Die Gefühlswelt des SV Herbern nach dem Abstieg „Wir haben es auch nicht anders verdient“

Von Conrad Fröhlich
Die Gefühlswelt des SV Herbern nach dem Abstieg
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Dass der Abstieg des SV Herbern aus der Fußball-Landesliga eigentlich nur eine Frage der Zeit war, wusste alle Beteiligten schon seit mehreren Wochen. Die endgültige Gewissheit, dass der Klassenerhalt nun auch rechnerisch nicht mehr möglich ist, hinterlässt wohl gerade bei der Mannschaft dennoch Spuren.

„Natürlich war es ein schleichender Prozess und es war auch schon bei vielen in den Köpfen drin seit Wochen. Dass es jetzt Gewissheit gibt, ist für die Mannschaft natürlich umso bitterer. Das Team ist niedergeschlagen“, gibt Trainer Oliver Glöden einen Blick in die Gefühlswelt seiner Spieler. „Dass wir jetzt nach zehn Jahren Landesliga absteigen, ist ein starkes Stück.“

Abstieg des SV Herbern verdient

Der Trainer geht zudem davon aus, dass einige seiner Spieler den Abstieg erst in den kommenden Tagen so wirklich realisieren. Einer bestimmten Phase in der Saison läge der Abstieg allerdings nicht zugrunde. „Wir haben in der Hinrunde natürlich zu wenig Punkte gesammelt. In der Rückrunde macht man dann in der Regel auch nicht alles richtig. Uns haben sehr viele Spiele letztendlich den Klassenerhalt gekostet. Wir haben es nicht hinbekommen, die Siege zu holen und haben es jetzt auch nicht anders verdient.“

Jürgen Steffen, Vorsitzender des SV Herbern hat in den letzten Wochen immerhin die Einstellung der Mannschaft gefallen: „Seitdem wir abgeschlagen am Tabellenende sind, macht es die Mannschaft eigentlich gut. Sie kämpfen in jedem Spiel. Die Tore werden nicht geschossen und deswegen steigen wir leider ab.“

Jürgen Steffen, Vorsitzender des SV Herbern, gefällt die Einstellung der Mannschaft.
Jürgen Steffen, Vorsitzender des SV Herbern, gefällt die Einstellung der Mannschaft. © Greis

Tatsächlich schaffte es der SV Herbern die meisten Partien ausgeglichen zu halten. Das letzte Quäntchen fehlte allerdings häufig, sodass die Mannschaft oft nicht über ein Unentschieden hinaus kam. Deshalb planen auch die Verantwortlichen schon seit Wochen mit der Bezirksliga.

Eine befreiende Wirkung habe die Gewissheit, dass es nun endgültig nicht mehr reicht, Geschäftsführer Dominik Reher zufolge allerdings auch nicht. „Wir konnten ja eigentlich schon seit ein paar Wochen befreit aufspielen. Der Klassenerhalt war schon nach dem Derby gegen Werne von theoretischer Natur.“

Dominik Reher (li.) möchte sich würdig aus der Landesliga verabschieden.
Dominik Reher (li.) möchte sich würdig aus der Landesliga verabschieden. © Johanna Wiening

Für die letzten Spiele soll das Team jetzt Haltung zeigen und sich würdig aus der Landesliga verabschieden. „Der Anreiz ist jetzt nicht Tabellenletzter zu werden und sich ordentlich zu verkaufen. Die Jungs haben aber auch schon in den letzten Spielen gezeigt, dass sich keiner hängen lässt. Jeder gibt Gas und geht seinem liebsten Hobby nach.“ Gerade im Derby gegen Nordkirchen soll dafür noch mal ein Sieg her. Den Anfang der Abschiedstournee macht Herbern gegen Concordia Albachten (Sonntag, 15 Uhr).

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