Pascal Harder ist Trainer bei Grün-Schwarz Cappenberg.

© Jura Weitzel

Pascal Harder plant einen Spieler ein, obwohl der bald 200 Kilometer weit weg wohnt

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Im Herbst will der Spieler von GS Cappenberg nach Aachen ziehen, sein Trainer Pascal Harder plant ihn dennoch fest ein, denn: „Solche Spielertypen hat man einfach gerne.“

Cappenberg

, 07.05.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Pascal Harder ist voll des Lobes: „Auch wenn nicht alles immer zu 100 Prozent funktioniert: Der Junge gibt nicht auf, steckt nicht den Kopf in den Sand: Solche Spielertypen hat man einfach gerne“, sagt er über seinen Schützling. Der zieht zwar voraussichtlich im Oktober nach Aachen, für die kommende Spielzeit plant ihn der Trainer von GS Cappenberg aber trotzdem ein – und das, obwohl der Spieler vor vier Jahren noch in der dritten Mannschaft der Grün-Schwarzen gespielt hat.

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Im Jahr 2017 spielte Louis Felix Heckenkamp erstmals für die Senioren von Cappenberg. Zunächst kickte er eine Saison in der dritten Mannschaft, spielte anschließend bis 2020 in der zweiten und half dort bereits ab und an in der ersten Mannschaft aus – und fiel Pascal Harder ins Auge: „Der Junge macht und tut. Mir hat imponiert, wie er immer Gas gegeben hat.“

Der Trainer fragte den 22-Jährigen, ob er nicht zur Saison 2020/21 fest zum Kader der ersten Mannschaft gehören wolle, Heckenkamp sagte zu. „Der Unterschied zwischen A- und B-Liga war nicht so groß, wie ich dachte. Aber das Kämpferische wurde plötzlich sehr viel krasser, weil die Teams in der A-Liga sehr viel zielstrebiger unterwegs sind“, beschreibt Heckenkamp den Wechsel.

Louis Heckenkamp (v.) will ab Herbst in Aachen studieren.

Louis Heckenkamp (v.) will ab Herbst in Aachen studieren. © Jura Weitzel

Gerade mal drei Einsätze stehen in der nun annullierten Saison zu Buche. Das hat auf der einen Seite natürlich Pandemie-Gründe, auf der anderen Seite stehen Verletzungen des Flügelspielers: „Ich hatte in der Vorbereitung erst Bänderprobleme und dann eine hartnäckige Entzündung an der Achillesferse“, berichtet Heckenkamp.

So verpasse er den Großteil der Vorbereitung und konnte erst am dritten Spieltag aktiv eingreifen: „Da hat man dann aber, glaube ich, direkt gemerkt, dass ich richtig Bock habe.“

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Spaß hat auch sein Trainer an ihm: „Louis ist ein sehr schneller Spieler. Eigentlich muss er den Ball nur am Gegner vorbeilegen und ihn dann überlaufen.“ Nur technisch, so sagt Harder es mit einem Augenzwinkern, „ist er vielleicht nicht der Begabteste“.

Verzichten will der Cappenberger Coach auf jeden Fall nicht auf seinen Flügelflitzer: „Ich plane ihn fest ein für die neue Saison, auch wenn es bei ihm in Zukunft eng wird wegen des Studiums.“ Heckenkamp wird im Oktober sein Masterstudium in Maschinenbau machen – vorzugsweise an der Uni in Aachen.

„Wir haben eine richtig geile Mannschaft“

„Wenn alles klappt, dann wohne ich ab dem Herbst in Aachen“, bestätigt der 22-Jährige. Sofern es möglich ist, wird er den Grün-Schwarzen aber weiterhin zur Verfügung stehen: „Das Training am Freitag würde ich immer mal wieder schaffen. Nur unter der Woche müsste ich mich dann anders fithalten. Vielleicht suche ich mir in Aachen dann eine Mannschaft, bei der ich mittrainieren kann.“

Denn vieles spricht für Cappenberg: „Wir haben eine richtig geile Mannschaft und auch mit Pascal habe ich mich von Anfang an gut verstanden, der bringt eine richtig geile Trainer-Mentalität mit.“

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Wie alle anderen Amateurfußballer fehlt auch Louis Heckenkamp sein liebstes Hobby, insbesondere das Training: „Ich vermisse die ganze Atmosphäre da: Wenn man am Platz ankommt, haben alle gute Laune, manche halten den Ball hoch, andere pöhlen einfach rum. Man begrüßt sich und ist irgendwie direkt in einer anderen Welt.“ Und genau diese Welt will Heckenkamp nicht missen – auch wenn ihn unter der Woche zukünftig fast 200 Kilometer davon trennen.

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