Sie haben gar nicht schlecht begonnen. Doch ab den Schlussminuten der ersten Halbzeit standen die Handballer der HVE Villigst-Ergste am Samstagabend im Oberliga-Spiel gegen den Tabellenneunten TuS Möllbergen auf verlorenem Posten. Ohne an ihre Leistungsgrenze gehen zu müssen, nahmen die Ostwestfalen mit einem 36:26-Sieg die beiden Punkte mit auf die weite Heimreise nach Porta Westfalica.
Damit verloren die Villigst-Ergster zwei Wochen nach dem 21:31 gegen den TuS Volmetal zum zweiten Mal hintereinander ein Heimspiel mit zehn Toren Unterschied und gehen mit 13 Saisonniederlagen und 0:26-Punkten ins Handballjahr 2023. Und trotz des wenig erfreulichen Spielverlaufs erhoben sich die HVE-Zuschauer auf der Tribüne der Gänsewinkel-Halle, die diesmal längst nicht so voll besetzt war wie zuletzt, von ihren Sitzen, um klatschend die letzte Spielminute einzuläuten - ein Ausdruck der Begeisterung war dieses Ritual jedoch nicht. Denn zufrieden sein konnten die HVE-Fans mit der Leistung ihrer Mannschaft keineswegs.
Abwehrleistung „katastrophal“
„Wir haben ganz gut angefangen. Aber dann zieht Möllbergen auf fünf, sechs Tore weg und wir sind nur noch hinterhergerannt. Die Abwehrleistung in der zweiten Halbzeit war katastrophal. Es war insgesamt total frustrierend“, meinte Trainer Tobias Genau zum Spiel.
Beide Teams suchten ihr Heil von Beginn an im Tempospiel. Dies führte zu einer ebenso torreichen wie ausgeglichenen Anfangsphase, was sich auch im Zwischenergebnis von 11:11 widerspiegelte (20.). Doch bis zur Halbzeit folgte ein eklatanter Bruch im Spiel der HVE. Beim Stand von 13:14 kassierten die Gastgeber binnen vier Minuten sechs Tore in Folge zum 13:20 und waren in dieser Phase völlig von der Rolle.
Keine Aufholjagd der HVE
Und wer nach Wiederanpfiff mit einer Villigst-Ergster Aufholjagd gerechnet hatte, lag gründlich daneben. Der taktische Plan, mit einer offensiven Deckungsformation zu Ballgewinnen zu kommen, ging immer weniger auf. Weil die HVE-Spieler in den Eins-gegen-Eins-Duellen reihenweise unterlegen waren, kamen Möllbergens Spieler immer wieder ungehindert und freistehend vor dem bedauernswerten Keeper Jan Schulte zum Abschluss. Trainer Genau verfolgte das Geschehen konsterniert am Spielfeldrand und musste mit ansehen, wie die Ostwestfalen schon in der 38. Minute mit zehn Toren Unterschied vorne lagen (25:15).
So ging es schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Partie nur noch um die Höhe des Sieges für die Gäste. Fortan plätscherte die Partie ohne nennenswerte Spannungsmomente ihrem Ende entgegen. Auch nach der Schlusssirene waren es mit dem 26:36 zehn Tore Unterschied, die auf der Anzeigetafel aufleuchteten - der zahlenmäßige Beleg für einen missratenen Jahresabschluss der HVE Villigst-Ergste.
HVE Villigst-Ergste - TuS Möllbergen 26:36 (14:20)
Villigst-Ergste: Maurice Rolfsmeyer, Jan Schulte - Jonas Mag (7/1), Maximilian Jäkel (1), Fabian Bleigel (1), Jan Ludwig (3), Alexander Hänel (3), Marc Licha, Louis Marquis, Johannes Stolina (1), Josef Stolina (3), Jannis Mimberg (3), Robert Stelzer (1), Tim Wegmann (3), Nico Wagner.
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