In einem Kreispokal-Spiel soll es zu unschönen Szenen abseits des Platzes gekommen sein.

© Jens Lukas

Zuschauer soll Spieler geschlagen haben: Schwere Vorwürfe nach Kreispokal-Spiel

rnFußball

In einem Kreispokal-Spiel in Dortmund kam es abseits des Spielfelds zu einer Rudelbildung. Ein Spieler berichtet von Schlägen, andere anwesende Personen wollen nichts gesehen haben.

Schwerte, Dortmund

, 19.11.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schon auf dem Platz ging es beim Kreispokal-Spiel hoch her. Aber auch neben dem Platz gab es eine unschöne Szene. Ein Schwerter Spieler soll von Zuschauern angegriffen worden sein.

Spieler des soll beim Ballholen geschlagen worden sein

Es ist etwa die 75. Spielminute zwischen dem Dortmunder A-Ligisten FC Sarajevo Bosna und dem Bezirksligisten VfL Schwerte (3:2) am Mittwochabend (17. November), kurz zuvor hat Sarajevo-Bosna das 3:2 erzielt und die Partie nach einem 0:2-Rückstand gedreht.

Da geht Luca Vöckel vom VfL Schwerte neben der Heim-Trainerbank entlang zum Ballholen, um einen Einwurf auszuführen. Kurze Zeit später gibt es eine Rudelbildung. Spieler, Vereins-Verantwortliche und Ordner stürmen in Richtung Auslinie. Was ist passiert?

Jetzt lesen

Vöckel beschreibt die Dinge aus seiner Sicht so: „Der Ball geht ins Aus, ich gehe hinterher, da schießt ein Zuschauer den Ball extra weiter weg. Ich renne hinterher und touchiere aus Versehen leicht eine Person. Daraufhin boxt mir ein Zuschauer in den Bauch. Es kommen noch etwa fünf bis acht Zuschauer dazu. Einer von ihnen schlägt mir daraufhin ins Gesicht.“

Zuschauer entschuldigt sich nach dem Spiel beim Spieler des VfL Schwerte

Anschließend gibt es die Rudelbildung. Der Schiedsrichter steht die ganze Zeit auf dem Platz und schaut sich das an. Nach ein paar Minuten wird das Spiel wieder fortgesetzt. „Ich wollte weiterspielen, noch gewinnen. Im Spiel habe ich davon nichts gemerkt. Ich habe da auch nicht mehr rausgemacht“, erklärt Vöckel, warum er keinen Abbruch gefordert habe.

Luca Vöckel (l.) mit VfL-Torwart David Graudejus.

Luca Vöckel (l.) mit VfL-Torwart David Graudejus. © Manuela Schwerte

Nach dem Spiel sei einer der zu Sarajevo Bosna zugehörigen Zuschauer, der ihn geboxt habe, zu Vöckel gekommen und hätte sich entschuldigt. „Er dachte, dass ich seinen Freund getreten habe und hat mich deswegen geschlagen. Das habe ich aber nicht. Nach dem Spiel war es friedlich und es kamen auch noch Spieler zu mir und haben sich bei mir entschuldigt und mir ein Bier angeboten.“

Sarajevo-Bosna: Trainer sorgte dafür, dass weitergespielt wurde

Obwohl die Schläge neben seiner Trainerbank stattgefunden haben sollen, habe Sarajevo Bosna-Trainer Mirsel Zahirovic nichts mitbekommen. „In der Situation rechnet man auch nicht damit, dass etwas passiert. Ich habe selbst später nachgefragt, was passiert ist. Ein paar Spieler von uns sind nach dem Spiel zu ihm gegangen und haben sich für die Zuschauer entschuldigt.“

Jetzt lesen

Während der Unterbrechung in der Partie habe Zahirovic mit dem Schiedsrichter gesprochen: „Ich habe ihm gesagt: Ich kläre das. Die Ordner sollen die Zuschauer runterschicken, damit wir das Spiel vernünftig zu Ende bringen können. Im Spielbericht wurde auch nichts vermerkt.“

Schwerte-Trainer regt sich über Beleidigungen auf

Vöckel bestätigt, dass auch von seiner Seite keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden würden und der Schiedsrichter den Schlag nicht gesehen habe. Der zweite Vorsitzende von Sarajevo-Bosna, Muhamed Ahmeckovic, der selbst auch als Spieler auf dem Platz stand, habe nichts gesehen. „Wenn etwas passiert ist, ist das natürlich nicht schön.“

Dominik Buchwald, Trainer des VfL Schwerte, regte sich kurz nach Abpfiff neben den Schlägen, von denen er aber nur durch seinen Spieler erfahren habe, auch über Beleidigungen seitens Sarajevo Bosna-Verantwortlichen auf. „Das hat auf dem Fußballplatz und in der Gesellschaft generell nichts zu suchen. Da sind auch Kinder am Platz, das ist bedenklich.“

Jetzt lesen

Sarajevo Bosnas Ahmeckovic sagt dazu: „Gewisse Emotionen gehören auf den Platz. Dass Sprüche fliegen, kann passieren. Sie dürfen die Gürtellinie aber nicht unterschreiten. Wenn sowas passiert wäre, hätte der Schiedsrichter das ja im Spielbericht erwähnt.“