Die Gelassenheit eines Trainer-Newcomers: „Es ist, wie es ist“

© Bernd Paulitschke

Die Gelassenheit eines Trainer-Newcomers: „Es ist, wie es ist“

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Die Handballsaison 2020/21 ist ausgesetzt - und zwar über den laufenden Monat hinaus. Der Handballverband Westfalen hat entschieden, dass 2020 nicht mehr gespielt wird.

16.11.2020, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nachdem die Nachbarverbände Niederrhein und Mittelrhein schon vorher diesen Beschluss gefasst hatten, haben die Verantwortlichen des Handballverbandes Westfalen (HVW) Ende der vergangenen Woche nachgezogen. Damit steht fest, dass frühestens im Januar 2021 wieder um Punkte gespielt wird.

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So unbefriedigend die Lage für alle Beteiligten auch ist: Tim Decker geht gelassen damit um. „Es ist, wie es ist“, sagt der 30-Jährige, der zu Saisonbeginn gemeinsam mit Nico Paukstadt das Traineramt der Landesliga-Handballer der HSG Schwerte/Westhofen übernommen hat.

„Wer darf wann und mit wem trainieren?“

Dass die beiden Trainer-Novizen sich ihren sportlichen Alltag im Umgang mit der Mannschaft ganz anders vorgestellt hatten, versteht sich fast von selbst. Denn teilweise spielte der handballerische Teil in ihrem Trainer-Dasein gar nicht die Hauptrolle. „Da ging es mehr um Orga-Arbeit - um Fragen wie: Wer darf in Corona-Zeiten wann und mit wem trainieren?“ erklärt Decker.

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Aktuell aber müssen sich Decker und Paukstadt nicht einmal mehr solche Gedanken machen - seit Anfang des Monats sind die Hallen mit dem Beginn des Sport-Lockdowns dicht. Gibt es ein Alternativprogramm für die HSG-Spieler? „Die Jungs laufen für sich. Wir haben ihnen klare Laufziele gegeben“, verrät Decker.

Zoom-Meetings sind kein Ersatz fürs Training

Zudem komme man regelmäßig zu Zoom-Meetings zusammen. „Das ist wie vor einem halben Jahr beim ersten Lockdown“, sagt Decker - damals wie heute sind das Individualtraining und die virtuellen Treffen aber kein gleichwertiger Ersatz für das originäre Handballtraining.

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Der junge Coach weist auf die Grundproblematik der aktuellen Trainingssituation hin: „Es ist momentan einfach schwierig die Spannung aufrecht zu erhalten, weil es kein konkretes Ziel gibt, auf das du hinarbeiten kannst. Okay, theoretisch könnte es im Januar weitergehen. Aber es weiß doch heute keiner, ob es auch so kommt“, sagt der HSG-Trainer.

Tim Decker: „Das kann ich mir nicht vorstellen“

Auf die Frage, wie es mit der unterbrochenen Saison weitergehen wird, weiß auch Decker noch keine Antwort. Nur so viel: „Dass die Saison komplett mit Hin- und Rückrunde gespielt wird, kann ich mir nicht vorstellen. Allein die Spiele, die jetzt schon ausgefallen sind, können doch kaum nachgeholt werden.“

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Zur Erinnerung: Ein einziges Saisonspiel haben die Schwerter bisher absolviert. Mit dem 27:20-Sieg in Wickede gelang dem Gespann Decker/Paukstadt ein erfolgreicher Start als Trainergespann. Danach zog der Kreis Unna die Corona-bedingte Notbremse, seitdem sind alle Beteiligten der HSG Schwerte/Westhofen im erzwungenen Wartestand.

Das gilt auch für Tim Decker und Nico Paukstadt, die sich wünschen, dass irgendwann nur noch der Handball im Mittelpunkt ihrer Trainertätigkeit steht.