Trainerwirbel bei HSG Schwerte/Westhofen Mischa Quass und Manfred Ullrich sollen es richten

Trainerwirbel bei HSG Schwerte/Westhofen: Mischa Quass und Manfred Ullrich sollen es richten
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Diese Personalie ist überraschend: Bei den Oberliga-Handballerinnen der HSG Schwerte/Westhofen hat es einen erneuten Trainerwechsel gegeben. Das Gespann Peter Hengstenberg/Henning Becker ist nicht mehr im Amt. Mit Ex-Trainer Mischa Quass und Manfred Ullrich, mit dem Quass vor knapp zehn Jahren schon mal die HSG-Frauen trainierte und mit dem er davor viele Jahre im weiblichen Jugendbereich als Gespann erfolgreich unterwegs war, haben zwei Vollblut-HSGler die Nachfolge angetreten. Schon am vergangenen Dienstag (21. November) leiteten Quass und Ullrich erstmals das Training.

Rolf Linnemann, Sportlicher Leiter der HSG, erklärt das Zustandekommen des Trainerwechsels. „Nach dem verlorenen Spiel gegen Bergkamen (26:29, Anm.d.Red.) haben sich Peter Hengstenberg und Henning Becker mit der Fragestellung an mich gewandt, was man tun könne, um die Mädels zurück in die Erfolgsspur zu bringen“, so Linnemann. Die beiden Trainer hätten das Gefühl gehabt, nicht mehr richtig an die Spielerinnen heranzukommen. „Sie haben angeboten, ihr Amt zur Verfügung zu stellen, wenn es eine Alternativlösung gibt“, berichtet der Sportliche Leiter.

Externe Lösung ist keine Option

In der Vereinsführung habe man dann überlegt, „was zu tun ist und was überhaupt machbar ist“, so Linnemann weiter. Kurzfristig eine externe Lösung zu finden, war keine Option. „Der Markt ist leergefegt“, weiß Linnemann. Blieb die Alternative, das Gespann Quass/Ullrich für den Trainerjob zu gewinnen. „Natürlich hatten die beiden sich auch schon ihre Gedanken gemacht - wobei Mischa schon überlegen musste, ob er wieder als Feuerwehrmann einspringt“, sagt Linnemann. Mischa Quass hatte das Team in der vergangenen Saison als Trainer in der Oberliga-Meisterrunde geführt - der bis dato letzte von zahlreichen Trainerjobs, die er im Laufe der Jahre für die HSG ausgeübt hatte. Am Ende der Spielzeit 2022/23 hatte der 43-Jährige angekündigt, sein Trainer-Dasein zu beenden.

Das Intermezzo von Peter Hengstenberg (li.) und Henning Becker als Trainergespann war nur kurz.
Das Intermezzo von Peter Hengstenberg (li.) und Henning Becker als Trainergespann war nur kurz. © Nils Foltynowicz

Nun also die schnelle Rückkehr auf die Trainerbank, von dem sich Rolf Linnemann „durch eine veränderte Ansprache einen Motivationsschub für die Mannschaft“ erhofft. „Wir wollen den mentalen Knoten der Spielerinnen lösen“, ergänzt der Sportliche Leiter. Das HSG-Team steht nach zwölf Saisonspielen mit 1:23-Punkten auf dem letzten Platz der Oberliga-Tabelle.

Hengstenberg und Becker gehen ohne Groll

Die beiden scheidenden Trainer, Peter Hengstenberg und Henning Becker, gehen offenbar ohne Groll. Beide sagen unisono, dass sie im Bedarfsfall auch weiterhin zur Verfügung gestanden hätten. „Natürlich haben wir nach dem Bergkamen-Spiel über die aktuelle Situation gesprochen. Dass der Verein nun reagiert hat, ist für mich vollkommen in Ordnung“, sagt Henning Becker.

Becker, in der vergangenen Saison noch Co-Trainer an Quass‘ Seite war zu Beginn der Saison zum Cheftrainer aufgestiegen, hatte aber aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten müssen. Erst vor zwei Wochen war Becker auf die Trainerbank zurückgekehrt und fungierte als Gespann mit Hengstenberg - allerdings nur ein kurzes Intermezzo, wie sich nun herausstellt.

Hengstenberg wird Athletiktrainer

Auch Peter Hengstenberg betont sein Verständnis für die Maßnahme der HSG-Führung. „Es geht um die Mannschaft, die unbedingt die Liga halten soll. Dass der Verein da was tut und es nun mit Mischa und Manni probiert, ist völlig in Ordnung“, sagt Hengstenberg, der im Übrigen nicht komplett ausscheidet. Hengstenberg wird als Athletiktrainer weitermachen.

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