
© Nico Ebmeier
Fußballkreis Münster hat eine der schlechtesten und besten Voraussetzungen für die Saisonwertung
Fußball
Einen Fahrplan zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs gibt es seit einigen Tagen. Ob dieser gehalten werden kann, ist eine andere Frage. Besonders spannend ist diese im Fußballkreis Münster.
Wird die Saison noch zu Ende gebracht? Diese Frage treibt die Fußballer derzeit um. Der FLVW hat den überkreislich spielenden Teams eine Perspektive aufgezeigt. Aber auch in den Kreisligen könnte der Ball bald wieder rollen. Kontaktsport draußen ist bei einer Inzidenz in den jeweiligen Kreisen unter 50 erlaubt, bei einem Wert zwischen 50 und 100 mit einem tagesaktuellen Corona-Test. Doch genau hier könnte das Problem im Fußballkreis Münster liegen.
Fußballkreis Münster könnte besonders betroffen sein
Ein Problem, das den Fußballkreis zwar nicht als einzigen, aber im besonderen Maße treffen könnte. Denn allein in der Kreisligen A2, B3 und C4, in denen Mannschaften der SG Selm, des SV Herbern, Werner SC, SC Capelle, SV Südkirchen, und FC Nordkirchen spielen, sind mit Unna, Coesfeld, Münster und Warendorf vier politische Kreis involviert. Dass in allen Kreisen die Inzidenz unter 100 bleibt ist angesichts der sich ausbreitenden Corona-Mutanten eher unwahrscheinlich.

Norbert Krevert will aus der Erfahrung heraus keine Voraussagen treffen. © Sebastian Reith
Norbert Krevert will daher auch keine Vorhersagungen machen. „Ich habe mir abgewöhnt, nach vorne zu schauen. Ich musste schon zu oft meine Meinung revidieren“, sagt der Vorsitzende des Fußballkreises Münster. „Wir müssen sowohl die Option eines Abbruchs als auch die einer Fortsetzung in Betracht ziehen.“
Das Problem mit Mannschaften aus verschiedenen politischen Kreisen ist dem Fußballkreis Münster noch aus eigener Erfahrung bewusst. Wegen zu hoher Inzidenzzahlen wurde der Spielbetrieb im Kreis Unna bereits Anfang Oktober ausgesetzt, während die Teams aus anderen politischen Kreisen weiterspielten.
„Wir haben kein Patentrezept im Umgang mit der Inzidenz aus verschiedenen Kreisen“, gibt Krevert zu. „Wir haben aber aus dem Herbst gelernt, verschiedene Pläne in der Schublade zu haben. Wir haben die Situation und Probleme im Blick.“
Das lässt sich auch für die Saisonplanung sagen. Vor dem Beginn der Spielzeit, entschloss sich der Fußballkreis Münster auf mehr, aber dafür kleinere Ligen zu setzen. Damit sollte die Chance auf einen Abschluss der Saison erhöht werden. Das könnte sich auszahlen. Zwar sind auch die Münsteraner Kreisligen noch ein gutes Stück vom Saison-Wertungskriterium von 50 Prozent der absolvierten Spiele entfernt, allerdings steht Münster im Vergleich zu anderen Fußballkreisen vergleichsweise gut da.
Norbert Krevert blickt nicht auf andere Kreise
„Es könnte sich noch auszahlen, dass wir kleine Ligen haben“, meint Krevert. „Wenn wir Mitte Mai wieder in der Meisterschaft spielen, können wir die kleineren Ligen noch durchbekommen.“ Der Fußballkreis habe trotz vereinzelter Kritik diesen Weg beschritten, um „die Vorteile nutzen zu können“, wie Krevert sagt. „Wir wollen den Vereinen die Möglichkeit geben, sich sportlich zu entwickeln.“
Eine Bewertung anderer Fußballkreise, die sich gegen eine Ligenverkleinerung entschieden, wollte Krevert aber nicht vornehmen. Er könne nicht bewerten, wie es in anderen Kreis aussehe. „Wir hatten einfach nur Glück. Wenn wir hätten durchspielen können, hätten uns einige sicher den Vogel gezeigt“, meint Norbert Krevert. „Wir haben ein bisschen gezockt und es ging gut aus.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
