Zur Halbzeit gab es eigentlich keine Gefahr, dass die SG Selm noch einmal Gefahr laufen könnte, die Partie gegen SV Rinkerode noch aus der Hand zu geben. Mit 3:0 lag der Fußball-A-Ligist vorne – in der Höhe völlig verdient, weil die Selmer die dominierende Mannschaft waren.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts aber machte Rinkerode mehr Druck, ohne jedoch zunächst ernsthaft Gefahr zu entfachen. Erst nach einer knappen Stunde erzielte der SVR den Treffer zum 1:3 – und die SG kam nun ins Schwimmen. In der 78. Minute hätten die Gäste dann den Anschluss herstellen können, als es Elfmeter gab.
Nils Böckenbrink hält Elfmeter
Doch die SG Selm konnte sich auf Nils Böckenbrink verlassen, der den Strafstoß stark parierte. Fast im direkten Gegenzug stellte die SG auf 4:1. Der Widerstand des Gegners war gebrochen, Böckenbrink war einer der Hauptverantwortlichen dafür. „Wenn er den Elfmeter nicht hält, geht das Spiel 3:3 aus“, hob SG-Coach Mario Rast die Bedeutung der Glanztat seines Torwarts hervor.

„Ich habe kein Geheimnis“, verriet Böckenbrink. „Als Torwart muss man manchmal einfach mal den Kopf ausmachen. In der Kreisliga weiß ich nicht, wo der Schütze hinschießt. Da muss man einfach reagieren, was passiert.“ So habe er sich auch nicht für eine Ecke entschieden. Etwas glücklich sei gewesen, dass der Elfmeter nicht perfekt platziert gewesen sei, betonte der 23-Jährige.
Nur hätte sich die SG Selm eigentlich die ganze Aufregung ersparen können, hätte sie entweder im ersten Durchgang alles klar gemacht oder im zweiten an die souveräne Leistung der ersten 45 Minuten angeknüpft. „In der ersten Halbzeit haben wir ein richtig starkes Spiel gemacht, verdient mit 3:0 geführt und wenig zugelassen“, findet der Selmer Kapitän. „In der zweiten Halbzeit waren wir dann nicht mehr so fokussiert.“
SV Rinkerode stellt um
Das habe auch mit dem Gegner zu tun, der einige Umstellung vorgenommen habe. „Die haben mehr gepresst. Mit der Umstellung kamen wir nicht zurecht und hatten zu viele Ballverluste. Da hätten wir einfach mehr Ruhe bewahren müssen – auch ich“, analysiert Böckenbrink.
Letztlich ging das Spiel aber dann auch dank des gehaltenen Elfers an die SG. Böckenbrink selbst ordnete seine Leistung ein: „Die war ganz in Ordnung, denke ich. Wenn man einen Elfer hält, kann es nicht so schlecht gewesen sein. Ich bin ganz zufrieden, sehe aber auch, was man besser machen kann.“
Letzteres bezog er auf den Gegentreffer, als der Keeper bei einer Ecke etwas orientierungslos wirkte, auch wenn die Verantwortung sicher nicht ausschließlich beim Keeper zu suchen war, der seinen Fehler in der Folge dann ja auch mehr als wettmachte.
Der Kapitän wollte ohnehin die Leistung der gesamten Elf gelobt wissen: „Es war eine starke Mannschaftsleistung. Wenn einer überragt: schön. Drei Punkte gehen aber vor einer Superleistung. Und wenn alle 100 Prozent zeigen, was sie können, ist es umso schöner.“
SG Selm schielt auf die Spitze
Das haben die Selmer allerdings nicht in jedem Spiel abgerufen, wie auch Böckenbrink weiß: „Wir können relativ zufrieden sein“, meint er zwar, „aber auf alle Spiele gesehen, waren sicher mehr Punkte möglich. An die Hinserie können wir aber anknüpfen.“
Und mit Platz drei darf die SG Selm ja zumindest mit einem Auge noch auf die Tabellenspitze schielen. Schon am kommenden Wochenende beginnt die Rückrunde. „Da müssen wir vernünftig spielen, am besten so wie in der ersten Halbzeit gegen Rinkerode“, fordert Nils Böckenbrink. „Im Winter können wir dann Kräfte sammeln und dann sehen wir weiter.“
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