Für Patrick Linnemann, Coach des SuS Olfen, gibt es nur eine Richtung: nach oben und raus aus der Abstiegszone.

© Jura Weitzel

„Steige lieber klar ab als knapp“: Olfens Coach blickt realistisch und emotional auf aktuelle Lage

rnFußball

Mit einem 16. Tabellenplatz geht der SuS Olfen in das drittletzte Ligaspiel der Hinrunde. Große Abstiegsgedanken oder gar Angst davor, stehen bei Coach Patrick Linnemann aber nicht an erster Stelle.

Olfen

, 27.11.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bald ist auch in der Fußball-Bezirksliga 9 die 50-Prozent-Marke erreicht, gleichbedeutend mit der Hälfte der gespielten Partien und dem Ende der Hinrunde. Falls es durch die Coronapandemie danach zu einem Abbruch des Ligabetriebs kommen sollte, könnten theoretisch trotzdem sowohl Aufsteiger als auch die vier Absteiger „gekürt“ und die Saison gewertet werden.

Nur die Ergebnisse der Hinrunden-Spiele würden dann ins Ranking mit aufgenommen. Für den SuS Olfen, der aktuell im Tabellenkeller steht, hätte dieses Szenario zur Folge, dass sie nicht mehr in der Bezirksklasse bleiben. Doch intern macht man sich darüber gar nicht so viele Gedanken.

Schon vor der Saison war der schwierige Verlauf klar ersichtlich

Für den SuS-Coach Patrick Linnemann war bereits vor dem Beginn der Saison klar, dass es dieses Mal ziemlich schwer und vor allem knapp werden wird für seine Mannschaft. Doch sich die ganze Zeit Gedanken um den Abstieg machen, sei für ihn nicht der richtige Weg. „Damit setzt man sich selbst viel zu sehr unter Druck“, erklärt er.

Man habe sich intern bewusst für den Weg entschieden, junge Spieler und den eigenen Nachwuchs aus Olfen auf den Platz zu stellen. „Wir wollten eine neue Mannschaft bilden, die Jungs an die Senioren heranführen und wieder einen richtigen Teamspirit entwickeln“, erläutert er die eigentlichen Ziele der Saison. Eine Entschuldigung für die Leistung des SuS Olfen sei das aber nicht, fügt Linnemann direkt hinzu.

Abstieg wäre für Coach und das Team des SuS Olfen „supertraurig“

Am Ende ist für den 40-Jährigen eigentlich völlig egal, ob seine Mannschaft nun als 14. oder 16. in der Tabelle endet. „Abstieg ist Abstieg. Und ich steige lieber klar ab als knapp. Wenn uns als 12. oder 13. nur ein Punkt oder ein Tor fehlt, hadere ich wahrscheinlich viel mehr damit“, erklärt er.

Jetzt lesen

Die Enttäuschung würde trotz alledem bei ihm und vor allem der Mannschaft ziemlich groß sein. Denn der SuS Olfen sei mit seinem Altersdurchschnitt von etwa 20,5 nicht nur ein sehr junges, sondern auch ein sehr emotionales Team. „Natürlich wären wir alle supertraurig. Das sehe ich ja schon allein bei den Spielen am Sonntag, wenn wir verlieren. Aber rational und logisch betrachtet, werden bei einem Abstieg auch einige sagen: ‚Wir haben damit gerechnet.‘“

Kleine Premiere und „Derbycharakter“ gegen Kemminghausen

Gegen Kemminghausen, die mit sieben Siegen sehr ambitioniert in die Saison gestartet sind, kommt es am Wochenende nun zu einer kleinen Premiere. Denn gegen den VfL-Coach Bülent Kara hat Linnemann in seiner Zeit als aktiver Spieler selbst oft auf dem Platz gestanden. Als Trainer sind sich die beiden Männer an der Seitenlinie aber noch nie begegnet. Deswegen hat das Spiel für den 40-Jährige auch ein bisschen „Derby-Charakter“.

SuS Olfen werde, wie auch bei den vergangenen Ligaspielen als „Underdog“ auftreten. „Das ist wirklich das Schöne an der aktuellen Situation“, erklärt der Olfener Coach. Die Personalnot wurde jedoch mit der Zeit ein wenig abgeschüttelt.

Die 2G-Regel macht dem durchgeimpften Team zudem keine großen Probleme. Für das Wochenende hat sich Linnemann auch bereits mit Kara kurzgeschlossen, damit Sonntag dafür gesorgt ist, dass sowohl Spieler, Trainer und Betreuer als auch die gegnerischen Fans alle ihren Nachweis dabei haben.