Nach dem Abpfiff hätten die Gefühlswelten kaum unterschiedlicher sein können. Auf der einen Seite waren die „Derbysieger, Derbysieger“-Rufe beim PSV Bork zu hören, auf der anderen Seite schlichen die Spieler von GS Cappenberg nach der zweiten Niederlage gegen Bork in dieser Saison mit hängenden Köpfen vom Spielfeld. Deren Frust war nur allzu verständlich, denn im Derby der Fußball-Kreisliga A war GSC keineswegs die schlechtere Mannschaft, stand am Ende aber mit leeren Händen da.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
PSV Bork – GS Cappenberg 2:0 (0:0)
„Nach dem Spielverlauf muss man sagen, dass ein 0:0 gerechter gewesen wäre. Cappenberg hat heute seine Chancen nicht genutzt“, erkannte Borks Trainer Sanmi Ojo nach dem Abpfiff. Den Gästen gehörte auch die erste Chance durch Conner Schönfelder (6. Minute). Der PSV kam danach lediglich zu zwei Halbchancen (7./9.).
Nach einer Viertelstunde dann die beste Chance für Cappenberg. Schönfelder wurde im Strafraum gelegt, Tom Zentgraf trat zum Elfmeter an. Der Strafstoß war nicht schlecht geschossen, PSV-Keeper Hendrik Hamelmann fischte den Ball aber trotzdem aus dem Eck (14.). Auch danach blieb GSC gefährlicher, hatte noch eine Chance per Freistoß (22.), wo wieder Hamelmann Endstation war und einen weiteren Schönfelder-Schuss (37.) mit selbem Ergebnis.
Cappenberg macht Druck
„Ich kann nur voll des Lobes sein. Die Jungs haben sehr, sehr gut gespielt, haben sich deutlich mehr Torchancen rausgespielt, waren sehr, sehr griffig in den Zweikämpfen. Das Ergebnis passt leider nicht zum Spiel. Wir müssen uns belohnen und einfach die Dinger reinmachen“, analysierte GSC-Trainer zurecht.
Auch im zweiten Durchgang machten die Grün-Schwarzen weiter Druck, ließen weitere Gelegenheiten (48./53.) liegen. Nach einer Stunde neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend und lauerten auf Fehler des Gegners oder einen Geniestreich. Den gab es bei der Borker Führung: Jan-Luca Szafruga wurde lang geschickt und schloss aus spitzem Winkel ab. Der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor (80.).

„Ich glaube, heute muss man nicht viel über uns sprechen. Die Einstellung hat zwar gestimmt, aber Cappenberg hat es eigentlich besser gemacht. Wir hatten das glücklichere Händchen vor dem Tor“, so Ojo, der beschrieb: „Beim 1:0 war das Wahnsinn. Beim 2:0 haben wir gekontert, weil Cappenberg offen gemacht hat, da war es leicht zu kontern.“
Hagemann trifft für PSV Bork
Der zweite Treffer viel nach einem langen Schlag nach vorne, wo erneut Szafruga wartete, der dann Till Hagemann fand, der den Deckel drauf machte. „Wir belohnen uns einfach nicht für den Aufwand. Das ist das, was wir immer kritisieren, woran wir auch arbeiten. Wenn du hier 2:0 in Führung gehst, dann geht das Spiel ganz anders aus. So ist Bork am Ende effektiver und macht aus vier Torchancen zwei Tore“, sagte Gebhardt, der am Einsatz seines Teams nichts auszusetzen hatte: „So, wie die Mannschaft aufgetreten ist, bin ich extrem stolz: Sie haben alles gegeben, aber sich nicht belohnt.“
Genau umgekehrt sah es bei den Borkern aus: „Unsere Leistung war okay. Cappenberg war sehr gut“, zollte Ojo Respekt und freute sich: „Erst mal sind wir für ein halbes Jahr Derbysieger.“
PSV: Hamelmann – Bester (61. Hagemann), Kayaalp (27. Zinter), Bauer, Dorschner (80. Fohrmann), Knappmann, Marquardt, Knoke, Helmig (72. Illtz), Serges, Szafruga
GSC: Wiegel – Egert (84. Meier), Schulze Twenhöven, Schönfelder, Brinkmann (88. Stommer), Buschmann, L. Bußkamp, Sudholt (61. Steinkamp), Harhoff (N. Bußkamp), Zentgraf (61. Osterkemper), Stiens
Tore: 1:0 Szafruga (81.), 2:0 Hagemann (88.)
Bes. Vork.: Hamelmann hält Foulelfmeter von Zentgraf (14.)
„Staubsauger“ von GS Cappenberg ist Spieler des Spieltags: Er stand kurz vorm Karriereende
PSV-Bork-Spieler schielt auf Derby gegen GS Cappenberg: Erst Entwarnung, jetzt neue Probleme
GS Cappenbergs Verletzungspech: Leistungsträger wird Derby gegen PSV Bork verpassen