Joel Grodowski (r.) traf zuletzt endlich wieder. © Jura Weitzel
Fußball
„Passt besser zu mir“: Neue Position beflügelt Borker Joel Grodowski im Aufstiegsrennen
Der Stürmer von Preußen Münster traf am vergangenen Wochenende zum dritten Mal in dieser Saison und klopft weiter an den Aufstiegsplätzen an. Eine neue Position im Angriff macht Joel Grodowski Mut.
In der Comic-Reihe von Asterix und Obelix ist häufig von einem gallischen Dorf die Rede, das sich allen anderen zur Wehr setzt. So ähnlich dürfte sich auch die Fußball-Regionalliga West fühlen, die als einzige vierte Liga in ganz Deutschland dem Coronavirus getrotzt und seinen Spielbetrieb weitergeführt hat. Grund dafür war die Einstufung als „Profiliga“ und eben nicht als „Amateurliga“.
Für den Borker Stürmer Joel Grodowski war diese Entscheidung von besonders großer Bedeutung, denn nach dem Abstieg mit Preußen Münster spielt der Stürmer in diesem Jahr erstmals in der „stärksten Regionalliga Deutschlands“, wie sie die Beteiligten selbst gerne betiteln.
„Es war schon etwas überraschend, weil es doch ein paar Mannschaften gibt, die noch unter Amateurbedingungen trainieren. Für mich als Fußballer war es aber natürlich super. Wir wollen spielen und zeigen, was in uns steckt“, blickt Grodowski auf die Entscheidung von Anfang November zurück. Neu ist dabei, dass sich alle Spieler der Regionalliga West seit Montag täglich testen lassen müssen, um den Liga-Betrieb aufrechtzuerhalten. Stand jetzt halten sich die Corona-Absagen aber auch noch im Rahmen. Am vergangenen Spieltag beispielsweise fielen „nur“ zwei von neun Partien aus.
Ex-Borker möchte vorweg gehen
Für den Ex-Stürmer des PSV Bork war dies aber ein ganz besonderer Samstag, denn nach einer einmonatigen Durststrecke konnte sich der Angreifer endlich wieder in die Torschützenliste eintragen. Insgesamt traf er nun in dieser Saison drei Mal und legte drei weitere Treffer vor. „Natürlich habe ich mich extrem über das Tor gefreut, aber ich weiß, dass ich der Mannschaft auch ohne Treffer oder Vorlagen weiterhelfe. Ich möchte vorweg gehen und in jedem Spiel Vollgas geben“, sagt der Schütze selbst.
Und dabei ist das Abenteuer Regionalliga für ihn etwas ganz Neues. Noch nie zuvor hatte der 22-Jährige dieses Vergnügen. „Es sagen ja immer viele, dass es die stärkste vierte Liga des Landes ist und bisher muss ich zugeben, dass das Niveau hier sehr hoch ist. Gerade wegen der vielen zweiten Mannschaften“, so Grodowski, der mit seinem Team nach dem Abstieg einen echten Umbruch hinter sich hat. Zwischenzeitlich hatten die Preußen nur zwölf Spieler im eigenen Kader.
Joel Grodowski steht aktuell bei drei Toren
„Es ist immer besonders schwer, sich als Absteiger in einer neuen Liga zu etablieren. Oft dauert es auch ein oder zwei Jahre, bis man wieder oben angreifen kann. Deshalb bin ich extrem stolz auf uns wie gut wir aktuell in Form sind“, sagt der Borker gerade im Rückblick auf das starke 4:0 beim SV Lippstadt.
13 Spiele haben die Preußen bis dato gemacht und am Wochenende betrug der Abstand auf Ligaprimus RW Essen nur zwei Punkte. Am Mittwoch setzte sich RWE im Nachholspiel bei Borussia Mönchengladbach II mit 2:0 durch und ließ so den Vorsprung auf Bork auf fünf Punkte anwachsen.
„Essen und Dortmund sind da vorne schon wirklich extrem stark. Leider haben wir beide direkte Duelle auch in dieser Saison schon verloren. Dennoch zeigt gerade das Lippstadt-Spiel, dass wir zu den besten Teams der Liga gehören und da sein werden, wenn oben einer patzt“, antwortet der Stürmer auf die Frage, wie es um den Aufstiegstraum steht.
Dabei gab es kurz nach Saisonbeginn eine auf den ersten Blick richtig schlechte Nachricht für den Preußen-Stürmer. Mit Osman Atilgan verpflichtete der Viertligist noch nach dem Saisonstart einen Ex-Zweitligastürmer von Dynamo Dresden. Für Grodowski hatte das aber letztendlich nur gute Folgen. „Mir war von Anfang an klar, dass da noch ein oder zwei Angreifer geholt werden. Ich war lange Zeit der einzige Stürmer im Kader. Dadurch werde ich aber nun viel mehr auf der Außenbahn eingesetzt, was sowieso viel besser zu mir passt. Da kann ich meine Geschwindigkeit erst so richtig ausnutzen.“
Mit den Zweitvertretungen von Köln und Düsseldorf hat Grodowski nun als Nächstes zwei richtige Kracher auf dem Spielplan. Spätestens danach ist auch klar, inwiefern sich der Stürmer weiterhin Hoffnung auf einen Wiederaufstieg in die 3. Liga machen kann.
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