Cynthia Hengstenberg (31) ist die erfahrenste Spielerin des Oberliga-Team der HSG Schwerte/Westhofen. Die Kreisläuferin, nach eigener Aussage mit Ausnahme eines kurzen Abstechers als A-Jugendliche nach Aplerbeck „schon ewig“ für die HSG am Ball, und ihre Teamkolleginnen haben allen Grund, die Spielzeit 2022/23 zufrieden Revue passieren zu lassen.
„Teilweise haben wir vor der Saison gewitzelt, oben mitspielen zu können. Aber klar erklärtes Ziel war der Klassenerhalt. Dieses Ziel haben wir dann tatsächlich schon früh erreicht, indem wir uns für die Meisterrunde qualifiziert haben. Ganz so easy war das nicht, aber umso erfreulicher, dass es geklappt hat“, blickt Hengstenberg zurück. Zur Erklärung: Die drei Erstplatzierten der mit sieben Mannschaften bestückten Oberliga-Vorrunde qualifizierten sich für besagte Meisterrunde – als Tabellendritter mit 12:12-Punkten und 308:307-Toren legten die Schwerterinnen eine Punktlandung hin und durften schon Mitte Januar feststellen: Saisonziel frühzeitig erreicht!
Bärenstarke Konkurrenz
Und nicht nur das: Zugleich bedeutet das Erreichen der Oberliga-Meisterrunde den größten sportlichen Erfolg, den je eine Damenmannschaft der HSG Schwerte/Westhofen für sich verbuchen konnte. Dass es in den folgenden Spielen dieser Meisterrunde gegen die bärenstarke Konkurrenz aus Nord- und Ostwestfalen noch die eine oder andere deutliche Niederlage gab, kann diesen Saisonerfolg des HSG-Teams kaum schmälern.

„Das waren schon richtig starke Gegner. Aber auch in diesen Spielen haben wir uns gut verkauft – zumal wir ersatzgeschwächt waren“, sagt Cynthia Hengstenberg. Und ganz leer ist das HSG-Team dann ja auch nicht ausgegangen. Mit dem 30:30-Unentschieden gegen Everswinkel im vorletzten Saisonspiel konnten die Schwerterinnen punkten und sich spätestens damit als gestandener Oberligist etablieren.
Leiter der Handball-AG
Ein Riesenanteil an dieser positiven Entwicklung hat ganz sicher der scheidende Trainer Mischa Quass – das bestätigt auch Cynthia Hengstenberg uneingeschränkt. Schon seit Schulzeiten, als Quass die Handball-AG leitete, kennt sie den langjährigen Trainer. Andere Spielerinnen betreute er schon als D-Jugendliche. Entsprechend emotional und feucht-fröhlich war Quass‘ Verabschiedung am vergangenen Samstag nach dem letzten Saisonspiel in Bielefeld, wie auch Cynthia Hengstenberg nochmal erzählt.
Dass er künftig nicht mehr auf der Bank sitzt, sei ein Gedanke, an den man sich bei der HSG erstmal gewöhnen müsse. „Mischa ist so sehr mit der HSG verknüpft, dass ich mir noch gar nicht richtig vorstellen kann, dass es seine letzte Saison, sein letztes Spiel und sein letztes Training gewesen sein soll“, sagt die dienstälteste Spielerin des Schwerter Oberliga-Teams.
Auf der anderen Seite aber könne man positiv in die Zukunft blicken. Henning Becker, bisheriger Co-Trainer an Quass‘ Seite, steigt auf zum Chefcoach. „Eine gute Konstellation“, sagt Cynthia Hengstenberg dazu. Der Weg für weitere sportliche Erfolge des Damenteams der HSG Schwerte/Westhofen scheint also geebnet – weiterhin in der Oberliga.
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