Schwerter Sportvereine verlieren ihre Mitglieder vor allem in einer Altersgruppe

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Schwerter Sportvereine verlieren ihre Mitglieder vor allem in einer Altersgruppe

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Seit Beginn der Corona-Pandemie umgibt die Angst vor Mitgliederverlusten die Sportvereine. Die Zahlen zeigen: Vor allem in einer Altersgruppe sinken die Mitgliederzahlen.

Schwerte

, 04.05.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gleich zu Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 entbrannte die Angst, die Pandemie könnte bei den Sportvereinen einen Mitgliederschwund mit schmerzhaftem Ausmaß bescheren. Inzwischen liegen dazu Daten vor.

Die hat der Kreissportbund Unna (KSB) herausgegeben. Dem übergeordneten KSB gehören die kommunalen Sportverbände der einzelnen Städte an. In Schwerte ist das der Stadtsportverband Schwerte (SSV).

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Zunächst: Sportvereine verlieren seit Jahren Mitglieder. Aus vielerlei Gründen gibt es diese negative Entwicklung, die allen Verantwortlichen seit langer Zeit bekannt ist und vielerorts inzwischen mal mehr, mal weniger erfolgreich bekämpft wird. Doch wie drastisch ist der Einbruch in Schwerte im Corona-Jahr 2020 gewesen?

Sportvereine in Schwerte verlieren 553 Mitglieder

553 Mitglieder weniger zählt der KSB für die Vereine, die dem SSV Schwerte angehören. Ein wirklicher Corona-Einbruch lässt sich nicht diagnostizieren, schaut man sich die Zahlen der vorherigen Jahre an. Meistens gab es einen Rückgang im unteren bis mittleren dreistelligen Bereich. Von 2015 auf 2016 waren es sogar 691 Mitglieder weniger.

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Aber: Diese Tendenz kehrte sich in den vergangenen beiden Jahren um. 2018 zählte der SSV 125 Mitglieder mehr als im Vorjahr, 2019 waren es nochmal 24 Mitglieder. Diesen positiven Trend kehrte die Pandemie in einen negative Entwicklung um.

Die 12.535 Einwohner Schwertes, die Mitglied in einem Verein des SSV sind, bleiben jedoch relativ viel. Der Anteil der Bevölkerung, der Mitglied in einem Sportverein ist, beträgt 26,74 Prozent. Das ist mehr als in vielen anderen Kommunen und als der Kreis-Durchschnitt (23,83 Prozent).

Vereine verlieren vor allem Kinder und Jugendliche

Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen der Pandemie im Bereich der Kinder und Jugendlichen. In der Altersgruppe von 0 bis 18 Jahren haben die Schwerter Vereine 400 der insgesamt 553 verloren gegangenen Mitglieder zu beklagen.

Das entspricht einem Rückgang von rund 8,5 Prozent innerhalb eines einzelnen Jahres. Damit stellt Schwerte aber keine Ausnahme da. Diese Entwicklung ist vielerorts zu beobachten und in der Regel damit zu erklären, dass viele Kinder und Jugendliche in diesem Alter neue Sportarten beginnen und ausprobieren.

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Diese blieben in den vergangenen 14 Monaten größtenteils aus. Die Sportvereine haben demnach also eher mit einem Ausbleiben von Anmeldungen zu kämpfen als mit vermehrten Abmeldungen. „Eine Anmeldung in einem Verein, in dem der Sportbetrieb praktisch auf Null gefahren werden musste, macht in dieser Zeit praktisch keinen Sinn“, hieß es vom KSB bereits im April auf Anfrage dieser Zeitung.