Justin Graumann ist Allrounder bei der SG Selm Doppelbelastung trotz vieler Hindernisse

Von Tom Manzelmann
Justin Graumann ist der Jugend-Spielertrainer bei der SG Selm
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„Der Fokus liegt ganz klar auf der A-Jugend.“ Die SG Selm hat sich für die nächste U-19-Fußballsaison ein vielversprechendes Trainertrio sichern können. Neben Stefano Manfredi, der bereits viel Erfahrung als Jugendtrainer aufweist, und Daniel Oberboßel wird Justin Graumann die A-Jugend in Selm betreuen. Gleichzeitig wird er auch noch in der zweiten Mannschaft spielen. „Letzte Saison habe ich noch in Vinnum gespielt und gebe nach drei Jahren mein Comeback“, berichtet der Allrounder über seinen Wechsel nach Selm.

Zunächst wollte Graumann nur die A-Jugend in Selm trainieren. Denn der eigene Körper hat es in der Vergangenheit nicht gut gemeint mit Graumann – oder vielmehr das eigene Knie. Zwei Kreuzbandrisse bedeuteten drei Jahre Spielpause für den damals erst 23-Jährigen. Den zweiten hat er sich ausgerechnet dann zugezogen, als er gerade wieder fit gewesen ist. „Mir wurde von den Ärzten geraten, nicht mehr zu spielen. Aber ganz ohne geht‘s auch nicht“, kann Graumann seiner Leidenschaft Fußball nicht komplett absagen. Und weil es ihm so in den Füßen juckt, macht er bei der SG Selm neben dem Jugendtrainer auch den Spieler in der zweiten Mannschaft.

U19 morgens, SG Selm II nachmittags

Bei seinem Ex-Verein Westfalia Vinnum hätte er nach einem Umbruch innerhalb der Mannschaft in der Ersten spielen müssen. „Da wäre die Belastung zu hoch gewesen“, begründet der mittlerweile 26-Jährige seinen Wechsel nach Selm. Dabei ist nun auch mit Timo Scheer – Trainer von Selm II und Ex-Kollege bei Vinnum – abgemacht, dass er wegen seiner priorisierten Aufgabe als A-Jugendtrainer und seiner verletzungsgebeutelten Vita nicht bei jedem Spiel mitmachen wird.

Der Spagat funktioniere auch deshalb, weil die Spiele der Zweiten und der U19 nicht gleichzeitig, sondern nacheinander stattfinden. „Wenn ich aber mal fehle bei einem A-Jugendspiel, dann müssen die anderen eben mal zu zweit durch“, ist sich Graumann sicher, dass der U19-Laden auch ohne ihn läuft.

Justin Graumann wird bei der SG Selm mehr als Jugendtrainer und weniger als Spieler agieren.
Justin Graumann wird bei der SG Selm mehr als Jugendtrainer und weniger als Spieler agieren. © SG Selm

Das liege in erster Linie an seinen Trainerkollegen Stefano Manfredi und Daniel Boßelmann. Letzteren kennt Graumann bereits sehr lange. „Daniel und ich sind seit der Grundschule in der Parallelklasse, seit der Fünften in derselben. Wir haben in der Jugend in Selm ab der D-Jugend zusammengespielt.“ Später haben sich die Wege getrennt, als Graumann nach Vinnum ging. Anschließend blieben die beiden in Kontakt und haben mehrere Gespräche darüber geführt, eine Jugendmannschaft zu trainieren. „Da hab ich schon immer gesagt, dass es mit dem Fußballspielen kritisch ist, aber dass ich mir vorstellen kann, eine A-Jugend zu trainieren. Und dann hat es auch mit Manfredi, den Daniel so gut kennt, gepasst.“

Doppelbelastung nicht zu viel

Sowohl am Dienstag als auch am Donnerstag wird der Spielertrainer erst die A-Jugend coachen, um anschließend bei der Zweiten mitzutrainieren. „Ne ne, das glaub ich nicht“, ist Graumann völlig überzeugt davon, dass die Doppelbelastung nicht zu viel wird. Zum Ausruhen hat er ja auch noch die anderen drei Tage unter der Woche Zeit. Und im absoluten Notfall werden auch Manfredi und Boßelmann es allein packen.

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