Norbert Sander: Rücktritt als Sportlicher Leiter beim SuS Olfen „Ich bin erleichtert“

Norbert Sander tritt sofort als Sportliche Leiter beim SuS Olfen zurück: „Ich bin erleichtert“
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Wer sich ab und zu mit Norbert Sander unterhält, bemerkt dieser Tage ziemlich schnell einen Unterschied. Der Sportliche Leiter des SuS Olfen wirkt einfach nur gelöst. Genauer muss man sagen: der ehemalige Sportliche Leiter. Denn Sander hat dieses Amt beim SuS Olfen niedergelegt.

„Es ist so, dass ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr belastbar bin. Ich kann meinem eigenen Anspruch nicht mehr gerecht werden“, erklärt Sander. „Ich muss den Job so machen, wie es gut für den Verein und für mich ist, und das kann ich nicht mehr.“

Christian Brüse unterstützt

Sander erzählt davon, dass es ihm schwer falle, sich länger zu konzentrieren. Spricht er länger über Fußball und den SuS Olfen, den er jahrelang als Sportlicher Leiter verantwortete, braucht er danach eine Pause. Auch längere Besprechungen mit dem Vorstand oder mit Trainer Patrick Linnemann machen ihm zu schaffen. „Ich muss konstatieren, dass ich das nicht mehr kann“, sagt Sander.

Diese Erkenntnis reifte schon seit einiger Zeit in Sander. Im März 2021 hatte der Olfener Unterstützung erhalten. Damals hatte Sander gesagt, den eigenen Ansprüchen und den Aufgaben als Sportlicher Leiter alleine nicht mehr gerecht werden zu können, der SuS Olfen stellte ihm daraufhin Christian Brüse als gleichberechtigten Sportlichen Leiter zur Seite.

Norbert Sander (l.) war an der Verlängerung mit Trainer Patrick Linnemann noch mitbeteiligt.
Norbert Sander (l.) war an der Verlängerung mit Trainer Patrick Linnemann noch mitbeteiligt. © Henkel

„Ich bin erleichtert, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Das hat mich nur noch belastet, weil ich mich unter Druck gesetzt habe. Es ging mir nicht mehr gut damit, weil ich kein Entscheidungsträger sein will. Da muss ich auch an mich und meine Gesundheit denken“, erläutert Sander.

Bis zuletzt kam der Sportliche Leiter aber seinen Aufgaben nach. So war Sander neben Brüse noch an den Verlängerungen mit dem Trainerteam Patrick Linnemann/Oliver Marin beteiligt. „Einen Teil der Arbeit konnte ich noch erledigen“, so Sander. „Danach hieß es durchpusten. Und jetzt bin ich nur noch Fan“, freut sich der nun Ex-Sportchef auf seine neue Rolle.

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Dabei erlebte Sander in seiner Funktion auch sehr schöne Zeiten. „Das Highlight war, als ich 2014/15 zurückkam. Im ersten Jahr sind wir direkt Meister geworden und haben Relegation gespielt, die wir im Jahr davor verloren haben“, erzählt Sander. In der folgenden Saison war der SuS dann erfolgreicher. „Das war der Höhepunkt, als wir vor mehr als 2.000 Zuschauern aufgestiegen sind.“

Gerne erinnert sich Sander auch an die Gespräche, die er mit den Spielern führte. „Die werden mir fehlen“, sagt er. „Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Ich werde aber noch nach an den Jungs sein, es ändert sich nicht viel. Ich werde weiter am Platz sein. Der SuS ist mein Leben und bleibt mein Leben.“

Norbert Sander berät noch

Eine andere Sache wird Sander aber nicht vermissen. „Die Verantwortung auf meinen Schultern“, sagt er nach kurzer Überlegung. „Ich habe immer nur empfehlen können, aber der Vorstand hat sich meist drauf verlassen. Das war mir nie so ganz recht.“

Nun liegt diese Verantwortung seit einigen wenigen Tagen nicht mehr bei Norbert Sander, der einst auch Sinsen und Resse trainiert hat. Der Vorteil: Die Nachfolge mit Christian Brüse ist längst geregelt und verlief fließend. „Wenn wir personell schlecht aufgestellt gewesen wären, wäre ich nicht weggelaufen“, so Sander. Zumal der ja nicht aus der Welt ist. „Ich bin für alle weiter greifbar“, stellt er klar. „Ich werde immer am Platz sein und mich austauschen. Wenn es gewollt ist, werde ich auch weitergeben, was ich sehe.“

Christian Brüse gibt nun in alleiniger Verantwortung die Richtung als Sportlicher Leiter des SuS Olfen vor.
Christian Brüse gibt nun in alleiniger Verantwortung die Richtung als Sportlicher Leiter des SuS Olfen vor. © Henkel

Nur ein Job in Verantwortung kam dann aber nicht mehr infrage. „Ich habe gesagt: ‚Lasst mich da raus.‘ Beratend bleibe ich aber sehr gerne.“

Auf diese Expertise kann Brüse weiter zählen. Sander ist sich aber sicher, dass der nun in der alleinigen Verantwortung stehende Sportliche Leiter den Job bestens stemmen wird: „Christian hat so eine gute Menschenkenntnis. Er merkt schnell, wie die Leute ticken. Da muss ich ihm nicht viel sagen. Der ist so bodenständig und klar im Kopf, dass er intuitiv viel richtig macht.“

SuS Olfen ist gut aufgestellt

Der SuS Olfen braucht sich also keine Sorgen machen? „Überhaupt nicht“, antwortet Sander, noch bevor die Frage ganz gestellt ist. „Ich bin ja auch nicht weg.“

Die Zeit als Offizieller endet nun aber. „1979/80 bin als 21-jähriger Trainer mit der C-Jugend aufgestiegen. So lange bin ich schon dabei. Das reicht langsam“, sagt Norbert Sander.

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