
Timo Rothe (vorne Mitte) und Chris Schneider (hinten Mitte) trainieren die „Schweren Schwerter“. © Manuela Schwerte
„Schwere Schwerter“ suchen Verstärkung - und wünschen sich eine Liga für Übergewichtige
Fußball
Sie haben ein paar Kilos zu viel auf den Rippen. Aber das hält die fußballbegeisterten Männer und Frauen nicht davon ab, als „Schwere Schwerter“ aktiv ihr Hobby zu betreiben.
Die Idee zu dem Projekt entstand vor etwa einem halben Jahr - und es ist nicht bei der Idee geblieben. Im Gegenteil - die Trainingsgruppe, die sich „Schwere Schwerter“ nennt, hat mittlerweile einen festen Platz im Wochenkalender des VfL Schwerte auf dem Schützenhof.
Montagsabends trifft sich die Gruppe, um unter der Leitung von Chris Schneider (34) und Timo Rothe (35) zu trainieren. Was die Hobbyfußballerinnen und -fußballer vereint: Sie haben Übergewicht. Timo Rothe erklärt die Idee des Projektes. „Es geht darum, dass Menschen, die ein paar Kilos zu viel haben und die sich vielleicht deshalb in ihren Klubs nicht wohlfühlen, die Möglichkeit zu geben mit Gleichgesinnten Fußball zu spielen.“
Beim VfL Schwerte haben sie seit diesem Sommer eine sportliche Heimat gefunden - und die „Schweren Schwerter“ sind als Team der Übergewichtigen nicht allein in der Umgebung. Die „Heavy Kickers“ aus Bork gibt es schon länger, sie dienten als Vorbild für Schneider und Rothe. Aber auch in Waltrop und Oberhausen haben sich Teams mit Spielerinnen und Spielern jenseits des Idealgewichtes gegründet.
Sechs Mannschaften gebe es NRW-weit, berichtet Timo Rothe. Mittelfristig wünscht sich der Schwerter einen eigenen Ligabetrieb, um mehr Spielpraxis unter Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen. Mit anderen Gegnern messen konnten sich die „Schweren Schwerter“ bisher nur vereinzelt in Freundschaftsspielen und Turnieren. Und sich dem regulären Meisterschaftsbetrieb der Amateurfußballer anzuschließen, sei keine Option.
Timo Rothe: „Alter und Geschlecht spielen keine Rolle“
Um das gut angelaufene Projekt auf noch solidere Füße zu stellen, dürfen es nach Chris Schneiders und Timo Rothes Geschmack noch ein paar Aktive mehr werden. „Alter und Geschlecht spielen keine Rolle - bei uns kommen alle zum Zuge“, sagt Rothe.
Lediglich das Gewicht muss ins Anforderungsprofil passen, wobei der so genannte Body-Maß-Index (BMI) das Hauptkriterium darstellt. Der BMI-Wert ergibt sich aus dem Verhältnis des Körpergewichts in Kilogramm und der Körpergröße in Metern zum Quadrat. „Wir haben einen BMI-Wert von 30 als Richtwert definiert - das ist leichtes Übergewicht“, erklärt Timo Rothe - in der Hoffnung, dass noch mehr Fußballbegeisterte den Weg zu den „Schweren Schwertern“ finden.
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