Statt Comeback bei der SG Selm folgt Horrordiagnose Kreuzbandriss „Ich war total geschockt“

Statt Comeback bei SG Selm folgt Horrordiagnose Kreuzbandriss
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Zum Jahreswechsel war Daniel Berger noch voller Zuversicht. Der Mittelfeldstratege der SG Selm verbreitete Zuversicht, was einen möglichen Aufstieg aus der Fußball-Kreisliga A angeht. Er traue seiner Mannschaft zu, die Rückrunde zu dominieren, den Sechs-Punkte-Rückstand auf Wacker Mecklenbeck aufzuholen und den Primus noch von der Spitze zu verdrängen. Und natürlich wollte Berger dann mittendrin im Geschehen sein. Doch dann gab es die Diagnose, die die Hoffnung darauf zerschmetterte.

„Ich wollte wieder einsteigen“, erzählt Berger, „im ersten Training hatte ich dann aber Schmerzen.“ Also geht der ehemalige Spieler des SuS Olfen zu seinem Orthopäden. Der stellt die Horrordiagnose: Das Kreuzband ist gerissen. Sechs bis acht Monate wird Berger ausfallen, möglicherweise ist sogar das Fußballjahr komplett gelaufen.

Daniel Berger ist geschockt

„Es ist das erste Mal, dass ich mich so schwer verletze. Deswegen war ich auch total geschockt. Ich hatte richtig Bock auf die Rückrunde. So eine Diagnose zu bekommen, ist scheiße“, so Berger.

Immerhin kann der Selmer noch arbeiten gehen. „Das ist okay“, sagt er, das Knie könne er aber nicht so belasten, wie es für Fußball notwendig sei. „Passen und Schießen geht gar nicht, auch keine abstoppenden Bewegungen. Das Knie ist einfach instabil. Wenn ich das Knie komplett einknicke, dann merke ich schon was.“ Nun muss sich Berger einem operativen Eingriff unterziehen.

Daniel Berger (l.) wird in dieser Saison kein Spiel mehr für die SG Selm machen.
Daniel Berger (l.) wird in dieser Saison kein Spiel mehr für die SG Selm machen. © Matthias Henkel

Für SG-Trainer Mario Rast, der ohnehin keinen besonders großen Kader zur Verfügung hat, macht es die Ausgangslage im Aufstiegskampf nicht einfacher. „Wir haben nur noch wenige Mann zur Verfügung“, findet auch Berger. Zwar hat die SG im Winter drei Leute dazubekommen, Pascal Klöpper ist im Tor aber als Nummer zwei eingeplant, Mohamed Issa aber eher offensiver als Berger unterwegs und der reaktivierte Innenverteidiger Tobias Lütjann ersetzt Robin Maikötter, der erst einmal ganz mit Fußball aufhört. „Das ist eine geile Aktion von Tobi“, freut sich Berger über die Rückkehr des Routiniers.

SG Selm gegen SV Herbern II

Ob das aber am Ende reichen kann, um wirklich nochmal den Platz an der Sonne anzugreifen? „Mo hat einen guten Einstand gehabt“, sagt Berger zwar, „aber wir haben immer noch einen dünn besetzten Kader. Da weiß ich nicht, ob das reicht. Außerdem weiß ich nicht, wie die anderen sich verstärkt haben.“

Zum Pflichtspielauftakt in diesem Jahr empfängt die SG Selm am Sonntag (15 Uhr) den SV Herbern II. „Da unterstütze ich von Außen“, kündigt Berger an. „Ich hab schon richtig Bock auf das Rückspiel.“ Sicherlich auch allen voran deswegen, weil die SG Selm den ersten Vergleich so knapp wie unnötig verloren hatte. „Das Hinspiel war ein richtiges Eigentor“, ärgert sich Berger noch immer. „Jetzt wollen wir Wiedergutmachung.“ Zum Unglück aller Selmer muss die aber ohne Mittelfeldstratege Daniel Berger erfolgen.

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