
Jonas Brinkbäumer (r.) bejubelte seinen Treffer mit Fabian Beckmann. © Nico Ebmeier
Jonas Brinkbäumer und sein perfekter Abschied vom SuS Olfen – „Geh raus und mach dein Tor“
Fußball
Dass Jonas Brinkbäumer den SuS Olfen in Richtung Teutonia SuS Waltrop verlässt, ist seit ein paar Tagen klar. Gegen den TuS Eichlinghofen machte er sich ein besonderes Abschieds-Geschenk.
Es gibt immer wieder gewisse Worte und Sätze, die um die Welt gehen. Dass DFB-Nationaltrainer Joachim Löw beim WM-Finale 2014 zum späteren Torschützen Mario Götze sagte, dass er der Welt zeigen solle, dass er besser als Lionel Messi sei, ist für Fußball-Fans längst legendär. Auch beim SuS Olfen gab es zwischen Patrick Linnemann und Jonas Brinkbäumer am vergangenen Sonntag eine ähnliche Verbindung.
Dabei war es zunächst durchaus überraschend, wie der Bezirksliga-Trainer seine Mannschaft gegen den TuS Eichlinghofen auf das Feld schickte. Statt Leistungsträger wie Okan Akti, Daniel Berger oder eben Brinkbäumer, stellte Linnemann beispielsweise Niels Kleischmann in den Sturm, der sonst nicht immer einen Platz in der ersten Elf hatte. Alle drei, die auf der Bank saßen, vermeldeten kürzlich ihre Wechsel – weg von der Hoddenstraße. Zufall?
„Um Gottes Willen, das hat mit den Wechseln überhaupt nichts zu tun“, verneint der Coach sofort mit einem großen Lachen. „Ich wollte heute einfach einmal die Leute aufstellen, die sonst nicht immer auf dem Platz standen, aber jedes Mal beim Training waren. Niels Kleischmann ist ein Beispiel dafür.“ Linnemann betonte dabei nochmal, dass man mit allen Spielern im Guten auseinandergehe.
Jonas Brinkbäumer verabschiedet sich vom SuS Olfen
So musste Abwehrspieler Brinkbäumer also knapp 65 Minuten lang von außen anschauen, wie sein Team bereits mit 0:3 zurücklag und dem Abstieg entgegen taumelte. Der Noch-Olfener wird aber, egal wie die Saison ausgeht, trotzdem Bezirksligist bleiben. Er wechselt zu Teutonia SuS Waltrop, die den Klassenerhalt so gut wie sicher hat. „Ich komme aus Datteln und dann ist es von der Fahrt her am einfachsten. Da ist ein toller Zusammenhalt im Team und ich kenne sowieso noch ein paar Spieler aus alten Zeiten. Das ist alles ein wenig wie in Olfen“, erklärt Brinkbäumer seinen Wechsel.
Seinen Abschied von der Hoddenstraße vergoldete er immerhin am vergangenen Sonntag und das hatte auch mit einem Satz von Patrick Linnemann zu tun. „Ich habe zu ihm gesagt: Geh raus auf den Platz und mach dein Tor“, so der Coach und Brinkbäumer erfüllte ihm diesen Wunsch. Nach 80 Minuten fasste sich der Abwehrspieler, der allerdings wohl zum ersten Mal in dieser Saison als Stürmer aufgestellt wurde, ein Herz und schoss aus 30 Metern einfach mal drauf. Der Ball flog perfekt und landete traumhaft im Eichlinghofer Winkel.

Jonas Brinkbäumer sorgte im Angriff für Wirbel. © Nico Ebmeier
„Patrick hat mich an die Bank gerufen und hat mir gesagt, dass ich mir nochmal selber ein Geschenk machen soll. Das war ein total schönes Gefühl und generell auch mein allererstes Tor für die erste Mannschaft des SuS Olfen. So hatte ich heute wenigstens eine Minute nochmal ein schönes Erlebnis“, erinnert sich Brinkbäumer an die Szene.
Nach seinem Traumtor wusste der Aushilfs-Angreifer auch sofort, bei wem er sich bedanken musste. Nämlich seinem Trainer, der er mit einem dicken Grinsen zuwinkte. „Fußball ist manchmal ein doofer Sport, aber ich konnte mich jetzt gut verabschieden. Ich hoffe, diese Mannschaft kommt irgendwie wieder zurück“, sagt der Bald-Waltroper zum nahenden SuS-Abschied aus der Bezirksliga, den er auch mit seiner Tor-Premiere nicht mehr verhindern konnte.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
