Während der VfB Westhofen die Rückkehr in die Bezirksliga nach sechs langen Jahren bejubeln durfte, mussten der ETuS/DJK Schwerte und der SC Hennen diese Klasse verlassen und den bitteren Abstieg hinnehmen. Drei Tage später war dann auch der Abstieg der SG Eintracht Ergste aus der Kreisliga A Iserlohn besiegelt – drei Abstiege für Mannschaften des Schwerter Stadtsportverbandes sind schon heftig.
Doch an der Wasserstraße durfte ausgiebig gefeiert werden. Die Westhofener hatten sich mit dem Nachbarn TuS Holzen-Sommerberg ein heißes Rennen um die Meisterschaft in der Kreisliga A1 Dortmund geliefert. Über Wochen und Monate stand der VfB an der Spitze und hatte alle Trümpfe in der Hand. Doch am 30. April kam es in einem denkwürdigen Nachholspiel zum direkten Aufeinandertreffen vor 850 Zuschauern im Holzener Eintrachtstadion. Die Anhänger beider Teams erlebten eine Achterbahnfahrt. Die Holzener Führung konnte Westhofen drehen und führte in der Schlussphase mit 2:1. Doch Sam Armandeh avancierte für das Team von Trainer Arne Werner noch zum Matchwinner, erzielte in der 83. Minute den Ausgleich und in der Nachspielzeit sogar den Siegtreffer.
Nun hatte plötzlich Holzen die besseren Karten, schmiss diese aber nur drei Tage später mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Dorstfeld wieder weg. Eine Woche später patzte Westhofen mit 0:2 beim Hörder SC und die Werner-Elf stand wieder dicht vor der Meisterschaft. Am vorletzten Spieltag lag Westhofen zwar mit einem Punkt Vorsprung vorne, war aber am letzten Spieltag zum Zuschauen verdammt. Doch der 2:0-Sieg gegen Sarajevo Bosna reichte, denn Holzen verlor gleichzeitig mit 0:1 gegen den Hörder SC – die Meistersause an der Wasserstraße konnte beginnen. Das Trainer-Gespann Lothar Huber und Christoph Pajdzik durfte mit der Mannschaft und den Anhängern die Bezirksliga-Rückkehr feiern.
Die zweite Chance vergeben
Zwar gab es für den TuS Holzen-Sommerberg noch eine zweite Aufstiegschance, doch das Duell gegen den Zweiten der Parallelstaffel, Eving Selimiye Spor, ging in Hombruch mit 0:3 klar verloren – Holzen spielt weiterhin in der Kreisliga A.

Die Bezirksliga verlassen mussten der SC Hennen und der ETuS/DJK Schwerte. Beide Abstiege deuteten sich schon länger an. Hennen lief nach einem kompletten Fehlstart – nur ein Punkt aus sieben Spielen – in der Bezirksliga 6 der Musik von Beginn an hinterher. Nach der Rückkehr von Peter Habermann auf die Trainerbank im Naturstadion schienen die „Zebras“ die Wende noch zu schaffen, konnten sich einige Wochen über dem Strich halten. Doch 28 Punkte unter Habermann sollten letztlich nicht reichen. Die 2:6-Niederlage am vorletzten Spieltag beim FSV Gevelsberg besiegelte den Abstieg. Nach sieben Landesliga- und vier Bezirksliga-Spielzeiten ging es für Hennen zurück in die Kreisliga A.
In der Bezirksliga 8 war das Szenario für den ETuS/DJK Schwerte ähnlich. Die „Östlichen“ konnten sich in der gesamten Rückrunde nicht mehr von einem Abstiegsplatz lösen. Nach der 4:7-Niederlage in Wethmar konnte sich der ETuS/DJK am vorletzten Spieltag nicht wehren, hatte spielfrei. „Wir müssen beten, bangen und hoffen“, meinte Trainer André Haberschuss vor dem Spieltag. Doch die minimalen Hoffnungen blieben vergebens. Der Holzwickeder SC II gewann, und der ETuS/DJK war auf dem Sofa abgestiegen.
VfL trennt sich von Buchwald
Ebenfalls in der Bezirksliga 8 liefen der Geisecker SV auf Rang sieben und der VfL Schwerte auf einem enttäuschenden Platz zehn ein. Im März hatte der VfL sich überraschend von Trainer Dominik Buchwald getrennt. Stefan Ladkau und David Graudejus übernahmen interimsweise bis zum Saisonende, ehe im Sommer der neue Coach Fadil Salkanovic verpflichtet wurde. Das Jahr 2022 stand am Schützenhof unter keinem guten Stern. Der Verein verlor mit Werner Friese (im August) und Udo Wilkes (im Dezember) zwei langjährige und überaus verdiente Mitglieder, die die Geschicke des Vereins im Vorstand über Jahrzehnte gelenkt hatten.

Klassenhöchster Verein im Schwerter Stadtsportverband ist der SC Berchum/Garenfeld. Die Rot-Schwarzen holten in der Landesliga 2 einen beachtlichen siebten Platz. Seit dem Sommer spielt der Sportclub in der Landesliga 3 und tut sich wesentlich schwerer. Für die Elf von Trainer Fabian Kampmann steht die aktuelle Saison im Zeichen des Kampfes gegen den Abstieg.
Kampf gegen den Abstieg
Gegen den Abstieg spielten in der Kreisliga A Iserlohn auch die SG Eintracht Ergste und die Holzpfosten Schwerte. Während die „Pfosten“ letztlich so gerade noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnten, musste die Eintracht den Gang in die B-Liga antreten – damit hatte in Ergste wohl niemand gerechnet. So lag die Mannschafte des Trainerduos Welf-Alexander Wemmer und Gianluca Zocco zur Halbserie noch auf Platz zehn. Das 1:1 gegen den BSV Menden II am vorletzten Spieltag war zu wenig. Die SG Hemer II fuhr drei Tage später in einem Nachholspiel die fehlenden Punkte ein, und der bittere Ergster Abstieg stand fest.
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