
© Johanna Wiening
Der SV Herbern hätte in der Rückrunde noch „Überragendes erreichen“ können
Fußball
Der SV Herbern war gerade so richtig in Fahrt und vor allem in überragender Form, als das Coronavirus den Landesligisten stoppte. Trainer Holger Möllers sah besonders in der Rückrunde noch Chancen.
Bevor das Coronavirus zur Unterbrechung der Saison im Amateurfußball geführt hat, schien es so, als könnte den SV Herbern wenig stoppen. Seit dem 20. Oktober (1:3 gegen Senden, Anm. d. Red.) hat der Fußball-Landesligist nicht mehr verloren - und kletterte auch immer weiter nach oben in der Tabelle. Aktuell standen die Herberner auf Platz vier mit nur sechs Punkten hinter der Spitze.
Was die starke Form aber noch deutlicher macht, ist die Rückrundentabelle. Die umfasst zwar erst fünf Spieltage, gibt aber bereits einen Einblick in die Herberner Form. Die Mannschaft von Holger Möllers steht an Platz eins dieser Statistik - und das, obwohl sie ein Spiel weniger als die meisten Teams hatten und einmal nur unentschieden gespielt haben.
„Ich hatte so ein Gefühl, dass in der Rückrunde für uns Überragendes möglich gewesen wäre. Wir waren so gut drauf“, erzählt Holger Möllers von der Form seiner Mannschaft. Er fügt an: „Es ist natürlich ein bisschen schade, dass uns das jetzt ein wenig genommen wurde.“
Schon nach der Hinrunde, die schwierig begann und stark endete, sagte Möllers Co-Trainer Jens Kalpein: „Mit unserer Entwicklung können wir eine noch bessere Rückrunde spielen.“ Was in diesem Jahr nun auch wieder so aussah, ist für die Herberner kein neues Phänomen.
Holger Möllers erinnert an den Kreispokal im letzten Jahr
„Meine Mannschaften haben sich oft in der Rückrunde nochmal besser entwickelt“, berichtet Holger Möllers. „Das war schon in Ascheberg so, als wir da noch Tabellenführer geworden sind. Und in Herbern gab es das auch schon - zum Beispiel im letzten Jahr mit dem Kreispokalsieg.“
Auch Philipp Dubicki, Kapitän des SV Herbern, hätte der Mannschaft noch einiges zugetraut: „Es wäre sicherlich nochmal spannend geworden. Kinderhaus hatte zuletzt auch geschwächelt, wir waren gut drauf. Wer weiß, was da für uns noch möglich gewesen wäre.“
Aber warum sind die Herberner so gut drauf? Holger Möllers findet darauf schnell eine eindeutige Erklärung. „Wir haben einfach aktuell eine richtig gute Mischung in der Mannschaft“, erklärt er. „Es sind einige erfahrene Spieler dabei, aber auch junge und hungrige Jungs.“
Und auch die Zusammenarbeit zwischen Mannschaft und Trainerteam verlief in dieser Saison besonders gut. „Ich habe ja so einige Jungs dabei, die mich schon sehr lange begleiten“, erklärt der Trainer. „Die schätzen meine Art, glaube ich, und ich schätze sie auch. Das passt schon gut.“
Zwar glaubt Holger Möllers nicht mehr an die Fortführung der Saison - etwas dagegen hätte er aber nicht. „Wenn man jetzt sagen würde, wir spielen in vier Wochen wieder, hätte ich richtig Bock“, so Möllers. „Ich fände es schön, wenn wir noch einen richtigen Abschluss hätten.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
