Rassige Zweikämpfe vor vollen Rängen, wie hier fast auf den Tag genau vor einem Jahr im Landesliga-Derby zwischen der HVE Villigst-Ergste mit Jannis Mimberg (Mitte) und der HSG Schwerte/Westhofen mit Alexandr Denissov (li.) und Dominik Yaltzis, wird es in näherer Zukunft noch nicht wieder geben. © Bernd Paulitschke
Handball
Spielbetrieb ab 1. März? Daran glauben die Handball-Funktionäre wohl selber nicht
„Konzept Spielbetrieb im Erwachsenenbereich“ - unter diesem Arbeitstitel hat sich der Handballverband Westfalen (HVW) dazu geäußert, wie es mit der unterbrochenen Saison weitergehen soll.
Nach einer Videokonferenz des Erweiterten HVW-Präsidiums am vergangenen Wochenende, an der auch die Vertreter der einzelnen Kreise teilgenommen haben, haben die HVW-Verantwortlichen nun auch die Vereine über das Vorgehen informiert.
Die Kernaussage der offiziellen Verbandsmitteilung: „Sofern zulässig, wird der Spielbetrieb in den Ober-, Verbands- und Landesligen der Frauen und Männer am 1. März wieder aufgenommen und die angefangene Saison durch eine Einfachrunde zu Ende gespielt.“
Dass dies eine realistische Option ist, darf man aber wohl mehr denn je bezweifeln - erst recht vor dem Hintergrund, dass man ja auch noch eine mehrwöchige Vorbereitungszeit einplanen müsste. Das meint auch Thorsten Gollnik, Sportlicher Leiter der HVE Villigst-Ergste: „Darüber muss man sich keine Gedanken machen. Es glaubt doch wohl keiner ernsthaft, dass in nächster Zeit die Sporthallen für uns geöffnet werden“, sagt Gollnik.
Rolf Linnemann: „Ich denke, das wissen sie auch“
Rolf Linnemann, Gollniks Pendant bei der HSG Schwerte/Westhofen, ergänzt: „Der Verband musste ein Datum setzen - aber wohl in dem Bewusstsein, dass es nicht realistisch ist. Ich denke, das wissen sie auch“, meint Linnemann.
So scheint es sinnvoller, sich mit dem Szenario auseinanderzusetzen, was passiert, wenn eine Rückkehr in die Hallen noch länger auf sich warten lässt. Klar ist, dass es dann keine sportlichen Absteiger geben wird. Aufsteiger dagegen sollen sehr wohl ausgespielt werden. So heißt es in der HVW-Info: „Sofern dann zulässig, werden im April und Mai unter allen aufstiegswilligen und -berechtigten Vereinen die vorgesehenen Aufsteiger in den einzelnen Spielklassen ausgespielt. Dazu wird es eine Neuorganisation der Staffeln geben.“
Aber auch für Vereine, die nicht aufsteigen, soll die Fortsetzung des Spielbetriebs ermöglicht werden - auf freiwilliger Basis. „Vereine, die nicht spielen können oder wollen, brauchen nicht zu befürchten, dass sie aufgrund des Virus absteigen müssen“, erläutert Bernd Kuropka, stellvertretender Vorsitzender Spieltechnik des HVW. Thorsten Gollnik meint dazu: „Man muss mal abwarten, ob die Vereine das überhaupt wollen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Motivation nicht allzu groß ist, womöglich in einer Art Jux-Liga gegeneinander zu spielen.“
Thorsten Gollnik: Die Jugend ist viel wichtiger
Viel wichtiger sei ihm, dass der Spielbetrieb im Jugendbereich wieder ans Laufen kommt, so Gollnik. „Ich will es nicht hoffen - aber ich befürchte, dass uns einige Jugendliche verloren gehen“, meint Gollnik. Vor diesem Hintergrund wäre es wichtig, den Nachwuchs möglichst noch vor den Sommerferien zu ermöglichen, ihrem Sport wieder nachzugehen.
Beim Handballverband Westfalen scheint man dies auch so zu sehen. Eine Aufnahme des Spielbetriebs sei nur dann möglich, wenn die Saison nicht wie üblich nach Ostern endet, sondern bis zu den Sommerferien verlängert wird, schreibt Patrick Puls (Vizepräsident Jugend beim Handballverband Westfalen).
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