
© Nico Ebmeier
Top 5: Welche Sommer-Transfers haben sich am meisten gelohnt? Vor allem Verteidiger sind dabei
Fußball
In der letzten unserer Bestenlisten schauen wir uns die Sommer-Transfers aus Selm, Olfen und Nordkirchen an. Dabei fällt auf: Vor allem gewechselte Verteidiger lieferten in der Hinrunde ab.
Es war eine ganz besondere Transfer-Periode im vergangenen Sommer. Durch den Abbruch der Vorsaison war nicht so richtig klar, wo die größten Baustellen sind und welche Spieler die Lücken bestmöglich stopfen können. Gerade bei den Fußballern der SG Selm, des FC Nordkirchen und des SuS Olfen führte das zu großen Umbrüchen. In unserer Top-5-Bestenliste schauen wir nun, welche Wechsel sich besonders gelohnt haben. Gerade die Verteidiger machten auf sich aufmerksam.
Platz 5: Lukas Dzierzega, Westfalia Vinnum
Überhaupt nicht spektakulär verlief die Sommer-Transferphase bei Westfalia Vinnum. Zwei Spieler gingen, zwei kamen. Doch die beiden, die dann ab Juli auf dem Spielfeld standen hatten, es richtig in sich. Mit Torwart Marcel Müller und Verteidiger Lukas Dzierzega kamen zwei Kicker an die Borker Straße, die schon in weitaus höheren Ligen als der Kreisliga kickten, doch gerade Müller verletzte sich schnell und konnte deswegen nicht so richtig helfen.
Auch Dzierzega verletzte sich in der Mitte der Hinrunde, ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub aus Recklinghausen, zeigte aber davor, wieso ihn die Vinnumer unbedingt holen wollten. In Zusammenarbeit mit Spielertrainer Dennis Gerleve stabilisierte er die Verteidigung und war für den guten Westfalia-Saisonstart mit verantwortlich.
Dann allerdings stoppten ihn muskuläre Probleme und so stand der Neuzugang kaum noch auf dem Platz. Trotzdem: Die ersten Einsätze zeigten, dass sich der Dzierzega-Transfer ganz sicher gelohnt hat – und wohl auch in Zukunft noch lohnen wird.
Platz 4: Dennis Seifert, FC Nordkirchen
Ganz anders als in Vinnum ging der FC Nordkirchen im Sommer in die große Transfer-Offensive. Zwar lag das auch daran, dass unter anderem vier Stammspieler zum SV Herbern wechselten, aber dennoch machten neun Neuzugänge ordentlich Eindruck. Mit Dennis Seifert kam dabei ein Spieler vom Werner SC, der auf den ersten Blick gar nicht so richtig Platz beim FCN hatte. Schließlich strotzte die Nordkirchener Abwehr nur so vor Talenten (wie Nico Plechaty oder Florian Siemerling) und erfahrenen Urgesteinen (wie Nils Venneker und Florian Fricke), wovon aber viele immer wieder verletzt fehlten.

Dennis Seifert war in der Innenverteidigung beim FC Nordkirchen gesetzt. © Nico Ebmeier
Und so erarbeitete sich der Ex-Werner seinen Platz in der Innenverteidigung und bildete zusammen mit Lukas Bregenhorn das wohl beste Bezirksliga-Duo der Hinserie. Nur 15 Gegentore musste der Herbstmeister in der Staffel 9 in 15 Spielen hinnehmen und der Neuzugang aus der Landesliga war ganz sicher einer der entscheidenden Bausteine dafür. Spätestens in der Rückrunde wird Coach Mario Plechaty allerdings wieder aus dem Vollen schöpfen können und dann wird Seifert sich endgültig beweisen müssen. Genug Argumente hat er nach der Hinrunde sicher auf seiner Seite.
Platz 3: Fernando Manfredi, SV Südkirchen
Passender Weise aus Nordkirchen ging es im Sommer für Fernando Manfredi zum SV Südkirchen und klar: Wer aus der Bezirksliga in die Kreisliga B wechselt, dürfte die Mannschaft extrem verstärken. Während Spieler allerdings immer wieder an dieser Vorgabe scheitern, machte Manfredi sein neues Team tatsächlich von der ersten Minute an stärker.
Dabei spielte der ehemalige Nordkirchener in der Hinserie nahezu überall. Angefangen hatte er im Mittelfeld der Südkirchener, spielte hier sowohl offensiv als auch defensiv und half dann nach großem SVS-Verletzungspech sogar in der Verteidigung aus. Egal, auf welcher Position Fernando Manfredi in der Hinrunde spielte, er hatte einen großen Einfluss auf den Erfolg seines Teams. Nicht umsonst steht der Neuzugang auch mit starken fünf Treffern in der Torjägerliste der Kreisliga B. Sollte er nach dem Winter wieder zurück im offensiven Mittelfeld spielen, werden da sogar noch einige mehr hinzukommen.
Platz 2: Emanuel Lucau, SuS Olfen
Wohl den größten Umbruch der Saison gab es im Sommer beim SuS Olfen zu sehen. Viele Stammspieler verließen den Verein, außerdem trennten sich die Wege mit Trainer Jupp Ovelhey. Stattdessen gab es in Patrick Linnemann einen neuen Coach und einige junge, vielversprechende Talente. Nicht mehr ganz so jung, wie viele seiner Mannschaftskollegen ist dabei Emanuel Lucau (21), den Linnemann mit aus Kaiserau an die Hoddenstraße brachte.
Und genau das ist wohl auch das, was den Mittelfeldspieler so wertvoll macht. Lucau bewies sich von Beginn an als Führungsspieler und übernahm sogar die Kapitänsbinde, als Marvin Böttcher nach seiner Roten Karte vier Spiele gesperrt war. Wie es beim SuS in dieser Hinrunde fast schon üblich war, verletzte sich aber Lucau im Duell mit Viktoria Kirchderne und fiel einige Spiele aus. Gerade beim extrem wichtigen 5:2-Erfolg über Rot Weiß Germania war der Neuzugang dann allerdings eben wieder da und zeigte, wie wichtig er für den Bezirksligisten ist. Mit ihm als Kapitän könnte die Formkurve bald weiter nach oben zeigen.
Platz 1: Kevin Coerdt, SG Selm
Zur SG Selm wechselten im Sommer gleich sechs Spieler, allesamt ehemalige Bezirksliga-Kicker aus Olfen oder Brambauer, mit Ausnahme von Robin Maikötter allesamt auch Offensivspieler. Das sorgte dafür, dass der Konkurrenzkampf im Angriff am Sandforter Weg extrem entflammte und nie wirklich klar war, wer am Wochenende auf dem Platz stand. Zwei Spieler machten allerdings doch noch etwas mehr auf sich aufmerksam, als es andere konnten.

Kevin Coerdt (l.) ist bei der SG Selm der treffsicherste Spieler. © Nico Ebmeier
Denn das Duo Felix Schröder (der bereits in der Top 5 der offensiven Mittelfeldspieler auftauchte) und Kevin Coerdt war für die meisten aller Selmer Tore verantwortlich. Gerade Coerdt, der im Sommer vom BV Brambauer kam, zeigte sich besonders treffsicher und jubelte bereits acht Mal. Er ist damit nicht nur mit Abstand bester SG-Stürmer, sondern rangiert auch im gesamten Liga-Vergleich auf Platz vier. Dieser Wechsel hat sich für alle Beteiligten also gelohnt.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.

Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
