Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga in der vergangenen Saison mischt der SC Hennen nun wieder ganz oben in der Fußball-Kreisliga A Iserlohn mit. Nur drei Punkte fehlen der Mannschaft von Mohamed „Mo“ Tahrioui, dem Sportlichen Leiter des Vereins, auf die Tabellenspitze. Ein Aufstieg wäre theoretisch möglich, doch der Weg dorthin ist alles andere als einfach.
An der Tabellenspitze steht schließlich der VTS Iserlohn, der sich für die Hinrunde der Saison 2024/25 mit ausländischen Profis verstärkte. „Es ist nicht nur der VTS Iserlohn, es ist ja auch ASSV Letmathe, die auch für die aktuelle Saison fleißig mit Qualitätsspielern aufgerüstet haben“, erklärt Tahrioui.
SC Hennen unter den Top-Dreien der Iserlohner Kreisliga A
Die Kreisliga A Iserlohn zeige sich in dieser Saison besonders ausgeglichen. Aktuell belegt der SC Hennen mit 38 Punkten den dritten Platz hinter Tabellenführer VTS Iserlohn und dem Zweitplatzierten, ASSV Letmathe (beide 41 Punkte). Der Kampf um den Aufstieg wird spannend bis zum Schluss bleiben, wie Tahrioui betont: „Das wird sich wahrscheinlich erst am Ende entscheiden, wer aufsteigen wird und nicht schon am 20. Spieltag.“
Die Ausgeglichenheit der Liga zeige sich auch darin, dass die Top-Teams immer wieder Punkte gegen vermeintlich schwächere Gegner liegen lassen. „VTS hat jetzt gegen Ihmert verloren, also es ist schon fair. Es ist jetzt nicht so, dass unsere Mannschaften gegen uns gar keine Punkte holen. Wir haben keine Übermannschaft“, sagt Tahrioui. Das mache die Liga unberechenbar und spannend. „Es ist seit langem wieder eine klassische A-Saison oder Kreisliga, die richtig stark besetzt ist.“
Mohamed Tahrioui setzt auf mehr Spaß am Fußball
Obwohl der Aufstieg in greifbarer Nähe liegt, setzt der SC Hennen auf Kontinuität und eine breite Basis im Kader. „Die Mannschaft, die wir jetzt so haben, ist für die Liga stark genug. Wenn es im Endeffekt hinterher klappt, ist auch der Aufstieg schön. Wenn es nicht klappt: Mund abwischen und weiter geht’s“, sagt der Sportliche Leiter.
Ein klares Ziel, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen, habe sich der Verein nicht auf die Fahne geschrieben. Vielmehr stehe der Spaß am Fußball im Vordergrund – ein Ansatz, der Früchte trägt: „Anscheinend haben die Jungs Spaß, die haben Bock. Das macht sich auch bemerkbar an den Ergebnissen.“
Ein wesentlicher Faktor für den bisherigen Erfolg war trotz Verletzungspechs die breite Kaderbasis. „Wir konnten nie zwei Spiele hintereinander mit der gleichen Startelf spielen. Gott sei Dank ist der Kader breit genug. Aber in der Rückrunde werden die Langzeitverletzten wieder hinzustoßen“, hofft Tahrioui, der auf den aufkeimenden Konkurrenzkampf im Training setzt. „Jede Position ist bei uns eigentlich doppelt besetzt. Wenn alle wieder da sind, steht dann auch derjenige, der im Training besser performt hat auch sonntags auf dem Platz und gibt sein Bestes“, sagt der Sportliche Leiter.

Die sportliche Situation des SC Hennen gleicht einer Achterbahnfahrt. Nachdem der Verein erst aus der Kreisliga in die Bezirksliga aufgestiegen war, folgte in der Saison 2023/24 der direkte Wiederabstieg.
Tahrioui, der damals zur Winterpause von seiner Tätigkeit als Co-Trainer beim FC Iserlohn zum SC Hennen wechselte, erinnert sich an schwierige Zeiten: „In der Rückrunde haben wir von Spiel zu Spiel immer auf die Fresse gekriegt. Und dann habe ich gesagt, das muss sich ändern. Wenn der Spaß da ist, kommt der Erfolg automatisch.“
Der SC Hennen steht trotz Rückschlägen und Verletzungspech gut da. Mit Leidenschaft, einer eingespielten Mannschaft und einer Prise Glück könnte der Wiederaufstieg gelingen. Doch auch ohne Aufstieg bleibt der Fokus auf dem Wesentlichen: Spaß am Fußball.
Mohamed Tahrioui warnt vor Hochmut gegen SGE Ergste
Am Sonntag (8. Dezember, live auf rn.de/sporttv) steht für den SC Hennen das Derby gegen die SG Eintracht Ergste auf dem Programm – ein wichtiges Spiel für beide Teams. Ergste kämpft gegen den Abstieg und werde alles daransetzen, Punkte zu holen.
Obwohl der SC Hennen als Favorit ins Derby geht, mahnt Tahrioui zur Vorsicht: „Diese Mannschaften sind schwer zu bespielen. Sie werfen alles in die Waagschale, um zu punkten. Diese Spiele sind meiner Meinung nach die gefährlicheren Spiele, als wenn man gegen Letmathe oder VTS spielt.“