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Corona-Bedenken: Handballteams kommen einem Sport-Lockdown zuvor
Handball-Landesliga
Ein Sport-Lockdown steht möglicherweise vor der Tür. Aber auch unabhängig davon haben die Landesliga-Handballer der HSG Schwerte/Westhofen für das Wochenende eine Entscheidung für sich getroffen.
In den Spielplänen des Handballverbandes Westfalen (HVW) für die Oberligen, Verbandsligen und Landesligen sind für das kommende Wochenende jede Menge Paarungen aufgeführt - nach dem Ende der Herbstferien soll die gerade erst begonnene Saison 2020/21 fortgesetzt werden.
In der Landesliga 4 wäre die HSG Schwerte/Westhofen am Samstag bei der SG DJK Bösperde zu Gast - der Konjunktiv ist passend. Denn aufgrund der steigenden Corona-Zahlen haben die Bösperder die Partie abgesagt - und sind mit dieser Absage bei den Schwertern offene Türen eingerannt.
Nico Paukstadt: „Wir gehen da voll und ganz mit“
„Bösperde ist an uns herangetreten - und wir gehen da voll und ganz mit“, sagt HSG-Trainer Nico Paukstadt und steht mit dieser Meinung auf Schwerter Seite nicht allein. Im Gegenteil: „Wir teilen die Bösperder Bedenken. Dass wir am Samstag nicht spielen, ist auch in unserem Sinne“, sagt der Coach.
Max Wergen, Spieler, Co-Trainer und Vorstandsmitglied der Bösperder, hat auf der Facebook-Seite des Vereins deutlich gemacht, worum es geht: „Bei den aktuellen Zahlen wäre es verantwortungslos, wenn wir mit 28 verschwitzten Personen auf der Platte stehen würden, wohingegen sich privat maximal fünf Leute treffen dürfen. Die Gesundheit hat gerade absolute Priorität, und wir wollen uns und andere nicht in Gefahr bringen. Denn durch die enge Halle und die Nähe beim Spiel selbst sind die Gefahren hoch, dass das Virus übertragen werden könnte“, betont Wergen.
HV Westfalen will Spielbetrieb aufrecht erhalten
Die Verantwortlichen des Handballverbandes Westfalen halten - Stand Dienstagmittag - noch daran fest, den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu wollen. Auf Kreisebene sieht das anders aus.
So ist der Kreis Iserlohn/Arnsberg, dem auch die beiden Schwerter Klubs HVE Villigst-Ergste und HSG Schwerte/Westhofen angehören, nur einer von mehreren Kreisen, die sich für ein Aussetzen der Saison entschieden haben - bis zum Jahresende in den Ligen auf Kreiseben, vorerst bis Ende November in den Bezirksligen.
„Wir haben intern entschieden, die Saison zu unterbrechen. Wie das auf Verbandsebene aussieht, ist die Entscheidung des Verbandes. Ich gehe aber nicht davon aus, dass die Saison fortgeführt werden kann“, sagte Kreisvorsitzender Stefan Wiesemann am Dienstagmorgen.
Sanktionen der NRW-Regierung für den Bereich Sport?
Thematisiert wird der Sachverhalt am Donnerstagabend auf einer Video-Konferenz des Erweiterten HVW-Präsidiums, an dem auch die Kreisvorsitzenden teilnehmen sollen. Wahrscheinlich wird die HVW-Führung das Heft des Handelns dann aber schon gar nicht mehr in der Hand haben - nämlich dann, wenn die NRW-Landesregierung neue Sanktionen für den Bereich Sport beschließen sollte.
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
