Ärger beim SC Berchum/Garenfeld: „...dann ist das schon bitter“

© Bernd Paulitschke

Ärger beim SC Berchum/Garenfeld: „...dann ist das schon bitter“

rnFußball-Bezirksliga

Der Sportliche Leiter des SC Berchum/Berchum/Garenfeld, Tabellenzweiter der Bezirksliga, ist sauer über das Abstimmungsverhalten der Vereinsführung.

Schwerte

, 22.04.2020, 18:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) im wahrscheinlichen Fall eines Saisonabbruchs die laufende Spielzeit wertet, ist noch nicht entschieden. Spekulation ist ebenso, ob das vom FLVW eingeholte Votum der Vereine bei der Entscheidungsfindung überhaupt eine Rolle spielt.

Uneinigkeit im Verein

Fakt ist aber, dass besagte Umfrage beim SC Berchum/Garenfeld für vereinsinternen Ärger sorgt. Denn beim SC ist man sich nicht einig, für welche Option man sich entscheiden soll.

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Der Sachverhalt: Die erste Mannschaft der Berchum/Garenfelder stand zum Abschluss der Hinrunde aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen Team von Rot-Weiß Lüdenscheid auf dem ersten Tabellenplatz. Fünf Spieltage später trat Corona auf den Plan, und die Saison wurde ausgesetzt – mit dem SC Berchum/Garenfeld auf Rang zwei.

Enthaltung statt Votum für Option 2

So dürfte klar sein, dass die Vereinsverantwortlichen bei der Abstimmung für die Option 2 abstimmen, nach der die Hinrundentabelle gewertet wird – Berchum/Garenfeld würde demnach aufsteigen und in der Saison 2020/21 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte um Landesliga-Punkte spielen.

Die Realität aber sah anders aus: Der SC-Vorstand entschied, sich der Stimme zu enthalten – zum Ärger des Sportlichen Leiters Thomas Wegener.

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Warum das Vorstandsvotum nicht für besagte Option 2 ausfiel, liegt an einer Konstellation im Jugendbereich. Im Falle der Option 3 (ein Saisonabbruch mit der Wertung des aktuellen Tabellenstandes) hätten sich die D1-Junioren des Vereins für die Aufstiegsrunde zur Bezirksliga qualifiziert.

Vereinsvorstand in der Zwickmühle

So sah sich der Vorstand in einer Zwickmühle: Ein Votum für die „Erste“ wäre auf Kosten der Jugendabteilung gegangen. So sei die Enthaltung der Kompromiss gewesen, sagt Vereinsvorsitzender Thomas Krah. Zugleich kritisiert Krah das Vorgehen des Verbandes, der den Vereinen mit dieser Abstimmung „die Pistole auf die Brust“ gesetzt habe. Man hätte zwischen Jugend und Senioren trennen müssen.

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In diesem Punkt ist Thomas Wegener mit Krah einig und bezeichnet die Abstimmung als „schwachsinnig“. Ansonsten aber ist dem Sportlichen Leiter, in dessen Aufgabengebiet die Jugendabteilung nicht fällt, die Enthaltung des Vorstands sauer aufgestoßen.

„Ein schlechter Kompromiss“

Wenn man sich zwischen einem Aufstieg der ersten Mannschaft in die Landesliga und einer Teilnahme der D-Jugend an einer Aufstiegsrunde entscheiden müsse und diese Entscheidung nicht zu Gunsten der „Ersten“ ausfällt, „dann ist das für einen Sportlichen Leiter, der das Ziel Landesliga-Aufstieg hat, schon bitter“, so Wegener.

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Die Enthaltung des SC-Vorstands sei „ein schlechter Kompromiss“, sagt Wegener, der keinen Hehl aus seiner Verärgerung macht, aber auch kein weiteres Öl ins Feuer gießen will.

Auf die Frage, ob weitere Konsequenzen seinerseits denkbar wären, sagte der Sportliche Leiter: „Dazu möchte ich öffentlich jetzt keine Aussage machen.“