Nur wer Tore im Fußball schießt, kann ein Spiel gewinnen. Dafür sind in erster Linie die Stürmer verantwortlich. Allerdings sind die Angreifer mittlerweile meist mehr als nur reine Strafraumstürmer, die nur den Ball einschieben. Wer war am besten? Hier kommt die Top 5.
5.) Robin Hagenmeyer, Westfalia Vinnum
Die Probleme der Westfalia sind bekannt. Neben personellen Schwierigkeiten kassiert Vinnum hinten zu viele Gegentore und ist vorne zu harmlos. Auf immerhin einen Angreifer kann sich die Westfalia aber verlassen: Robin Hagenmeyer.
Der steht immerhin bei zehn Saisontoren und hat damit knapp 42 Prozent aller Treffer des A-Kreisligisten erzielt. Der beste Vinnumer Stürmer und ligaweit zweitbeste Angreifer der vergangenen Saison hatte auch entscheidenden Anteil an den beiden Vinnumer Saisonerfolgen: Beim 6:3-Spektakel gegen SuS Bertlich steuerte der Angreifer drei Tore bei, beim 5:2 gegen Langenbochum traf Hagenmeyer sogar viermal.
In vier Spielen war der Stürmer allerdings nicht dabei. In der Rückrunde wird die Westfalia Hagenmeyer wieder brauchen. Wenn der ehemaliger Spieler des VfB Lünen fit bleibt und weiter trifft, steigen auch die Chancen, dass die Westfalia aus dem Keller klettert.
4.) Niklas Mählmann, SuS Olfen
Die 45 Tore, die der SuS Olfen in dieser Saison bislang erzielte, verteilten sich auf viele Schulter. Einer sticht dann aber doch etwas heraus: Niklas Mählmann ist erfolgreichster Schütze der Mannschaft von der Hoddenstraße und hat mit seinen zehn Toren doppelt so viele erzielt wie der zweitbeste SuS-Schütze Kevin Bluschke.

Dass der Angreifer schnell einschlagen würde, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Immerhin hatte Mählmann eigentlich aufgehört, um dann gegen Ende der vergangenen Saison doch noch mal wieder einzusteigen. Da fand der Olfener die Lust am Fußball wieder. Der Treffsicherheit hat die Pause offenbar ohnehin keinen Abbruch getan.
Beim SuS sind aber nicht nur Mählmanns Killerinstinkte vor dem Tor gefragt, der 29-Jährige ist auch als Führungsfigur gefragt. Diese Rolle nimmt Mählmann an, wie er beispielsweise beim Spiel gegen Rödder bewies, als der Stürmer nicht nur traf, sondern eben auch für einen Schub bei seiner Mannschaft sorgte – Eigenschaften, die auch in der Rückrunde gefragt sein werden.
3.) Felix Schröder, SG Selm
Mit neun Treffern ist Schröder nicht bester Torschütze der SG Selm. Niklas Neumann war noch zweimal häufiger erfolgreich als der Ex-Olfener. Allerdings ist Schröder für die SG dennoch unverzichtbar. Das zeigen allein schon die Einsatzzeiten: Als einziger Spieler der Selmer stand Schröder in allen 17 Spielen auf dem Platz und sammelte im Schnitt 84 Minuten pro Partie.
Dieses in ihn gesetzte Vertrauen zahlt der Angreifer eben nicht nur durch seine Tore zurück, sondern vor allem durch seine Spielweise. Der Stürmer schafft immer wieder Räume für seine Mitspieler, ist an der Entstehung vieler Chancen beteiligt und dabei häufig uneigennützig: Schröder hätte sicher mehr Tore haben können, entschied sich aber mehrmals nochmals querzulegen und so den sicheren Treffer durch den Mitspieler mitzunehmen.

Was besonders beeindruckt: Schröders bringt seine Leistungen konstant. Es gibt kaum Spiele, bei denen Stürmer unsichtbar zu sein scheint. Es ist unwahrscheinlich, dass sich das in 2023 ändert. Für die restlichen Spiele hat der Selmer noch ein Ziel: 20 Tore sollen es werden – ambitioniert, aber sicher nicht ausgeschlossen.
2.) Rene Nemitz, FC Nordkirchen
Fünf Treffer erzielte Nemitz in der Bezirksliga-Meisterschafts-Saison für den FC Nordkirchen. In dieser Spielzeit hat der ehemaliger Spieler des Werner SC bereits neunmal getroffen – und das eine Liga höher.
Dabei ist Nemitz eigentlich im rechten Mittelfeld zuhause. So ist es auch für den Nordkirchener verwunderlich, dass es im Angriff so gut läuft. „Ich bin da kein bisschen von ausgegangen“, sagte Nemitz jüngst. Da stand er noch bei fünf Toren und hat durch seine weiteren Treffer gezeigt, dass seine Serie vielleicht unerwartet kommt, aber längst kein Zufall ist.
Nemitz profitiert in dieser Spielzeit einfach stark davon, dass er – im Gegensatz zur Aufstiegssaison – von Verletzungen verschont bleibt und Trainer Mario Plechaty seinem Spieler viel Vertrauen schenkt. Beim großen FCN-Kader wird sich Nemitz aber weiter beweisen müssen. Trifft er aber weiter so, gibt es wenig Grund, den treffsichersten Nordkirchener außen vor zu lassen.
1.) Jule Kieslich, PSV Bork
Kieslich ist so etwas wie die Lebensversicherung des PSV Bork. Natürlich profitiert die Stürmerin sehr davon, dass ihre Mitspielerinnen sie stark einsetzen. 17 Tore sind aber eine mehr als beeindruckende Bilanz für die Borkerin. Damit hat Kieslich mehr als die Hälfte der Tore (31) der Bezirksliga-Mannschaft erzielt.
Dabei sah es so aus, als müsste der PSV auf seine beste Schützin verzichten. Vor einem Jahr hörte Kieslich mit Fußball auf, um wegen des Abiturs keine Verletzung zu riskieren, dann kamen gesundheitliche Probleme, die ein Weiterspielen komplette gefährdeten. Zum zweiten Spieltag war Kieslich aber zurück und trifft regelmäßig, wenn sie auf dem Feld steht.

Das hat die Angreiferin auf den zweiten Platz der Torjägerliste geführt. Zur Winterpause vor einem Jahr stand Kieslich übrigens bei 18 Treffern. Diese Marke dürfte in der Rückrunde ziemlich schnell fallen.
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