
Vorab: Ich kann die Entscheidung von Trainer Sanmi Ojo, den PSV Bork nach Saisonende zu verlassen, verstehen. Er sei vom Kopf her erschöpft, die Laune sei sogar nach Siegen zuletzt immer schlecht gewesen. Ojo hatte, auch bedingt durch seine schwere Rheuma-Erkrankung, gewiss kein einfaches Jahr 2024. Ein Rückzug vom Trainerdasein ist nachvollziehbar, erscheint mir aber verfrüht.
Sanmi Ojo ist eine Kämpfernatur
Erstens: Ojo ist ein Kämpfer. Das hat er eindrucksvoll bewiesen, indem er sich nach schwerer Rheuma-Erkrankung zurück auf den Platz gearbeitet hat. Der Noch-PSV-Trainer hat nie aufgesteckt, hat sich „gesund“ geackert und hat ein tolles Comeback gefeiert. Einen Umbruch der ersten Mannschaft, wie groß er auch gewesen wäre, hätte Ojo mit seinem Trainerteam erfolgreich gepackt. Ojo ist Menschenfänger, Malocher und verfügt über die nötige Expertise. Die vergangenen fünf Jahre mitsamt des Aufstiegs in die Kreisliga A sprechen dafür.
Zweitens: Der Verein wollte offenbar mit ihm weitermachen. Ein klares Signal in Richtung des Noch-Coaches. Ein Vertrauensvorschuss quasi. Der PSV hat nicht vergessen, was Ojo in den vergangenen Jahren alles geleistet hat.
Sanmi Ojo liebt den PSV Bork
Drittens: Identifikation. Ich habe in den vergangenen Jahren selten einen Trainer erlebt, der sich so sehr mit seinem Klub identifiziert hat. Ojo ist Begründer der bekannten Gorilla-Bande der Borker. Er liebt diesen Verein, seine Mannschaft, auch wenn es aktuell knirscht. Bork ohne Ojo ist schwer vorstellbar. Selbst seine Frau, die ihn wohl am besten kennt, hat sich für einen Verbleib ausgesprochen. Das sagt wohl alles.
Am Ende nützt all das nichts. Ojo geht nach fünf Jahren. Seine Gorilla-Familie verliert damit ihr großes PSV-Alphamännchen. Schade.
Eine andere Meinung vertritt Matthias Henkel. Er sagt: Die Trennung von Sanmi Ojo und dem PSV Bork ist richtig. Die Entscheidung kommt schon fast zu spät.