
Wollte schon lange etwas von seinen Aufgaben abgeben: André Haberschuss. © Nils Foltynowicz
Der neue Trainer beim ETuS/DJK Schwerte ist kein Hütchen-Aufsteller
Fußball-Kreisliga A
Der ETuS/DJK Schwerte hat turbulente Zeiten hinter sich, ist in die Kreisliga A abgestiegen. Doch eine Zeitenwende ist schon eingeläutet: Ein Trainer-Duo soll es richten.
Wer geht schon gerne als Trainer zum Absteiger? Und dazu nicht als Chef, sondern als gleichberechtigter Trainer neben einem Übungsleiter mit langjähriger Erfahrung? Keine gelungene Konstellation? Darauf hat der Neue im Trainerteam vom ETuS/DJK Schwerte eine klare Antwort.
Nein, das sieht Boris Decker nämlich ganz anders. Der 45-Jährige bildet ab 1. Juli zusammen mit André Haberschuss das Trainer-Duo beim ETuS/DJK Schwerte, wohlgemerkt ein gleichberechtigtes Duo.
Trainer von ETuS/DJK Schwerte in der Stadt eine unbekannte Größe
Für Decker sei der Abstieg aus der Bezirksliga wie ein reinigendes Gewitter gewesen. Und Andrè Haberschuss freut sich über den neuen Mann an seiner Seite. Mit dem Duo Haberschuss/Decker - oder auch umgekehrt Decker/Haberschuss - könnte beim ETuS/DJK endlich wieder eine gewisse Struktur einziehen. Am 1. Juli beginnt die Vorbereitung.
Im Schwerter Fußball ist Boris Decker eine noch vollkommen unbekannte Größe. Seit über 20 Jahren ist Decker als Trainer tätig, doch in Schwerte war er noch nie, wie er selbst sagt. Böhlerheide, Hasper SV, Volmarstein und TSC Eintracht Dortmund hießen die ersten Stationen - alle im Nachwuchsbereich. Später folgten SF Schnee, TuS Heven, die Bezirksliga-Meisterschaft mit dem SSV Hagen, wieder der TSC Eintracht Dortmund und dann drei Jahren die Westfalenliga-Frauen von Bor. Dröschede. Im Vorjahr dann trainierte Decker den FC Wetter - zusammen mit Fadil Salkanovic. Der übernimmt für die kommende Saison den VfL Schwerte, während Decker zum ETuS/DJK geht.

Das neue Trainer-Duo des ETuS/DJK Schwerte: Boris Decker (l.) und André Haberschuss. © ETuS
Bleibt die Frage, warum ausgerechnet der ETuS/DJK. Und warum als Trainer-Duo? Antwort Decker: „Ich habe André Haberschuss im Rahmen unserer Unternehmens-Treffen kennengelernt. Da haben wir gemerkt, dass wir die gleichen Ideen vom Fußball haben. Und es ist egal, ob du als Trainer in der Oberliga oder in der Kreisliga arbeitest. Es ist immer besser, wenn man sich die Aufgaben aufteilt, gleichberechtigt aufteilt.“
Das sieht auch André Haberschuss so. „Ich bin eher der Trainer mit dem Bauchgefühl. Boris der Mann für die Taktik und Technik. Unterm Strich haben wir aber die gleichen Ansichten", erklärte der langjährige ETuS/DJK-Coach, der zudem auch im Tor stand.
Haberschuss von seinem neuen Partner überzeugt
Sorge, dass der Plan nicht aufgehe, brauche man nicht zu haben, nimmt Haberschuss den Kritikern schon jetzt den Wind aus den Segeln: „Ich bin beruflich sehr eingespannt und wollte sowieso etwas von meinen Aufgaben abgeben. Ich bin überzeugt, dass wir als Duo erfolgreich wird. Um es noch einmal klarzustellen. Boris Decker ist kein Co-Trainer zum Hütchen-Aufstellen, er ist gleichberechtigt und kann die Mannschaft auch allein trainieren."
Wer mit Boris Decker spricht, ist davon sofort überzeugt. Der Mann brennt für den Fußball, spricht vom Adrenalin-Kick am Sonntag. „Das Spiel am Sonntag ist das, worum es mir geht", so Decker.
Ein waschechter Dortmunder, Jahrgang 1957. Vor dem Journalismus lange Jahre Radprofi, danach fast 30 Jahre lang Redakteur bei Dortmunder Tageszeitungen, seit 2015 bei den Ruhr Nachrichten, natürlich im Sport.
