Platz 3: Spielabbruch nach Tumult in A-Jugend-Kreisliga Vereine widersprechen sich vehement

Spielabbruch nach Tumult in der A-Jugend-Kreisliga: Kopfstoß oder theatralisches Hinfallen?
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Auf Platz 3 in der Rangliste der am meisten geklickten Artikel aus dem Bereich des Schwerter Lokalsports ist die Berichterstattung über einen unerfreulichen Spielabbruch in der A-Junioren-Kreisliga A auf dem Schwerter Sportplatz Schützenhof zu finden.

Der Artikel vom 17. März:

Es war das Spitzenspiel der Dortmunder A-Junioren-Kreisliga B zwischen dem VfL Schwerte, der als Tabellenzweiter den Spitzenreiter SV Körne auf dem Sportplatz Schützenhof empfing. Aber das Sportliche stand am Sonntagmorgen letztlich nicht mehr im Mittelpunkt. Die Partie wurde eine Viertelstunde vor Schluss beim Stand von 3:1 für den VfL-Nachwuchs abgebrochen.

Was war passiert? Nach der Schwerter 3:0-Führung gelang Körne der Treffer zum 1:3 - und fortan hatten die Gäste es eilig. So auch, als sie auf Höhe der Mittellinie einen Einwurf zugesprochen bekamen. Salman Tilkidag, Co-Trainer der VfL-A-Junioren, verhinderte jedoch eine schnelle Fortsetzung der Partie, indem er den Ball nicht herausgab und ihn unter dem Arm festklemmte - eine Unsportlichkeit, die keine der beiden Seiten bestreitet.

Kopfstoß - ja oder nein?

Was danach passierte, darüber gehen die Meinungen jedoch stark auseinander. Ein Körner Spieler soll Tilkidag den Ball aus der Hand geschlagen haben, es soll wohl auch einen nicht allzu freundlichen Verbalaustausch gegeben haben - und dann ging Tilkidag zu Boden. VfL-Trainer Mahmud Ercan berichtete von einem Kopfstoß des Körner Spielers, der Tilkidag niedergestreckt habe - eine Darstellung, der Körnes Trainer Andreas Venezia vehement widersprach. „Die beiden standen sich Kopf an Kopf gegenüber, aber eine Kopfnuss hat es definitiv nicht gegeben.“ Der VfL-Co-Trainer habe sich theatralisch hinfallen lassen, so Venezia.

VfL Schwerte-Co-Trainer Salman Tilkidag ging zu Boden - nach VfL-Darstellung als Folge eines Kopfstoßes.
VfL-Co-Trainer Salman Tilkidag ging zu Boden - nach VfL-Darstellung als Folge eines Kopfstoßes. © Manuela Schwerte

Ob Kopfstoß oder nicht - jedenfalls entstand eine handfeste Rudelbildung mit Handgreiflichkeiten, die offenbar weder von den herbeigeeilten Ordnern, noch von Schiedsrichter Levente Armand Monus in den Griff zu kriegen war. Der Unparteiische sah keine andere Möglichkeit, als das Spiel abzubrechen.

Vorläufige Sperren

Monus hat mittlerweile einen Sonderbericht zum Spiel erstellt. „In diesem Sonderbericht steht, dass er keine Kopfnuss wahrgenommen hat“, berichtete Patrick Neumann, Vorsitzender des Kreissportgerichts (KSG), am Donnerstag (16. März) auf Anfrage. Aufklärung zu dem detaillierten Ablauf des unerfreulichen Geschehens auf dem Schützenhof soll ein KSG-Verfahren bringen, vor dem Sportrichter Neumann aber bereits vorläufige Sperren ausgesprochen hat: gegen zwei Körner Spieler, die eine Tätlichkeit begangen haben sollen sowie ein sogenanntes „vorläufiges Betretungsverbot“ gegen VfL-Co-Trainer Tilkidag. Inhaltlich bedeutet dies, dass Tilkidag bis auf Weiteres an einem Spieltag der Mannschaft 60 Minuten vor und 30 Minuten nach der Partie den Innenraum der Sportplatzanlage nicht betreten darf.

Schiedsrichter Levente Armand Monus zückte die Rote Karte, ehe er sich gezwungen sah, das A-Junioren-Spiel auf dem Schützenhof abzubrechen.
Schiedsrichter Levente Armand Monus zückte die Rote Karte, ehe er sich gezwungen sah, das A-Junioren-Spiel auf dem Schützenhof abzubrechen. © Manuela Schwerte

Darüber hinaus sind die beiden beteiligten Vereine laut Patrick Neumann aufgefordert worden, bis zum kommenden Sonntag (20. März) eine Stellungnahme zu den Vorfällen abzugeben.

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