
© Martin Klose
Die Ausnahme im jungen Verbandsliga-Team der HVE Villigst-Ergste trägt die 11
Rückennummern-Adventskalender
Ein sportlicher Advent: Bis zum 24. Dezember öffnen wir jeden Tag ein Türchen, hinter dem sich ein Schwerter Sportler (oder eine Sportlerin) mit der passenden Rückennummer präsentiert.
Das Frauenteam der HVE Villigst-Ergste ist nach seinem Aufstieg in die Verbandsliga mit einem ziemlich jungen Team in die nach nur einem Spiel schon wieder unterbrochene Saison gegangen. Eine Spielerin jenseits der 30, wie die Nummer 11 auf dem linken Flügel, ist die Ausnahme in der HVE-Mannschaft.
„Ja, das stimmt - ich bin die Älteste im Team. Aber ich glaube, mit 31 darf man noch Handball spielen“, sagt Daphne Schöps lachend. Mit der Rolle als „Mutter der Kompanie“ hat sie kein Problem - im Gegenteil.

Daphne Schöps (HVE Villigst-Ergste) denkt mit 31 noch lange nicht ans Ende ihrer aktiven Handballkarriere. © Manuela Schwerte
Denn auf ihre Mannschaft und auf die HVE Villigst-Ergste insgesamt singt Schöps ein Loblied. „Zur HVE zu wechseln, war das Beste, war die beste Entscheidung überhaupt“, sagt sie und schwärmt vom ausgeprägten Zusammengehörigkeitsgefühl in der Mannschaft und im Verein.
In ihrer Jugend war sie für die HSG Schwerte/Westhofen sowie kurz in Menden am Ball, ehe es als A-Jugendliche sogar ein Intermezzo bei Borussia Dortmund gab. Leistungsmäßig hätte sie in der ambitionierten BVB-Mannschaft wohl mithalten können.
Daphne Schöps: „Das war mir zu stressig“
„Aber letztlich war mir das zu stressig“, erzählt Schöps, „ich bin damals viermal die Woche mit dem Zug nach Dortmund zum Training gefahren, wo der Trainer mich dann vom Bahnhof abgeholt hat.“
Aber der leistungsorientierte Aspekt habe für sie beim Handball noch nie im Vordergrund gestand, sagt Schöps. Den Ehrgeiz, richtig ambitioniert zu spielen, habe sie nicht gehabt. „Das hat mich nie so richtig gepackt“, erzählt sie. Wichtiger sei ihr der Spaß an der Sache und dabei Leute um sich zu haben, die sie gern hat.
So kehrte Daphne Schöps zur HSG zurück, mit der sie 2011 unter Trainer Henning Becker in die Verbandsliga aufstieg. Dann kam mit Milan erstmals Nachwuchs - den nötigen Aufwand konnte die junge Mutter damals nicht mehr treiben und wechselte zum Ortsnachbarn HVE.
Mit den Villigst-Ergsterinnen ist Daphne Schöps nach einigen Jahren in der Bezirks- und Landesliga dank der Wildcard-Regelung, die der Verband für die vorzeitig abgebrochene Saison 2019/20 angewendet hat, nun in der Verbandsliga unterwegs - und das vermutlich noch länger.
Denn an ein Ende der aktiven Karriere denkt Daphne Schöps offenbar noch nicht. viel mehr habe sie mit Steffi Kathol ein Vorbild im eigenen Verein, dem sie nacheifern wolle. Diese hat bis vor anderthalb Jahren noch in der ersten Damenmannschaft der HVE gespielt - mit 47! Da hat Daphne Schöps wohl noch ein paar Jahre vor sich.