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Videobeweis nach Hitchcock-Szene: Roosters-Punkt war eine Frage von Millimetern
Eishockey
Als Sieger gingen die Iserlohn Roosters am Donnerstag in Wolfsburg nicht vom Eis, mit leeren Händen aber auch nicht. Dabei hing das Erreichen der Verlängerung am seidenen Faden.
Denn in der Schlussminute wurde es richtig aufregend. Beim Stand von 1:1 rutschte dem starken Iserlohner Keeper Andreas Jenike ein eher harmloser Schuss durch die Beine. Im Zeitlupentempo trudelte der Puck in Richtung Torlinie und blieb liegen - noch auf der Linie oder dahinter? Eine Millimeter-Entscheidung und ein Fall für den Videobeweis.
Die Schiedsrichter entschieden auf „kein Tor“, sodass die Sauerländer die Möglichkeit bekamen, in der Verlängerung die Wolfsburger Erfolgsserie zu beenden. Dies gelang aber nicht, denn nach der torlosen Verlängerung behielten die Gastgeber im Penaltyschießen die Oberhand und gewannen zum sechsten Mal hintereinander. Den Iserlohnern blieb der Trostpreis eines Auswärtspunktes nach einem durchweg ausgeglichenen Spielverlauf, nach dem ein Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen wäre - aber das gibt es im Eishockey nicht.
In der ersten Partie nach der Bekanntgabe, dass sich am Saisonende die Wege von Trainer Jason O‘Leary und den Roosters trennen, gab Neuzugang Griffin Reinhart, der als siebter Verteidiger die Defensive verstärkte, sein Debüt im Iserlohner trikot. Insgesamt wirkten die Roosters konzentriert, lauffreudig und zweikampfstark. Weil sie dank des starken Jenike zwei Unterzahlsituationen schadlos überstanden und auf der anderen Seite Brody Sutter am Wolfsburger Keeper scheiterte (17.), ging es torlos in die erste Drittelpause.
Im deutlich attraktiveren zweiten Drittel traf Alex Grenier in Überzahl zunächst den Pfosten, ehe Bobby Raymond nur wenige Sekunden später mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zur Führung für die Roosters traf (22.). Ebenfalls in Überzahl glichen die Grizzlys drei Minuten später aus, sodass es mit dem 1:1 ins Schlussdrittel ging.
In diesem gingen beide Mannschaften nicht mehr volles Risiko. Nach den bangen Sekunden des Videobeweis-Wartens hatten die Iserlohner dann zumindest einen Zähler sicher. Ein zweiter kam nicht hinzu, weil von den drei Iserlohner Schützen nur Whitney seinen Penalty im Tor unterbrachte.
Weiter geht es für die Roosters mit einem Heimspiel am Dienstag, 23. Februar, um 18.30 Uhr gegen Fishtown Pinguins aus Bremerhaven.
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
