Sportlich ist Eintracht Werne II derzeit nicht gerade das Aushängeschild des Werner Fußballs: Die Mannschaft steht mit zehn Punkten und einem Torverhältnis von 31:109 auf Rang 14 der Kreisliga C2 Unna-Hamm – sportlich abgestiegen wäre sie wohl trotzdem nicht, da der TSC Kamen II das Team vorzeitig zurückgezogen hat. Und doch sorgt das Team um Trainer Nico Jahn für Aufsehen – zumindest in der digitalen Fußballwelt.
Eintracht Werne II hat 847 Follower auf Prematch
847 Follower hat Eintracht Werne II auf der Fußball-Plattform Prematch gesammelt – mehr als das Siebenfache der eigenen „Ersten“ (111 Follower, Kreisliga A) und deutlich mehr als das Landesliga-Team des Werner SC (184). Eine Entwicklung, die selbst den Trainer überrascht hat: „Als uns kürzlich die Follower-Zahl aufgefallen ist, war ich schon baff.“
Wie es dazu kommen konnte? Eine richtige Erklärung hat Jahn nicht parat. „Ich bin selbst auch als Spieler registriert, aber hab mich nie groß mit Prematch beschäftigt“, sagt er. Klar ist aber: Seine Mannschaft ist dort extrem aktiv. Nach jedem Spiel können Spieler vier Akteure aus der eigenen Mannschaft für die „Top Elf“ nominieren – und das tut Eintracht Werne II offenbar besonders fleißig. „In den letzten fünf Wochen war immer jemand von uns in der Top elf, am vergangenen Spieltag sogar sechs Jungs.“
Doch nicht nur digital hat sich das Bild der Zweiten verändert. Auch auf dem Platz ist ein Wandel spürbar. Noch in der vergangenen Saison war die Mannschaft für viele ein typisches Kreisliga-C-Team – laut, aufbrausend, unruhig. „Jetzt ist das viel ruhiger geworden“, sagt Jahn, der das Team erst fünf Tage vor Saisonbeginn übernommen hat. „Natürlich wird auf dem Platz mal diskutiert, aber seit der neuen Regelung, dass nur der Kapitän mit dem Schiedsrichter reden darf, halten sich die Jungs zurück.“
Eintracht Werne II hat treue Auswärtsfans
Eintracht Werne II war in der Vorsaison aus der Kreisliga B1 abgestiegen, die eigene Dritte zog sich in der aktuellen Saison aus der Kreisliga C1 zurück. Den Kader übernahm Jahn quasi im Rohzustand – ohne Vorbereitung, mit wenigen Spielern, mit Aushilfen aus der alten Herren oder vereinsinternen Transfers. „Ich musste schauen, dass wir überhaupt spielfähig sind. In der Winterpause haben wir uns dann gezielt verstärkt.“
Inzwischen sei das Team gewachsen. Zwar fehlt es noch an Konstanz und an Ergebnissen gegen die Spitzenteams wie Langschede oder Holzwickede III, doch: „Viele Spiele verlieren wir nur, weil wir uns selbst schlagen. Die Tendenz ist klar positiv.“ Das spiegelt auch die kleine, treue Fangemeinde der Mannschaft wider. „Wir haben sogar Fans, die zu jedem Spiel mitfahren – egal, wie weit es ist“, erzählt Jahn.
In der kommenden Saison soll es deutlich stabiler laufen – mit einer kompletten Vorbereitung und einem eingespielten Kader. Spielerisch muss dafür sicher noch einiges kommen – aber an Followern mangelt es dem Team jedenfalls nicht.