Ein Schwerter Sport-Idol wird 75, aber: „Es gibt keine Feten mehr“

Fußball

Er ist einer der größten Sportler, die Schwerte je hervorgebracht hat: Fußballtorwart-Legende Wolfgang Kleff hat Geburtstag und wird an diesem Dienstag (16. November) 75.

Schwerte

, 16.11.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Wolfgang Kleff in Aktion: Der Schwerter Keeper brachte es bis zum Nationaltorwart.

Wolfgang Kleff in Aktion: Der Schwerter Keeper brachte es bis zum Nationaltorwart. © imago/Pressefoto Baumann

Aufgewachsen ist der gebürtige Schwerter in der Lohbachstraße, einen Steinwurf vom Sportplatz Schützenhof, der sportlichen Heimat des VfL Schwerte, entfernt. So wurde der VfL auch Kleffs Verein, bei dem die große Karriere des späteren Nationaltorhüters begann. Bis 1968 stand Kleff zwischen den Pfosten der Blau-Weißen, ehe mit dem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach der steile sportliche Aufstieg des Keepers begann, der an diesem Dienstag (16. November) das Dreiviertel Jahrhundert voll macht.

Jetzt lesen

Der Kontakt zu seiner Heimatstadt ist nie abgerissen, auch wenn Kleffs Lebensmittelpunkt längst nicht mehr die Ruhrstadt ist. Aber mit seiner Fußballschule machte Kleff in den vergangenen Jahren mehrfach Station beim VfL und auch beim Nachbarverein ETuS/DJK Schwerte, mit dessen Vorsitzenden Hans Haberschuss er freundschaftlich verbunden ist. Bei den „Östlichen“ fungierte Kleff noch bis zur vergangenen Saison regelmäßig als Torwarttrainer.

Beim ETuS/DJK Schwerte fungierte Wolfgang Kleff (re.) bis zur vergangenen Saison als Torwarttrainer.

Beim ETuS/DJK Schwerte fungierte Wolfgang Kleff (re.) bis zur vergangenen Saison als Torwarttrainer. © Bernd Paulitschke

Bei „seinem“ VfL war Kleff zuletzt anlässlich der 100-Jahr-Feier des Vereins im September 2019 als gewohnt unterhaltsamer Gesprächspartner zu Gast - wie gesagt, die Verbundenheit zu Schwerte ist nie abgerissen.

Bei „seinem“ VfL Schwerte war Wolfgang Kleff (re.), hier mit dem langjährigen VfL-Trainer Jochen Vollmer, bei der 100-Jahr-Feier zu Gast.

Bei „seinem“ VfL Schwerte war Wolfgang Kleff (re.), hier mit dem langjährigen VfL-Trainer Jochen Vollmer, bei der 100-Jahr-Feier zu Gast. © Manuela Schwerte

Insgesamt aber ist die Zeit der Partys für Wolfgang Kleff vorbei, sagt er. „Es gibt keine Feten mehr“, sagte Kleff gegenüber der Deutschen Presse-Agentur vor seinem Ehrentag, „was sollen wir denn noch alles feiern? Beim nächsten Mal feiern die anderen.“ Was sich zynisch anhört, ist nichts weiter als schwarzer Humor. Trotz einiger gesundheitlicher Rückschläge in den vergangenen Jahren hat sich der einstige Fußball-Nationalkeeper und Mitglied des 1974er Weltmeister-Teams nicht unterkriegen lassen.

Jetzt lesen

Seine Lebenslust ist trotz eines Schlaganfalls und einer Herzoperation vor einigen Jahren sowie des schweren Verlaufs einer Corona-Infektion im vergangenen April ungebrochen. Nur seit den düsteren Tagen im Frühjahr im Krankenhaus ist Kleff nachdenklicher geworden. „Corona hat mich gelehrt, vorsichtiger zu sein“, sagt das Schwerter Sport-Idol. Unter Müdigkeit leide er noch heute.

Jetzt lesen

Verständnis für Impfskepsis gerade auch bei einigen Leistungssportlern kann Kleff überhaupt nicht nachvollziehen. „Ich habe anderthalb Tage in meiner Wohnung gelegen, ehe man mich gefunden hat. Ich war dann 15 Tage lang isoliert. Das war wirklich sehr, sehr schlimm. Ich wünsche das wirklich keinem“, sagte Kleff und schiebt dann angesprochen auf Impfverweigerer hinterher: „Doch, eigentlich wünsche ich das den Skeptikern schon, damit sie mal erleben, wie ernst Corona wirklich ist.“

Mit Material der Deutschen Presseagentur (dpa).
Schlagworte: