
Leon Breuer (2.v.l.) und der SuS Olfen stiegen beim VfL Kemminghausen ab. © Ebmeier
Trotz Doppel-Rot für VfL Kemminghausen: SuS Olfen steigt nach Desaster in die Kreisliga ab
Fußball
Es hatte nicht wirklich noch einer daran geglaubt, dass der SuS Olfen auch im nächsten Jahr noch Bezirksligist sein wird. Dennoch war das 0:5 in Kemminghausen ein bitterer Tiefpunkt.
Dass es beim SuS Olfen auch in der kommenden Saison Bezirksliga-Fußball zu sehen gibt, wurde in den vergangenen Wochen immer unwahrscheinlicher. Spätestens beim 1:5 zuletzt in Eichlinghofen schienen die Lichter dann endgültig erloschen zu sein. Doch statt sich mit dem letzten Willen noch einmal vernünftig zu verabschieden, erlebte der SuS beim VfL Kemminghausen einen echten Tiefpunkt.
Bezirksliga 9
VfL Kemminghausen - SuS Olfen 5:0 (1:0)
Dabei waren diesmal eigentlich die Ergebnisse auf den anderen Plätzen sogar dankbar für die Olfener. Im Kellerduell verlor beispielsweise der TuS Stockum gegen Union Lüdinghausen und gab dem SuS somit Hoffnung, noch einen weiteren Sonntag zumindest theoretisch Rettung in Aussicht zu haben.
Doch stattdessen verkauften sich die Olfener gerade in der zweiten Hälfte unterirdisch und gingen beim VfL Kemminghausen unter. 0:5 hieß es am Ende für den SuS gegen den Dortmunder Favoriten, selbst eine doppelte Überzahl nach Gelb-Roten Karten für den Ligavierten reichte der Mannschaft von Patrick Linnemann nicht, um vernünftige offensive Angriffe zu fahren.
„Dass wir ein Spiel verlieren, ist völlig in Ordnung. Aber was wir heute gemacht haben, das war einfach nicht schön. Das war kein Fußball, das war furchtbar“, wurde der Trainer nach der Niederlage und dem besiegelten Gang in die Kreisliga auch sehr deutlich.
SuS Olfen steigt nach Niederlage beim VfL Kemminghausen ab
Gerade die letzten 15 Spielminuten waren exemplarisch. Zu dem Zeitpunkt führten die Gastgeber schon mit 4:0, nachdem Seyit Ersoy (32. Minute), Julian Ebel (55./58.) und Fabian Kolodzick (70.) die Tore für den VfL erzielten und jegliches Hoffnungsfeuer an der Hoddenstraße auf einen möglichen Klassenerhalt im Keim erstickten.
Kemminghausen, das sich wie Olfen auch, immer wieder über die Schiedsrichterin aufregte, sah zwei Mal die Gelb-Rote Karte. Erst holte sich Semih Esen nach einem Foul gegen Lars Meier seine zweite Verwarnung ab, dann regte sich Kapitän Ersoy so extrem darüber auf, dass auch er seinen zweiten „Gelben Karton“ sah.
Doch selbst mit zwei Spielern mehr auf dem Platz und teilweise Riesen-Lücken in der Kemminghauser Hintermannschaft erzielte der SuS keinen Treffer zum Bezirksliga-Abschied. Immer wieder verspielten sich die Olfener in ihren Angriffen, ließen jede Zielstrebigkeit vermissen und bekamen so den Ball einfach nicht über die Linie. Nur drei, vier Einzelfälle beim SuS zeigten die Einstellung und Mentalität, die es in einem solchen Duell gebraucht hätte.

Patrick Linnemann (2.v.l.) ließ seine Spieler nach Abpfiff lange alleine. © Ebmeier
Und so gab es sogar den Super-GAU, denn in doppelter Unterzahl traf Kolodzick für die Gastgeber aus Kemminghausen zum 5:0 (88.). Das war sinnbildlich für die Leistung der Olfener an diesem Sonntag, die dann auch verdient zum Abstieg führte. Coach Patrick Linnemann war sogar so enttäuscht von dieser, dass er seine Jungs nicht Mal nach dem Abpfiff zum obligatorischen Mannschaftskreis zusammenrief, sondern sie alleine bei der eigenen Ersatzbank sitzen ließ.
„Sogar die Chancen, die wir hatten, haben wir kläglich vergeben. Wir sind selbst mit zwei Mann in Überzahl trotzdem nicht in der Lage, das vernünftig auszuspielen. Ich bin mir sicher, dass wir sogar ein 4:0 in doppelter Überzahl drehen könnten, wenn die Mentalität heute gestimmt hätte, aber das war nicht der Fall“, so Linnemann, der stattdessen sogar noch den fünften Gegentreffer mit ansehen musste.
SuS: Klöpper - Meier, Westrup, Olbrich (73. Bluschke), Marin, Berger (60. Scheele), Tenkhoff Otero, Brinkbäumer, Breuer, Kortenbusch (46. Akti), Beckmann
Tore: 1:0 Ersoy (32.), 2:0 Ebel (55.), 3:0 Ebel (58.), 4:0 Kolodzick (70.), 5:0 Kolodzick (88.)
Gelb-Rote Karten: Esen (74., wiederholtes Foulspiel), Ersoy (75., Meckern)
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
