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Philipp Grodowksi spricht Klartext und verlängert in Hamm – neuer Vertrag enthält brisante Klausel
Fußball
Der Borker Philipp Grodowksi verlängert seinen Vertrag bei Fußball-Oberligist Hammer SpVg, kann den Verein aber unter Umständen noch verlassen. Bei der Frage nach dem Klassenerhalt wird er deutlich.
Vergangene Saison profitiert die Hammer SpVg als Tabellenletzter der Fußball-Oberliga Westfalen vom Saisonabbruch ohne Absteiger. Aktuell ist man wieder Letzter. In der sportlich schwierigen Zeit – die SpVg hat die schlechteste Tordifferenz der Liga und satte null Punkte auf dem Konto – verlängert der Borker Philipp Grodowksi seinen Vertrag.
Für den Verteidiger spielen bei seiner Unterschrift auch private Gründe eine Rolle. „Wir bauen aktuell zwischen Hamm und Ahlen ein Haus, von wo aus ich zehn Minuten zum Platz brauche. Dadurch habe ich auch einfach mehr Zeit für meinen Sohn“, erklärt der Abwehrhüne.
Seit Dezember gab es Gespräche zwischen Grodowski und Hamm, die nun in der Vertrags-Unterschrift mündeten. Doch der ehemalige Verteidiger vom PSV Bork hält sich eine Hintertür offen. „Ich besitze eine Ausstiegsklausel “, sagt Grodowski.
Grodowski kann die Hammer SpVg ablösefrei verlassen
Die Klausel in seinem Vertrag sieht vor, dass bis zum 15. April 2021 noch Vereine aus der Regionalliga beim Innenverteidiger anklopfen können und der Spieler die SpVg ablösefrei verlassen darf. „Ansonsten bleibe ich in Hamm“, erklärt Grodowski.

Philipp Grodowski hat seinen Vertrag in Hamm verlängert und besitzt eine Ausstiegsklausel. © Henning Wegener
Sollte der Verteidiger der SpVg über den 15. April hinaus erhalten bleiben, glaubt Grodowski nächste Saison dennoch wieder Oberliga-Fußball mit Hamm zu spielen: „Hamm plant zwar für beide Ligen, aber wenn ich mir die Inzidenz der Stadt angucke und auch wie viele Spiele bis zur 50-Prozent-Wertung fehlen, glaube ich nicht, dass die Saison zu Ende gespielt wird.“
Oberliga-Westfalen weit entfernt von der 50-Prozent-Marke
Damit eine Spielzeit trotz Spielausfällen wegen der Corona-Pandemie, gewertet werden kann hat der Westdeutsche Fußballbund eine 50-Prozent-Marke eingeführt. Demnach müssen mindestens die Hälfte einer Gruppe gespielt sein, damit Meister und Absteiger gewertet werden können.
Bleibt eine Gruppe unter den magischen 50 Prozent, wird die Saison nicht gewertet. In der mit 21 Mannschaften besetzten Oberliga Westfalen ist bislang nur ein Fünftel der 420 Spiele ausgetragen worden.
Vize-Kapitän will alles geben
Sollte die Saison aber dennoch zu Ende gespielt werden, traut Grodowksi seiner Mannschaft den Klassenerhalt nur schwer zu. „Wenn es trotzdem weitergeht, sage ich persönlich, werden wir absteigen“, so der Spieler. Der Vize-Kapitän der SpVg wird deutlich: „Die Schön-Wetter-Fußballer sollen an den Klassenerhalt glauben, aber ich bin Realist“, sagt Grodowski.
Dennoch will der Innenverteidiger nicht kampflos aufgeben. „Als zweiter Kapitän bin ich schon eine Leitfigur in der Mannschaft und werde sportlich alles dafür geben, damit wir hoffentlich in der Liga bleiben“, so Philipp Grodowski.
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
