Es ist beileibe nicht übertrieben, zu behaupten, dass er die Schwerter Lokalsport-Berichterstattung der Ruhr Nachrichten geprägt hat. Mehr als 50 Jahre war Heinz-Friedrich „Fiddi“ Schütte als Freier Mitarbeiter für diese Zeitung unterwegs - über ein halbes Jahrhundert auf Ballhöhe. Nun ist „Fiddi“ am 24. November im Alter von 77 Jahren gestorben.
Die guten alten Zeiten des Schwerter Sports
Begonnen hat „Fiddi“ – seinen richtigen Vornamen kennen viele seiner Wegbegleiter gar nicht – mit dem Schreiben, als er noch in der Lehre war. Im Herbst 1964 war das, als sein langjähriger Freund Harry Puchold ihn auf die Idee brachte, mit dem Job bei der Zeitung ein paar Mark nebenher zu verdienen.
Er hat über die guten alten Zeiten des Schwerter Sports geschrieben. Als Handball noch auf dem Großfeld gespielt wurde und Holzen 07 sowie der TV Jahn Schwerterheide die Massen zu ihren Spielen lockten. Später schrieb „Fiddi“ über Bundesliga-Volleyball mit dem 1. VC Schwerte.
Und nicht zu vergessen seine Berichte über die Kanuslalom-Brüder Uli und Wolfgang Peters bei den Olympischen Spielen in München, als er brandaktuell per Telefon vom Augsburger Eiskanal seine Informationen übermittelte - das waren noch Zeiten.

„Fiddi“ Schüttes Hauptsportart aber war der Fußball – und der VfL Schwerte war sein Verein. 65 Jahre war er Mitglied beim VfL, für den er in Schüler- und Jugendmannschaften unter anderem mit dem späteren Nationaltorwart Wolfgang Kleff zusammenspielte. Seine aktive Laufbahn aber war überschaubar.
Deutlich nachhaltigere Spuren hat „Fiddi“ Schütte auf den Sportplätzen der Stadt mit Block und Kugelschreiber hinterlassen – und das nicht nur auf dem Schützenhof. Bei aller Sympathie für den VfL Schwerte konnte sich auch jeder andere Verein einer fairen Berichterstattung sicher sein, wenn der Mann mit dem Kürzel „schü“ das Spielgeschehen schilderte.
„Fiddi“ wollte es genau wissen
„Flanke von links oder Flanke von rechts?“ Auch wenn er sonntags nachmittags die unverzichtbaren Spielberichte der Kreisliga-Fußballer reintelefonierte, wollte es „Fiddi“ immer ganz genau wissen. Davor hatte er in den meisten Fällen selbst ein Spiel gesehen – Sonntag für Sonntag, Jahr für Jahr. Es wurde dann weniger mit der Zeit, aber bis vor etwa fünf Jahren tauchte das Kürzel „schü“ zumindest sporadisch immer noch in der Zeitung auf.
Aber „Fiddi“ war nicht nur ein verlässlicher und gewissenhafter Schreiber, sondern einfach auch ein netter Kollege, mit dem man gerne zusammengearbeitet hat. Auch zu den jungen Kollegen, die vom Alter her fast schon seine Enkel hätten sein können, hatte „Fiddi“ stets einen guten Draht - das war ihm wichtig, das hat er immer gut hingekriegt.
„Fiddi“ Schütte - eine treue Seele
Aus gesundheitlichen Gründen fiel es „Fiddi“ zuletzt schwerer, den regelmäßigen Kontakt zu den Ex-Kollegen aufrecht zu erhalten. Trotzdem ist uns die treue Seele bis zum Schluss verbunden geblieben. Mit 77 Jahren ist er nun gestorben - ein langjähriger Kollege, der sich in außergewöhnlichem Maße um die Schwerter Lokalsport-Berichterstattung verdient gemacht hat. Wir werden ihn in bester Erinnerung behalten.
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