„Staubsauger“ von GS Cappenberg ist Spieler des Spieltags Er stand kurz vorm Karriereende

„Staubsauger“ Timon Zinke von GS Cappenberg ist Spieler des Spieltags
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Dieser Erfolg gegen den BSV Heeren war extrem wichtig – darauf können sich bei Fußball-A-Ligist GS Cappenberg wohl alle einigen. Vor den Hammer-Wochen mit Spielen gegen die aktuellen Top vier der Liga hat sich GSC ein Stück von den Abstiegsplätzen entfernt. Für einen Cappenberger ist es allerdings eine große Sache, dass er überhaupt wieder auf dem Platz steht.

Denn Timon Zinke spielte laut eigener Aussage nach einem halben Jahr nahezu ohne Einsätze mit dem Gedanken, die Fußballschuhe komplett an den Nagel zu hängen. Der Grund: eine langwierige Verletzung. „Ich hatte eine entzündete Sehne in der Leiste“, erzählt er. Diese habe immer wieder Schmerzen verursacht.

Der 28-Jährige absolvierte in der Hinrunde lediglich einen Kurzeinsatz im A-Liga-Team von Trainer Thomas Gebhardt. „Vor der Winterpause habe ich es dann auch in der Zweiten schon einmal versucht“, berichtet er weiter. Doch schmerzfrei war er da noch nicht. Daher habe er einen gravierenden Schritt ins Auge gefasst: „Ich habe mir gesagt: Wenn die Schmerzen so weitergehen, dann höre ich auf.“

Doch rechtzeitig zum neuen Jahr ging es ihm deutlich besser. Geholfen hätten dabei auch Spezialübungen mit Co-Trainer Michel Zentgraf. Gegen den BSV Heeren stand er zum ersten Mal seit langer Zeit in der Startelf. „Das war im Grunde mein erstes richtiges Spiel seit einem halben Jahr. Dass ich dann noch ein Tor schieße (Zinke traf zum entscheidenden 3:0, Anm. d. Red.), ist dann wohl so eine Story, die nur der Fußball schreibt“, so Zinke, der die Freude über sein Comeback nur schwer verbergen kann.

GS Cappenberg mit überragendem Teamgeist

Ungefähr zehn Minuten vor dem Ende der Partie hätte er beinahe nochmal getroffen – der Pfosten stand im Weg. Am Ergebnis hätte das nicht mehr viel geändert, auch so feierte GSC relativ souverän den ersten Heimsieg seit langer Zeit.

Für Zinke sprang dann gleich noch ein persönlicher Titel mit heraus – der Sechser wurde zum Spieler des Spieltags gewählt. „Da freue ich mich natürlich“, sagt er und lacht. „Man kann sich bei uns einfach auf die Teamkollegen verlassen. Obwohl ich jetzt wahrscheinlich direkt einen Kasten ausgeben muss.“

Timon Zinke (r.) glänzte gegen den BSV Heeren auch als Torschütze.
Timon Zinke (r.) glänzte gegen den BSV Heeren auch als Torschütze. © Weitzel

Der Abstimmungssieg kommt also nicht völlig überraschend für Zinke – schließlich ist er nicht der Torjäger vom Dienst. „Ich bin eher der Staubsauger vor der Abwehr, der auch den Spielaufbau mit einleitet“, beschreibt er sich. „Auf der Sechs zusammen mit Bene (Benedikt Stiens, Anm. d. Red.) klappt das aktuell auch sehr gut.

Überhaupt kommt er regelrecht ins Schwärmen, wenn er auf den Teamgeist bei GSC angesprochen wird: „Was wir in Cappenberg haben, ist einzigartig. Wir Spieler sind alle beste Freunde und zusammen mit dem Trainerteam stimmt einfach das Gesamtpaket.“

Timon Zinke will in Bork gewinnen

Ein Gesamtpaket, das auch im Derby beim PSV Bork am kommenden Sonntag (15 Uhr, Waltroper Straße) eine Chance auf eine Überraschung hat? Der PSV spielt eine starke Saison nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr, was auch Timon Zinke registriert. „Ich beschäftige mich da aber nicht so sehr mit anderen Mannschaften, sondern hauptsächlich mit uns. Was ich auf jeden Fall sagen kann: Es ist ein Derby und wir gehen nicht da hin, um irgendwie einen Punkt abzugeben. Spannend wird es auf jeden Fall.“

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Nach seinem tollen Auftritt gegen Heeren ist Zinke ein logischer Startelfkandidat. Er bleibt aber eher vorsichtig: „Ich könnte mir schon gut vorstellen, dass ich wieder gemeinsam mit Bene auflaufe. Aber insgesamt haben wir eine gute Besetzung auf der Sechs. Der Trainer wird da schon die richtige Entscheidung treffen.“

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