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Coerdt-Brüder zur SG Selm: „Interessante Spieler“ – versehen mit einem „Aber“
Fußball
Durch die Verpflichtung von Kevin und Robin Coerdt holt die SG Selm Bezirksliga-erfahrene Offensivkräfte. Dabei ist der Kader in dieser Hinsicht schon gut besetzt. Welche Auswirkungen hat das?
In Robin und Kevin Coerdt vom BV Brambauer verstärkt sich die SG Selm weiter. Der Fußball-A-Ligist hatte bereits vor einigen Wochen bekanntgegeben, dass vier Spieler des SuS Olfen an den Sandforter Weg wechseln. Insgesamt wechseln also sechs Akteure mit Bezirksliga-Erfahrung zur SG. Was bedeutet das für die Ambitionen der SG?
Mit den beiden Coerdt-Brüdern und den SuS-Spielern Sebastian Rast sowie Felix Schröder holt die SG gleich vier Spieler für die Angriffsabteilung. Auch Fabian Konietzni, der aus Olfen zu seinem Jugendverein zurückkehrt, kann auf der offensiven Außenbahn eingesetzt werden. Der Angriff, der in den drei Spielen vor der Saisonunterbrechung 15 Tore schoss, erhält also weitere Verstärkung.
Konkurrenzkampf soll bei der SG Selm hochgehalten werden
Aber was will die SG Selm mit so viel stürmischem Personal? „Man kann gar nicht genug Spieler haben, die wissen, wo das Tor steht“, meint Norbert Hanning, Sportlicher Leiter bei der SG pragmatisch. Zudem ginge es darum, den Konkurrenzkampf hochzuhalten, sodass sich die etablierten Spieler nicht ausruhen könnten.

Norbert Hanning ist froh über die Verpflichtung der Coerdt-Brüder. © Timo Janisch
Die Klasse, um Druck auf die bisherigen Stammspieler ausüben zu können, sollten Robin und Kevin Coerdt jedenfalls haben. Schließlich kommt das Brüderpaar aus der Bezirks- in die A-Liga. „Wir hatten die beiden immer im Blickfeld. Die beiden waren schon immer interessante Spieler“, meint Hanning, „aber ob sie uns weiterbringen und wir in der Tabelle klettern, muss die Saison zeigen.“
Was zunächst wie Skepsis klingen mag, schränkt der Sportliche Leiter aber sofort wieder ein. „Wir hatten die Chance, die Jungs zu bekommen und sind sehr glücklich darüber, dass es geklappt hat.“
Dass es ein Überangebot in der Selmer Offensive geben wird, glaubt Hanning indes nicht: „Robin Coerdt kann zum Beispiel im Mittelfeld jede Position spielen. Da ist unser Trainer Mario Rast gefragt, die richtigen Positionen für die Spieler zu finden.“
Es sei nicht in Stein gemeißelt, dass der Coach Spieler nicht auf anderen Positionen aufstelle, wenn er überzeugt davon sei, dass sie dort am besten zur Geltung kämen. „Wir machen uns nicht davon abhängig, wo sie vorher gespielt haben“, so Hanning.
Trainerwechsel von Deniz Sahin zu Mario Rast
Nach dem schwachen Saisonstart mit zwei Auftaktniederlagen und dem Trainerwechsel von Deniz Sahin zu Mario Rast zeigte die SG furios, was in ihr steckt. Mit einem Aufstieg wird es in dieser Saison aber wohl nicht klappen, vielleicht aber in der nächsten. Zumindest will die SG Selm wieder um eine vordere Platzierung mitspielen.
Der Sportliche Leiter ist jedenfalls guter Dinge, dass das auch mit der Hilfe der Coerdt-Brüder klappt: „Der Kader war auch schon vorher nicht schlecht“, sagt Norbert Hanning, „und er ist jetzt nicht schlechter geworden.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
