Im bisherigen Saisonverlauf war Nils Böckenbrink die unangefochtene Nummer eins bei der SG Selm. Im Winter legte der Fußball-A-Ligist aber unter anderem auf der Torwart-Position nach und verpflichtete mit Pascal Klöpper einen Konkurrenten für Böckenbrink. Der SG-Keeper ist aus mehreren Gründen froh darüber.
Einer liegt darin begründet, dass sich beide respektieren. „Wir kommen gut miteinander aus“, freut sich Böckenbrink. „Ich kannte ihn aber auch vorher schon. Wir sind uns in Selm schon über den Weg gelaufen.“
Austausch unter den Torhütern
Zum anderen ist da der offensichtliche sportliche Vorteil, den ein zweiter Torhüter bringt. „Es macht mehr Spaß mit zwei Torwarten beim Training“, erklärt Böckenbrink. „Das ist einfach besser. Jetzt können wir auf zwei große Tore spielen, das war ja sonst nicht möglich. Außerdem macht das Training mehr Spaß, es ist nicht so anstrengend, weil man sich abwechseln kann.“
Zudem könnten beide Keeper voneinander profitieren, wie der 23-Jährige sagt: „Der Austausch untereinander ist wichtig.“ So könnten sich beide Torhüter Tipps geben.

Dabei dürfte sich Klöpper aber wohl zunächst hinter Böckenbrink anstellen. Der Kapitän aber sieht seinen Stammplatz nicht als selbstverständlich an: „Ich bin offen für den Konkurrenzkampf“, sagt er. „Es ist nicht so, dass ich anders behandelt werden sollte. Wenn er besser ist, sollte er auch spielen. Ich freue mich, gegen ihn anzutreten, will aber auf jeden Fall spielen.“
Das könnte dann eben auch der Entwicklung Böckenbrinks nützen. „Das hilft mit 100-prozentig. Wenn nur ein Torwart da ist, dann kann ich bei einer schlechten Leistung nicht einfach jemand anderes dahinstellen. So muss ich mich vernünftig vorbereiten und meine Leistung bringt. Es pusht mich einfach.“
SG Selm testet nur einmal
Gelegenheiten, sich das nötige Selbstbewusstsein vor dem Liga-Restart am Sonntag (15 Uhr) gegen die Reserve des SV Herbern zu holen, hatte die SG Selm allerdings nicht viele, genauer gesagt nur das Testspiel gegen den SV Südkirchen um Ex-Trainer Deniz Sahin. „Das ist für alle doof“, findet Böckenbrink. „Spielpraxis ist immer gut. Training ist einfach etwas anderes. Es ist scheiße, wie es gelaufen ist, aber daran können wir nichts ändern. So müssen wir uns eben in den Spielen Stück für Stück steigern.“
Denn nur wenn das gelingt, könnte die SG Selm noch mal einen Angriff auf die Ligaspitze wagen. Dort thront Wacker Mecklenbeck mit einem Vorsprung von sechs Punkten. „Das sind schon viele, auch wenn wir noch gegeneinander spielen“, weiß auch Böckenbrink. „Bis dahin ist es ein langer Weg. Wir wollen es aber so gut wie möglich machen. Wenn wir so eine Serie wie gegen Ende der Rückrunde spielen, haben wir das Potenzial, alle zu schlagen.“
Die Lust dazu hat die SG Selm um seinen Kapitän Nils Böckenbrink. Der sagt: „Wir wollen Fußball spielen und haben alle Bock, wieder auf dem Platz zu stehen.“
Statt Comeback bei der SG Selm folgt Horrordiagnose Kreuzbandriss: „Ich war total geschockt“
SG Selm prangert „aggressives“ Abwerben bei E-Junioren an: 100 Euro Strafe für Lüner Klub
Zwei Neuzugänge mit „Offensivqualitäten“ für SG Selm/Südkirchen: Eine kommt von Schalke 04