
© Nico Ebmeier
Olfener Mannschaft tritt wegen Corona nicht an und wird deshalb bestraft
Fußball
Eine Mannschaft des SuS Olfen hatte wie der ganze Verein den gesamten Spielbetrieb ausgesetzt. Nun wird das Team genau dafür vom Verband bestraft.
Es klingt im ersten Moment völlig unglaublich. Ein ganzer Verein untersagt für vor zwei Wochen jegliche sportliche Aktivität aufgrund von einigen Corona-Fällen im direkten Umfeld und wird genau dafür jetzt bestraft.
So geschehen ist das vor wenigen Tagen beim Kreisliga-Spiel zwischen den Drittvertretungen des SuS Olfen und dem VfL Billerbeck. Das Spiel fiel genau in diese Phase als der gesamte Verein allen Sportarten den Riegel vorschob. Eine Hochzeit in Ascheberg hatte für einen starken Anstieg der Corona-Infektionszahlen im Kreis Coesfeld und auch für ein paar Infizierte in den Reihen des SuS gesorgt.
Der FLVW allerdings sah keinen Anlass dafür, auch dieses Spiel zu verlegen. „Unsere Bestimmungen sind da eindeutig. Damit es zu einer Spielverlegung kommen kann, muss es innerhalb der Mannschaft mindestens drei Spieler geben, die in Quarantäne sind. Da das bei Olfen nicht der Fall war, blieb uns gar keine andere Möglichkeit“, erklärt Horst Dastig, Staffelleiter der C2. Als weitere Begründung führt er an, dass Olfens Zweite parallel auch gespielt hatte - in Seppenrade.
Regularien sprechen für den FLVW
„Natürlich war das von den Regularien her die richtige Entscheidung, auch wenn ich nicht alle Bestimmungen auswendig kenne“, gibt Werner Sander, Vorsitzender der Fußballabteilung der Olfener, zu. „Dennoch fanden wir den Vorgang vom Prinzip her einfach nicht richtig.“
Als die Meldung langsam durchsickerte, dass eine Verlegung wohl scheitern wird, wendete sich der SuS dann sogar an den Gegner aus Billerbeck. „Billerbeck hatte für diese Entscheidung von uns absolutes Verständnis und wollte nicht einfach die drei Punkte geschenkt bekommen. Deshalb haben sie selbst eine Mail an den FLVW geschickt, die aber auch keine Änderung hervorrief.“
Staffelleiter Dastig lag diese Mail zwar vor, „aber uns waren da einfach die Hände gebunden. Wir haben die Regularien, um sie anzuwenden.“ So blieb das Spiel also für den Sonntagnachmittag angesetzt - und Olfen trat nicht an.
„Uns war durchaus bewusst, dass wir dann die drei Punkte verlieren werden“, erklärt der Olfener Sander. „Doch die Gefahr war uns einfach zu groß. Wir haben Spieler, die in Pflegeberufen tätig sind und einfach ein viel zu großes Risiko eingegangen wären. Wir hatten wirklich Hoffnung, dass es verschoben wird, doch es ist schade, dass es nicht funktioniert hat.“
SuS Olfen III „verliert“ Spiel mit 0:2
In dieser Woche wurde der Fall dann auch behandelt und das Spiel wurde am „grünen Tisch“ mit 0:2 gegen den SuS Olfen III gewertet.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
