
© Sebastian Reith
Kein Fördergeld für TC Cappenberg – aber neue Lösung für marodes Vereinsheim
Tennis
Der TC Cappenberg hatte lange Zeit gehofft, für das marode Vereinsheim finanzielle Unterstützung durch ein Förderprogramm zu erhalten. Das ist nun vom Tisch. Doch die ganze Sache bleibt in Bewegung.
Es hätte eine Finanzspritze von gut einer halbe Millionen Euro werden können für den TC Cappenberg und sein sanierungsbedürftiges Vereinsheim. Im vergangenen Jahr hat der Tennisclub jedoch den Einzug in die erste Förderrunde des Programms „Investitionspakt Sportstätten“ verpasst. Damals hatte die CDU einen dementsprechenden Antrag gestellt, um die Instandsetzung des Gebäudes auf die Prioritätenliste von Förderanträgen der Stadt Selm aufzunehmen. Nun kommt wieder Bewegung in die Angelegenheit.
Damals ist es der gräflichen Verwaltung Kanitz, Eigentümer der Immobilie, zeitlich nicht gelungen, bis zur Frist Mitte Oktober eine passende Kostenberechnung zu beziffern. Vom zuständigen Ministerium Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW wurde nämlich ein Bau- und Raumprogramm, ein Zeit- und Finanzierungsplan, eine Kostenrechnung und entsprechende Planunterlagen, also ein kompletter Bauantrag, gefordert. Die vorgegebenen Regularien waren zu dem Zeitpunkt für fast alle Bewerber ein K.-o.-Kriterium, heißt es von Verwaltung Kanitz.
TC Cappenberg raus aus dem Fördertopf
Nun hatte der TC Cappenberg die Chance, im Jahr 2021 erneut in den Fördertopf zu kommen, dann mit einer 90-prozentigen Förderung. Doch von Seiten der Verwaltung Kanitz ist diesbezüglich nichts weiter passiert. Als Grund wird die eher geringfügige Chance, am Ende auch den finanziellen Zuschuss zu erhalten, genannt: „Vor dem Hintergrund sanierungsbedürftiger Sporthallen und Sportanlagen für den Breitensport konnte man sich der Erkenntnis nicht entziehen, dass eine Cappenberger Tennisanlage trotz langer Tradition und besonderer Lage nicht unbedingt prädestiniert dafür ist, in einem solchen Förderverfahren den Zuschlag zu erhalten“, schreibt die Verwaltung auf Anfrage.
Zu einem Stopp in der ganzen Sache kommt es aber nicht. Denn nach gemeinsamen Gesprächen hat die Verwaltung Kanitz dem TC Cappenberg nun ein langfristiges Angebot gemacht – zur Nutzung der Tennisplätze und des Geländes in Eigenregie. Das betrifft dann auch das Vereinsheim. Einiges müsste im Detail noch ausgehandelt werden, erklärt Sportwart Bernd Holtwick. Doch mit dem Vorschlag habe man eine gute Perspektive, um den Spielbetrieb in Zukunft sicher zu stellen.
Zusammenarbeit mit Graf von großer Bedeutung
Der Verein soll so Planungssicherheit für die kommenden Jahre bekommen. Man könnte zusätzlich freier entscheiden - ein gewisser Vertrauensbeweis von der Seite des Grafen, erklärt Dr. Ulrich Breilmann, Vorsitzender des Tennisclubs. In dem Vorschlag bringt Graf von Kanitz zusätzlich die Bedeutung des Tennissports für sich gesehen und für den Ort Cappenberg zum Ausdruck, heißt es von der Verwaltung.
Bis zum Herbst will man von Seiten des Vereins klar erkenntlich haben, was nun bezüglich des Vereinsheims möglich ist und was nicht. Das gemeinsame Gespräch mit der Verwaltung sei für den TC Cappenberg aber bereits extrem wichtig gewesen. Denn die Zusammenarbeit mit dem Grafen ist entscheidend für den Tennisclub: „Wir können nicht gegeneinander arbeiten und das Angebot bringt uns wirklich voran“, erklärt Bernd Holtwick. Wie eine genaue Lösung für das marode Vereinsheim aussieht, soll zu gegebener Zeit bekannt gemacht werden, schreibt die Verwaltung in ihrer Pressemitteilung.
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
