
© Phillip Reichenbach
Zoe Jakob für Deutschland: So ist die WM für die Schwerter U23-Kanutin gelaufen
Kanuslalom
Bei den U23-Weltmeisterschaften der Slalomkanuten vertrat die Schwerterin Zoe Jakob die deutschen Farben. So richtig zufrieden konnte sie mit dem Verlauf der Titelkämpfe aber nicht sein.
Hohe Anforderungen stellte die Strecke im slowenischen Tacen auf der reißenden Save bei den U23-Weltmeisterschaften im Kanuslalom an die Athletinnen und Athleten. Mittendrin: Zoe Jakob vom Kanu- und Surf-Verein Schwerte (KVS), die im Einercanadier als eine von drei Deutschen am Start war.
Zoe Jakob, deren zweites sportliches Hobby der Stabhochsprung ist, hatte sich für das Semifinale der besten 30 Fahrerinnen am Samstagnachmittag qualifiziert, obwohl sie mit ihrem Lauf gar nicht zufrieden war. „Ich bin das letzte Aufwärtstor falsch angefahren, und das kostete viele Strafsekunden“, blickte die Schwerterin nochmal kurz auf den Qualifikationslauf zurück, nach dem sie als 24. in die nächste Runde einzog.
Im Halbfinale hätte sie dann unter die ersten 10 kommen müssen, um das Finale zu erreichen. Dies gelang der 20-jährigen Schwerterin jedoch nicht. Auf Rang 19 war der Abstand zum lukrativen zehnten Platz zwar ungewöhnlich gering, dennoch blieb ihr für den Endlauf nur die Zuschauerrolle.
Zu viele Fehler in der zweiten Hälfte des Rennens
„Ich habe in der zweiten Hälfte zu viele Fehler gemacht. Das führte dazu, dass ich in der Entscheidung nicht dabei war. Es wäre mehr möglich gewesen.“, ärgerte sie sich und fügte hinzu: „Aber so ist das halt. Beim Stabhochsprung hat man drei Versuche, um einen Fehler wettzumachen - beim Kanu geht das nicht.“ Ihre weitere Erkenntnis aus den Titelkämpfen von Slowenien: „Die Physis war vorhanden, aber mental muss ich noch viel lernen.“
Noch vor vier Wochen hatte die Schwerterin einen Wettkampf in der Nähe des Südtiroler Meran auf einem Naturkurs für sich entschieden und eigentlich hätte sie mit viel Selbstbewusstsein an die Save fahren können. Aber da sie vor der WM wegen der Corona-Pandemie nur zwei Wettkämpfe bestreiten konnte, fehlte auch die Routine und die nötige Gelassenheit.
Lange Busfahrt bleibt Zoe Jakob erspart
Die lange Busfahrt aus Tacen nach Hause blieb Zoe Jakob übrigens erspart. Ihre Eltern hatten sich eine Woche Urlaub in Kroatien gegönnt und holten sie auf dem Rückweg aus Tacen ab.
Nun heißt es für die 20-Jährige wieder anzugreifen, denn ihr Terminkalender ist gut gefüllt. Vom 19. bis 22. August stehen die U23-Europameisterschaften auf dem Programm. Diesmal ist der Isonzo, wieder in Slowenien, das Ziel. Zuvor folgt Ende Juli ein Weltcuprennen auf der Moldau bei Prag, das Zoe Jakob die nötige Wettkampferfahrung bringen und sie mental stärken soll.
Zunächst aber ist die Lenne bei Hohenlimburg ihr Trainingsort. Dort hat sich Zoe Jakob ein knüppelhartes Programm vorgenommen, um die Aufgaben gerüstet zu sein, die in dem ereignisreichen Sommer noch bevorstehen.
Geboren 1938 in Frankfurt (Main), gelernter Industriekaufmann. Sportlich aktiv als Leichtathlet, nach der aktiven Zeit Trainer und später Mitarbeiter beim TSC Eintracht. Freier Mitarbeiter im Lokalsport der RN für Leichtathletik seit Dezember 1966.
