Ergste statt Bahrain – doch dieser Profi hat ambitionierte Ziele für 2021

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Ergste statt Bahrain – doch dieser Profi hat ambitionierte Ziele für 2021

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Nur zwei Wettkämpfe aufgrund der Pandemie: Trotzdem kann eine Triathletin ihrem ersten Jahr als Profi Positives abgewinnen. Jetzt hat sie sich zudem noch verstärkt.

Schwerte

, 25.11.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor fast genau einem Jahr stand die Athletin vor dem United Tower in der bahrainischen Hauptstadt Manama. Der Himmel strahlte blau, die Sonne schien und das Meer glitzerte im Hintergrund. Sie lehnte sich auf ihr Fahrrad und strahlte in die Kamera. Kurz vor Weihnachten hatte sie ihren Wettkampf in Bahrain in ihrer Altersklasse mit 90 Minuten Vorsprung gewonnen.

Für 2020 zog Katharina Krüger eine Elitelizenz bei der Deutschen Triathlon-Union (DTU). Vor einem Jahr, kurz vor Weihnachten in Bahrain, ahnte sie noch nicht, dass dies ein wahrlich schlechtes Jahr für den Einstieg in die Profikarriere werden sollte.

Ergste statt Bahrain

Heute ist die 21-Jährige nicht im Wettkampfmodus auf der Arabischen Halbinseln. Sondern daheim in Ergste. Die Lehramtsstudentin studiert von zu Hause aus. Gezwungenermaßen. „Diese Saison sollte es einfach nicht sein. Aber so ging es ja nun mal auch allen“, meint Katharina Krüger.

Die Pandemie strich auch aus ihrem Kalender so gut wie alle Triathlon-Events. Krüger kann sogar glücklich sein, immerhin an zwei Wettkämpfen teilgenommen zu haben, darunter sogar ein veritables erstes Karrierehighlight. Beim „Pushing Limits Race“ in Ratingen erlebte sie ihr erstes Profirennen. „So konnte ich zumindest schon mal ein wenig Profiluft schnuppern“, sagt die Ergsterin.

Hoffnung auf Lösung für Wettkämpfe

Ihr zweites Profijahr soll anders werden. Besser, spannender und vor allem durchgetakteter. Wirklich vorausplanen könne man aktuell zwar eh nicht, erklärt Krüger. Gleichzeitig hofft sie jedoch zum einen auf eine Besserung der Pandemie-Situation. Und zum anderen wünscht sie sich von den Triathlon-Verantwortlichen, dass sie eine adäquate Lösung für die Wettkämpfe im neuen Jahr finden, etwa durch einen Verzicht auf Massenstarts.

Katharina Krüger erlebte ein außergewöhnliches erstes Profi-Jahr mit nur zwei Wettkämpfen.

Katharina Krüger erlebte ein außergewöhnliches erstes Profi-Jahr mit nur zwei Wettkämpfen. © Privat

Krüger fokussiert 2021 neue Bestzeiten und möchte unbedingt an einem 70.3-Wettkampf teilnehmen, wobei die Hälfte der Ironman-Distanzen absolviert wird. Die Schwerterin hat das Glück, mit 21 auch für ambitionierte Triathletinnen verhältnismäßig jung zu sein. „Deshalb war es auch kein verschenktes Jahr“, meint sie. „Im Gegenteil: Ich habe sogar Positives daraus ziehen können und bin im Training noch mal ehrgeiziger geworden.“

Krüger hat einen neuen Trainer

Zudem hat Katharina Krüger vor kurzem einen neuen Trainer engagiert. Nun wird sie von Sebastian Zeller aus Köln gecoacht, der ihre Trainingseinheiten aktuell meist digital analysiert. Bis zuletzt hatte Krüger sich noch relativ eigenständig mit der Hilfe ihres Vaters Olaf trainiert. „Aber jetzt war die Zeit für einen Tapetenwechsel. Bei objektiven Trainern quäle ich mich auch nochmal ganz anders“, sagt Krüger. „Bisher war die Entscheidung genau richtig.“

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Wenn Krüger trainiert, trägt sie meistens Shirts der Bierbrauerei Erdinger Weißbräu, die sich in ihrem Sponsoring u.a. auf den Triathlon spezialisiert. Als Mitglied des Erdinger Regionalteams profitiert Krüger hier von materiellen Zuschüssen. 2021 hofft sie dann aber auch dringend wieder auf Preisgelder, die ihre Profikarriere mitfinanzieren sollen.

Derzeit ist kein Schwimmen möglich

Dafür läuft Krüger derzeit viel und fährt Fahrrad zu Hause auf der Rolle. Schwimmen kann sie nicht, da die Bäder durch den Lockdown derzeit wieder geschlossen sind. Diese Situation kennt sie bereits aus dem Frühjahr. Seinerzeit bastelte sie sich im Garten eine Gegenschwimmanlage im eigenen Pool. Die ist mittlerweile kaputtgegangen.

Katharina Krüger beim Training.

Katharina Krüger beim Training. © Privat

Fürs Schwimmen wäre es hier Ende November aber ohnehin zu kalt. Da bleibt Katharina Krüger aktuell wenig anderes übrig, als auf ein besseres 2021 hinzutrainieren. Und sich vielleicht mit Gedanken an Bahrain aus dem Vorjahr aufzuwärmen.

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