SC Hennen: Talentiertes Urgestein erklärt, warum er den Klub nach Castrop-Rauxel verlässt

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SC Hennen: Talentiertes Urgestein erklärt, warum er den Klub nach Castrop-Rauxel verlässt

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Ein junger Mittelfeldspieler verlässt den Bezirksligisten SC Hennen und wechselt im Sommer zu einem Castrop-Rauxeler Klub. Das ist ungewöhnlich, aber die Begründung klingt plausibel.

03.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf dem ersten Blick könnte man meinen, ein talentierter, erst 20 Jahre alter Fußballer würde sich im Frust und wegen geringer Einsatzzeiten vom Bezirksligisten SC Hennen verabschieden und im Sommer zum Landesligisten FC Frohlinde wechseln. Stimmt aber nicht.

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Es geht um Tim Finkhaus, der sich weiterentwickeln will und auf der Karriereleiter eine Stufe hinaufklettert. Und um sein persönliches Verhältnis zu Frohlindes Coach Sascha Rammel.

Tim Finkhaus: „Es gab keine bösen Worte“

Und das Gerücht mit den geringen Einsatzzeiten? „Auf dem ersten Blick könnte man das natürlich annehmen. Aber ich war im September und Oktober verletzt, hatte mir eine Außenbandverletzung zugezogen“, erklärte Tim Finkhaus, der erst im Sommer des vergangenen Jahres vom Holzwickeder SC nach Hennen zurückgekehrt war und versichert: „Es ist alles okay. Es gab keine bösen Worte und mit meinen Einsatzzeiten bin ich auch zufrieden."

Tim Finkhaus wechselt vom SC Hennen zum FC Frohlinde.

Tim Finkhaus wechselt vom SC Hennen zum FC Frohlinde. © Manuela Schwerte

Die Umschreibung „Hennener Junge" passt voll und ganz auf Finkhaus. In seiner Jugend hatte er bis auf ein kurzes Intermezzo beim VfL Schwerte über Jahre hinweg in Hennen gespielt, war dann im letzten A-Jugend-Jahr nach Holzwickede gewechselt.

„Natürlich auch mit der Hoffnung, in der Oberliga-Mannschaft zu Einsatz zu kommen. Aber der Sprung von der A-Jugend-Bezirksliga war da einfach noch zu hoch“, blickt der 20-Jährige zurück, der nur einen Steinwurf entfernt vom Hennener Naturstadion wohnt.

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Im Sommer kehrte er nach Hennen zurück, als junger Offensivspieler mit großen Erwartungen. Schon nach wenigen Spielen zog er sich eine Außenbandverletzung zu, verpasste vier Partien, war anschließend aber absoluter Stammspieler.

Tim Finkhaus: Immer bei Sascha Rammel auf dem Radar

Die Frage, warum er genau zum Landesligisten Frohlinde gehe, kann Finkhaus schlüssig beantworten: „Ich kenne Frohlindes neuen Trainer Sascha Rammel seit zwei Jahren. Wir stehen seitdem im Kontakt, er beobachtet meine Entwicklung, hatte mich immer auf dem Radar. Und als Sascha Rammel dann vom Kirchhörder SC zum FC Frohlinde wechselte, hat er mich angerufen und gefragt, ob ich nicht schon im Winter wechseln möchte.“

Sascha Rammel, Trainer des FC Frohlinde.

Sascha Rammel, Trainer des FC Frohlinde. © Hermann Klingsieck

Hätte er sicherlich gerne, hat er aber auf Rücksicht auf den SC Hennen nicht. „Die Tabellensituation in Hennen ist ja etwas angespannt. Da wollte ich die Mannschaft nicht einfach im Winter verlassen. Deshalb erst mein Wechsel zum Ende der Saison“, argumentiert der 20-Jährige.

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Mit seinem Wechsel nach Frohlinde will Finkhaus, der an der Bochumer Ruhr-Uni Sportwissenschaften und Englisch studiert, einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter machen. Die Dortmunder Ligen seien einfach stärker besetzt als die im Kreis Iserlohn, so Finkhaus: „Dazu spiele ich noch eine Klasse höher. Damit bin ich jetzt zufrieden.“

Bei SC Hennen sei man zwar traurig über seinen Wechsel, man könne seinen Schritt aber nachvollziehen, sagt Finkhaus. Das habe ihm seinerzeit der damalige Sportliche Leiter und heutige Fußballvorstand Marvin Horn versichert.