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Alles geben bis zum großen Ziel: Triathlet Kamil Jablonski setzt alles auf eine Karte
Triathlon
Schon zwei Jahre ist es her, dass Triathlet Kamil Jablonski das letzte Mal bei einem Rennen teilgenommen hat. Nun will er Anfang August wieder starten und hat nur ein großes Ziel vor Augen.
Es ist wohl der größte Traum eines Triathleten, einmal beim Ironman auf Hawaii, dem weltweit größten Event dieser Sportart, teilzunehmen. Einer, der im Oktober auch an der Startlinien stehen will, um sich mit den besten Athleten zu messen ist, der Lüner Triathlet Kamil Jablonski. Der für die TV Werne Wasserfreunde startende Sportler setzt deswegen nun alles auf einen Wettkampf in seinem Heimatland Polen.
Anfang August bei einem Rennen in Gdynia soll es nämlich klappen mit der Qualifikation. Das wäre die Belohnung für eine extrem anstrengende Vorbereitung. „Das ist einfach mein Traum nach zwei Jahren ohne ein Rennen“, erklärt Jablonski. Seit Oktober 2019, als er zum ersten Mal beim Ironman in Hawaii an den Start ging, ist er durch Corona bei keinem anderen Triathlon mehr angetreten. Der 35-Jährige geht davon aus, dass ihm die Pandemie nun keinen Strich mehr durch die Rechnung macht. Schon mehrere Rennen hätten in den vergangenen Wochen in Europa und den USA stattgefunden, bei denen alles reibungslos geklappt hat.
„Do it yourself“-Triathlon für mehr Routine
Im Moment befindet sich der Triathlet im Haupttrainingsteil, der besonders schwierige Einheiten enthält. „Jetzt geht es richtig zur Sache. Im vergangenen Jahr war ich bei weitem nicht so weit“, erklärt Jablonski. In der Woche trainiert er bis zu 25 Stunden für seinen großen Traum. Fünf bis sechs Stunden am Stück auf dem Rad, Läufe, bei denen er 26 Mal 800 Meter rennt und natürlich das Schwimmtraining stehen auf dem Plan. Besonders letzteres sei wichtig, da Jablonski durch die coronabedingte Pause dort noch Defizite aufholen muss.
Am Wochenende soll sogar ein Test-Ironman anstehen, aber nur über die halbe Distanz. Damit will er nach so langer Zeit ohne einen richtigen Triathlon auch wieder Routine bekommen und Rennfeeling schnuppern. Denn manche Dinge, wie die Verpflegungstaktik, könne man nur auf der Strecke trainieren. „Da spielt eine gewisse Portion Ungewissheit mit, denn ich weiß nicht, wie mein Körper nach sieben bis acht Stunden reagiert.“ Er habe zwar einen Plan im Kopf, doch die Bedingungen am Renntag seien immer unterschiedlich.
Viele Faktoren spielen eine Rolle bei der Quali
Jablonski zeigt sich sehr optimistisch, dass er in Polen die Qualifikation packen wird. Ob es am Ende wirklich klappt, ist aber von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum einen ist die Strecke wichtig - und den Kurs in Gdynia kennt der Triathlet noch nicht komplett. Er weiß nur, dass die Radstrecke ziemlich anspruchsvoll mit vielen Höhenmetern und schmalen Straßen sein wird.

2019 nahm Kamil Jablonski schon beim Ironman auf Hawaii teil. Nun soll es einen zweiter Start geben. © Kamil Jablonski
Zum anderen sei auch das Starterfeld von Bedeutung. Denn es gebe in Polen nur 30 Slots, die für den Ironman auf Hawaii vergeben werden. Jablonski muss wahrscheinlich seine Altersklasse gewinnen, um einen der begehrten Plätze zu ergattern. „Ich kann aber auch nur das leisten, wozu mein Körper im Stande ist“, erklärt er. Zudem weiß er nie was die Konkurrenz macht, da nicht als Masse, sondern in Wellen gestartet wird.
Harte Wochen bis zum Start in Polen
Jablonski hat aber der Ehrgeiz gepackt. Je näher nun der Wettkampf rückt, desto mehr realisiert er, dass er vielleicht im Herbst schon auf Hawaii stehen könnte. „Ich habe einfach richtig Lust und verfolge auch alle Rennen, die weltweit stattfinden.“ Die kommenden Wochen werden durch sein Training aber noch mal richtig hart. Gerne würde der 35-Jährige die Zeit schon auf Anfang August vorspulen.
In Polen könnte jedoch der Fall eintreten, dass es Jablonski nicht schafft, einen der begehrten Startplätze für den Ironman zu ergattern. Ob er es dann noch einmal wo anders probiert, weiß er im Moment noch nicht. „Ich will das auch nicht zu hoch hängen. Denn ich bin nun mal auch kein Profi.“ Außerdem endet Ende August auch der Qualifikationszeitraum für Hawaii.
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
