Das allesentscheidende Derby? SV Herbern und Werner SC kämpfen gegen Abstieg

Ein Derby unter besonderen Vorzeichen: SV Herbern und Werner SC kämpfen gegen Abstieg
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Derby und Abstiegskampf in einem: Das Aufeinandertreffen zwischen dem Werner SC und dem SV Herbern könnte spannungsgeladener nicht sein. Denn ist die Stimmung sonst schon immer hitzig zwischen beiden Teams, steht das Spiel am Freitagabend im Lindert unter ganz besonderen Vorzeichen.

Denn beide Teams sind akut abstiegsgefährdet. Nach der 1:4-Niederlage des SV Herbern am Ostermontag gegen Eintracht Ahaus haben die Herberner das Tabellenende übernommen. 12 Punkte beträgt der Abstand auf das rettende Ufer. Der Abstieg des SVH scheint beschlossen. Ahaus‘ Trainer Frank Wegener drückte sein Mitgefühl für die Situation nach Abpfiff aus: „Ich glaube, das war’s dann wohl für Herbern.“ Und auch Wernes Trainer Axel Scheunemann sagte am Montag, dass es für den SV Herbern wohl keine Hoffnung mehr gibt.

Und darin könnte er den Knackpunkt sehen: „Was haben die jetzt noch für ein Ziel? Das kannst du dir selber ausrechnen“, schwante er schon Böses. „Die wollen uns noch mal richtig wehtun, die wollen jetzt ihren Nachbarn mit runterziehen.“ Dabei ist der Werner SC selbst stark unter Zugzwang. Am Ostermontag gab es auswärts beim SuS Neuenkirchen eine derbe 1:5-Klatsche. Ausgerechnet beim Tabellennachbarn. Mit einem Sieg wäre der WSC auf zwei Punkte ans rettende Ufer herangekommen. Nun ist der Abstand auf sieben Punkte angewachsen.

Ein Sieg wäre für beide Mannschaften also wichtig. Der SV Herbern könnte damit zumindest bis Sonntag erstmal wieder das Tabellenende verlassen. Denn Concordia Albachten hat nur einen Punkt Vorsprung. Der Werner SC könnte den Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze auf vier Punkte verkürzen und damit die Hoffnung auf den Liga-Verbleib wahren. Niederlagen würden beide Mannschaften jeweils tiefer in den Abstiegsstrudel stürzen.

Statistik pro SV Herbern

Die Statistik der letzten Aufeinandertreffen spricht aber knapp für Herbern. In den 15 Spielen seit dem WSC-Aufstieg 2017 hat der SVH sechsmal gewonnen. Der Werner SC hingegen nur fünfmal. Dazu gab es vier Unentschieden. Aber: Der letzte Herberner Sieg ist fast zweieinhalb Jahre her. Und stammt aus dem Kreispokal. Damals besiegte der SVH den Werner SC im Lindert mit einem knappen 1:0 durch Patrick Sobbe im Oktober 2020. Seitdem gab es neben Corona-bedingten Spielabsagen zwei Siege für den Werner SC. Zuletzt am Simjü-Wochenende im Oktober, als der WSC mit 2:1 an der Werner Straße siegte.

Das Derby, was wohl den meisten in Erinnerung geblieben sein dürfte, fand aber vor knapp einem Jahr am 1. April statt. Es war ein Derby, das diesen Titel verdient hatte: Es schneite stark, der Kunstrasen am Siepenweg war seifig. Durch einen Doppelschlag von Jussef Saado war der Werner SC mit 2:0 in die Pause gegangen. Eine eigentlich komfortable Führung. Doch die zweite Halbzeit hatte es in sich: Der SV Herbern drehte Partie auf 3:2. In der Nachspielzeit erzielte dann Chris Thannheiser den 3:3-Endstand.

Dazu flogen beide Trainer mit Gelb-Rot vom Platz. Doch sowohl Lars Müller für den Werner SC als Benjamin Siegert für den SV Herbern stehen nicht mehr an der Linie. Es ist somit das erste Derby für Oliver Glöden, der vor knapp drei Wochen Julian Wiedenhöft beerbt hat, sowie für Scheunemann, der seit Anfang Februar den WSC coacht. Es ist also nicht nur rein rechnerisch ein besonderes Derby.

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