Die Top-5-Torhüter der Hinrunde Wer war sicherer Rückhalt seiner Mannschaft?

Die Top-5-Torhüter der Hinrunde: Wer war sicherer Rückhalt seiner Mannschaft?
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Die Fußballer befinden sich in der Winterpause. Einige Mannschaften dürfen sich für den Erfolg besonders bei einem Spieler bedanken: dem Torwart. Wir haben unsere persönlichen fünf Besten zusammengestellt.

5.) Luca Wiegel, GS Cappenberg

Das zweite Halbjahr von GS Cappenberg verlief nicht sonderlich gut. Dabei war die Stimmung im Sommer nach den erreichten Zielen der Vorsaison – Klassenerhalt mit der Ersten und Meisterschaft mit der Reserve – ausgezeichnet. Das A-Liga-Team sollte eine bessere Saison spielen und durch die Verstärkungen aus der Zweiten sah es danach aus, als werde das gelingen. Doch die Realität lautet auch nun: Abstiegskampf.

Das liegt aber eher nicht an der Defensive bei GSC, auf die Coach Thomas Gebhardt nach seiner Übernahme als Trainer das Hauptaugenmerk legte. Die Abwehr ist, im Gegensatz zur Vorsaison, der herausragende Mannschaftsteil. Daran hat auch Wiegel seinen Anteil.

Das zeigen die nackten Zahlen: Von den A-Liga-Teams der zweiten Tabellenhälfte bewegt sich GSC auf einem ähnlichen Gegentorniveau wie die Konkurrenz. Denn lediglich der SV Langschede und BR Billmerich weisen einen besseren Gegentorschnitt auf.

4.) Lukas Schulze Kersting, SC Capelle

Zwischenzeitlich musste man sich große Sorgen um den SC Capelle machen. Zum Start reihte sich Niederlage an Niederlage. Außerdem setzt es allein in den ersten vier Spielen 15 Gegentore. Immerhin steigerte sich der SCC im Saisonverlauf und steht erst einmal über dem Strich.

Sinnbildlich dafür ist das, was der SC Capelle zuletzt in der Defensive zeigte. Vor allem zuletzt stand die Mannschaft von der Gorfeldstraße hinten wieder sicher. In den fünf Spielen vor der Winterpause kassierte Schulze Kersting gerade einmal drei Gegentore, dreimal wahrte der Keeper sogar die Weiße Weste.

Lukas Schulze Kersting steigerte sich ebenso wie der SC Capelle zum Ende der Hinrunde.
Lukas Schulze Kersting steigerte sich ebenso wie der SC Capelle zum Ende der Hinrunde. © Matthias Henkel

Ein wenig erleichtert dürfte Schulze Kersting dann schon gewesen sein, als es ihm erstmals gelang, den Kasten sauber zu halten. Der Torhüter selbst hatte aber einen Plan, woran es lag. Fortan lief es – der Aufschwung von Schulze Kersting steht sinnbildlich für den des SC Capelle.

3.) Nils Böckenbrink, SG Selm

Im Schnitt mehr als drei Tore pro Spiel: Die SG Selm verfügt über eine bärenstarke Offensive. Dabei geht aber unter, dass die Mannschaft auch hinten richtig viel Qualität hat. Gerade einmal 1,18 Gegentore kassiert die Abwehr um Kapitän Böckenbrink.

Der Torwart spielte zwar ebenso wenig wie seine Vorderleute keine fehlerfreie Saison, aber war dennoch ein großer Rückhalt seiner Mannschaft. Dabei ist der Keeper nicht nur als letzter Mann gefragt, sondern auch als Führungsspieler: Der Kapitän ist ordnendes Element seiner Selmer.

Darüber hinaus ist der Keeper keiner, der um den heißen Brei redet, sondern Klartext spricht. Das macht Böckenbrink, der das Kapitänsamt erst in dieser Saison übernahm, für die SG Selm fast unverzichtbar – gleichermaßen auf wie neben dem Feld.

2.) Philipp Sandhowe, FC Nordkirchen

Der FC Nordkirchen hat die fünftbeste Defensive dieser Saison – und das als Aufsteiger. Dass der FCN eine ordentliche Rolle spielen könnte, ist sicher keine Überraschung. Dass die Mannschaft vom Schloßpark aber eine so gute Rolle spielen würde, sicherlich schon. Denn mit dem Abstiegskampf hatte der Aufsteiger nichts zu tun, klopfte zwischenzeitlich sogar immer mal wieder oben an.

Das hat auch viel mit Sandhowe zu tun. Wenn die Abwehr des FCN dann mal überhaupt wackelt, gibt es im Keeper noch eine weitere hohe Hürde zu überwinden. In seinen 16 Saisoneinsätzen gelang das den Gegenspielern lediglich 23 Mal.

Der FC Nordkirchen konnte sich sicherlich ausrechnen, dass er mit dem Rückkehrer einen starken Mann auf letzter Linie hat. Es ist kein Glücksfall, dass Sandhowe sofort einschlug, aber für Coach Mario Plechaty macht es die Wahl sicher nicht einfach: Mit dem Vorjahresstammkeeper Yannick Barenberg hat der FCN einen weiteren Klasse-Torhüter in seinen Reihen. Bislang hatte aber Sandhowe die Nase vorn.

1.) Hendrik Hamelmann/Marvin Kemmann, PSV Bork

Sanmi Ojo hat einige Probleme. Auf dem Feld fehlten teilweise Alternativen, sodass der Trainer selbst wieder in der Kreisliga A auflief. Im Tor ist die Problematik genau entgegengesetzt. „Das bereitet mir große Bauschmerzen“, meinte der Coach kürzlich. Denn Ojo hat zwei gleich starke Keeper zur Verfügung, die beide konstant ihre Leistungen bringen.

Marvin Kemmann gönnt auch seinem Kollegen beim PSV Bork den Platz im Tor.
Marvin Kemmann gönnt auch seinem Kollegen beim PSV Bork den Platz im Tor. © Weitzel

Und selbst wenn einer der beiden eine Schwächephase zeigt, zieht der zurück, so wie es bei Kemmann zwischenzeitlich der Fall war. Ohnehin: Die beiden Torhüter konkurrieren zwar um die eine Position zwischen den Pfosten, einen Kampf mit Ellenbogen gibt es zwischen den beiden aber nicht, sondern das Duo, das sogar die Handschuhe untereinander tauscht, hat ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt.

Hendrik Hamelmann ist der zweite Keeper im Bunde beim PSV Bork.
Hendrik Hamelmann ist der zweite Keeper im Bunde beim PSV Bork. © Sebastian Jentsch

Trainer Ojo hat dafür im positiven Sinne wenig Verständnis, schließlich kann er nur einen seiner beiden Topleute spielen lassen. So wird dem die Aufstellung dem Coach wohl auch in Zukunft einige Bauchschmerzen bereiten.

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