
© Bernd Paulitschke
Trotz Lockdown: Schwerter Handballer treten an zum Wettbewerb mit rund 20 anderen Teams
Handball
Ein gleichwertiger Ersatz für ein emotionales Spiel um Punkte ist er sicher nicht. Aber als willkommene Abwechslung taugt ein neu ins Leben gerufener Wettbewerb für die Handballer allemal.
Wird die zurzeit unterbrochene Handballsaison 2020/21 abgebrochen und annulliert oder kommt es doch noch dazu, dass die Spielzeit noch fortgesetzt wird? Seriös zu beantworten ist diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Klar ist aber, dass die Handballer*innen mindestens bis zum 14. Februar nicht zurück in die Sporthallen können – so lange gilt der Lockdown, auf den sich die Bundesregierung und die Länderchefs am vergangenen Dienstag geeinigt haben und der auch für den Amateursport gilt.
Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, hat sich der renommierte Trainer Hans-Peter Müller (67) einen Lauf-Wettbewerb ins Leben gerufen. Müller, aktueller Trainer des Ennepetaler Landesligisten TG Voerde, trainierte vor mehr als 20 Jahren zu Regionalliga-Zeiten drei Jahre lang auch mal die HSG Schwerte/Westhofen, damals im Gespann mit Björn Wißuwa.
Müller hat eine Lauf-Challenge initiiert, die für den Zeitraum vom 5. bis 14. Februar geplant ist und an der sich zahlreiche Mannschaften aus der Region beteiligen. Darunter sind auch die ersten Herrenmannschaften der beiden Schwerter Klubs HVE Villigst-Ergste und HSG Schwerte/Westhofen.
Genau und Paukstadt finden die Idee gut
Deren Trainer Tobias Genau (HVE) und Nico Paukstadt (HSG) begrüßen Müllers Initiative unisono. „Eine gute Idee von HaPe - ich habe mich gefreut, als er angerufen hat“, sagt HVE-Coach Tobias Genau.

Tobias Genau, Trainer der HVE Villigst-Ergste. © Bernd Paulitschke
Läuferische „Hausaufgaben“ hat Co-Trainer Martin Halberstadt seinen Jungs ohnehin schon gegeben. „Nun laufen sie eben nicht für Matze, sondern als Team im Wettbewerb - ist doch mal was Anderes“, so Genau.
Ähnlich sieht es beim Villigst-Ergster Lokalrivalen aus. HSG-Trainer Nico Paukstadt: „Die Jungs sind auch so schon fleißig und halten sich fit. Aber durch so einen Wettbewerb steigert sich die Motivation nochmal. Es ist einfach ein schöner Anreiz, sich mit anderen Mannschaften zu messen.“

Nico Paukstadt, Trainer der HSG Schwerte/Westhofen. © Bernd Paulitschke
Fast ausnahmslos hätten seine Schützlinge zugesagt, die Laufschuhe zu schnüren und für die HSG als Kilometerfresser tätig zu werden.
Streckenlänge zählt, nicht die Geschwindigkeit
Um die Vergleichbarkeit herzustellen und den Wettbewerbscharakter zu erzielen, übermitteln Genau, Paukstadt und die Trainerkollegen der anderen beteiligten Teams jeweils montags, mittwochs und freitags die gelaufenen Kilometer ihrer Spieler. Müller erstellt dann jeweils einen aktuellen Zwischenstand. Dabei geht es nur um die Streckenlänge, nicht um die Geschwindigkeit. Am Ende wird das Gesamtergebnis durch die Teilnehmerzahl dividiert, um objektive Vergleichswerte zu haben.
So wird sich zwar vielleicht kein so emotionaler Wettkampf wie ein umkämpftes Handballspiel entwickeln. Aber als Abwechslung des coronabedingt doch recht eintönigen Trainingsalltag taugt Hans-Peter Müllers Lauf-Initiative allemal.
Das Teilnehmerfeld der Lauf-Challenge wird angeführt von den Drittliga-Frauen des ASC 09 Dortmund sowie den Oberliga-Männern des VfL Gladbeck, FC Schalke 04 und des HSC Haltern-Sythen. Die Oberliga-Frauen der SG ETSV Ruhrtal Witten sind ebenso am Start wie die Oberliga-B-Jugend des VfL Eintracht Hagen.
Hinzu kommen acht Männer-Verbandsligisten (neben der HVE sind dies die Ligakonkurrenten HSG Gevelsberg-Silschede, TuS Westfalia Hombruch, TuS Hattingen, HSG Hohenlimburg, HC Westfalia Herne, Teutonia Riemke und OSC Dortmund sowie die HSG Schwerte/Westhofen und TG Voerde, TuS Volmetal II, VfL Eintracht Hagen III und Westfalia Hombruch II als Landesligisten.
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
