Eintracht Werne äußert öffentliche Kritik am Transferverhalten von Liga-Konkurrent TSC Hamm. Der lässt sich das nicht gefallen und schießt in den Sozialen Medien zurück. Wer hier der Schuldige ist, ist aufgrund der Vielschichtigkeit gar nicht zu bewerten. Am Ende ist aber eins klar: Bei so einem öffentlichen ausgetragenen Streit kann es am Ende nur Verlierer geben.
Vorwürfe von Eintracht Werne
Aber nochmal zum Auslöser des Streits: Eintrachts Sportlicher Leiter Abdullah Sahin warf dem TSC vor, Torhüter Jan Zollinger mit Anrufen zu belästigen, obwohl dieser bereits seine Zusage für die kommende Saison in Werne gab. Eine klare Behauptung, die TSC-Coach Erdal Akyüz mit einem veröffentlichten Chat-Verlauf entkräften wollte.
Sicherlich ist es nicht die feine englische Art, sich so gegen Vorwürfe wehren. Dass solche Vorwürfe aber die Öffentlichkeit mit sich ziehen und diverse Nachfragen bei Trainer Akyüz zur Folge bringen, ist genauso schön. Und hier ist schon der erste Fehler passiert. Während der gesamten Wechselgerüchte gab es nicht einen Austausch zwischen den Verantwortlichen beider Vereine. Weil der TSC öffentlich an den Pranger gestellt wurde, reagierte man emotional und impulsiv.
Die Folge: Ein verletzter Spieler, der an seinem Comeback arbeitet, muss miterleben, wie über ihn in der Öffentlichkeit gestritten wird. Dass Zollinger sich auf Nachfrage unserer Redaktion nicht zur unangenehmen Situation äußern möchte, ist nur nachvollziehbar. Ein Beweis, dass es diese ständigen Anrufe beim Keeper gab, wurde unserer Redaktion im Übrigen nicht vorgelegt.

Der Wechsel von Eintrachts Berke Durgut zum TSC brachte das Fass aber erst so richtig zum Überlaufen. Auch da sind sich die Vereine und der Spieler selbst uneinig. Die Evenkämper sind sich sicher, dass Durgut seine Zusage für die kommende Spielzeit gab. Durgut selbst behauptet aber, dass er nie eine klare Zusage erteilte und die Eintracht darüber informierte, dass er mit anderen Vereinen im Gespräch war.
TSC Hamm hätte persönliches Gespräch suchen müssen
Und auch hier wäre es sicherlich sinnvoll gewesen, intern den Dialog zum Spieler und zum Verein zu suchen, anstatt Vorwürfe gegenüber des Spielers zu erheben. Eintracht-Coach Aykut Kocabas hat selbst gesagt, dass jeder beim TSC Hamm Abdullah Sahin kenne und man das hätte persönlich lösen können, obwohl es Sahin selbst war, der den Stein zuerst geworfen hatte.
Wie man es dreht und wendet: Am Ende bleiben nur vier Verlierer, von denen sich vor allem die Vereine an die eigene Nase packen sollten. Die Eintracht, die das Missverständnis in die Öffentlichkeit getragen hat, der TSC, der aus Emotionen heraus auf die Anschuldigungen reagiert hat und die Spieler, über deren Köpfe hinweg der öffentliche Disput ausgetragen wurde. Es fehlt einfach an Klarheit und am konstruktiven Austausch beider Klubs.
Wie TSC-Coach Akyüz schon sagte: „Es ist nicht die erste Geschichte zwischen den beiden Vereinen.“ Und spätestens damit sollten beide Vereine merken, dass sie sich mit so einem Verhalten nur selber schaden und anfangen zu verstehen, dass man die allermeisten Probleme durch klare Kommunikation vermeiden kann.