
© Nico Ebmeier
Kommentar: Wie viel ist die unbedingte Fortsetzung der Saison noch wert?
Fußball
Die Voraussetzungen am Sonntagnachmittag in Olfen waren komisch - für einen solchen Kellerkracher absolut nicht würdig. Findet unser Autor Nico Ebmeier.
Es war schon irgendwie eine komische Stimmung am Sonntagnachmittag an der Hoddenstraße. Großer Abstand bei den Zuschauern, selbst die Spieler mussten auf dem Weg in die Kabine die Maske aufsetzen. Maßnahmen, die unbedingt sinnvoll sind, aber irgendwie dann doch das Fußball-Flair vermissen lassen.
Auch deshalb darf durchaus kritisiert werden, warum solche Spiele in dieser Zeit überhaupt stattfinden müssen. Da spielt eine Mannschaft, die zuvor zwei Wochen in Quarantäne war gegen eine Mannschaft aus einem Risikogebiet mit Inzidenzzahlen jenseits der 50er-Marke.
Wer sich allein den Spieltag in der Bezirksliga 9 anschaut, sieht, dass an diesem Wochenende gleich drei Spiele ausgefallen sind. Die Tabelle hat schon jetzt - nach sieben Spieltagen - quasi keinen sportlichen Wert mehr. Nur sieben von 16 Mannschaften haben alle Partien bestritten.
Deshalb darf kritisiert werden, wie viel die strikte Durchführung der aktuellen Saison noch Wert ist. Allein das Spiel in Olfen zeigte, dass jeglicher sportlicher Wert schon längst ad acta gelegt wurde. Zwischen dem SuS und Huckarde ging es um Abstiegskampf pur.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man später auf dieses Spiel zurückschaut und es als entscheidend für den Kampf um den Klassenerhalt betitelt. Dennoch standen sich zwei Mannschaften gegenüber, dessen Vorbereitung unterschiedlicher kaum hätte sein können.
Wieso muss die Saison also um jeden Preis zu Ende gespielt werden? Wieso müssen Spieltage gespielt werden, bei denen von Beginn an knapp die Hälfte der Partien ausfallen? Es sind Fragen, auf die erstmal keiner eine Antwort findet, die aber Woche für Woche gestellt werden müssen.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
